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11.3.2 HD Floppy / MegaST


Einbau eines HD-Laufwerk in einen MegaST


Text von Albin Lass @HB2

Ob sich ein heute übliches HD-Floppy in einen MegaST einbauen lässt?

Eigentlich schon, aber nicht so ohne weiteres und nicht ohne Lust dran zu werkeln. Das liegt daran, daß jeder Laufwerkshersteller zwar die Aussenmaße so ziemlich gleich gestaltet hat (eigentlich ist nur die Breite genormt, die Länge und Höhe können etwas variieren), aber die Befestigung der Frontblende und Auswurfknopf zumeist verschieden sind. Und weil diese beiden nicht mit ins Gehäuse passen, bzw. darin nicht kompatibel zur Floppy-Aussparung sind, müssen diese von der HD-Floppy abmontiert und mit der Blende und Knopf vom ATARI 'angefreundet' werden. Das bedeutet saubere mechanische Arbeiten, wenn es hinterher auch noch schön aussehen soll.

Also ehrlich gesagt: Die selbe Problematik hatte ich selbst beim Einbau einer HD-Floppy in meinem MegaST. Ich bin damals so vorgegangen:

- Erstmal Rechner auf und alte Floppy raus.
- Die Neue (ohne Blende und Knopf) am alten Platz montiert und das Gehäuse wieder raufgelegt, um zu sehen ob die Floppy überhaupt darin Platz hat.

- Nun wollte ich zuerst den Auswurfknopf vom ATARI anpassen. Dazu mußte das Gehäuse mit eingesetzter Blende und Knopf aufgesetzt und die Lage des Knopfes ausgemessen werden (relativ zum Gehäuserand).

- Dann wurde der Knopf (ohne Gehäuse!) der entsprechend gemessenen Position an der Floppy gehalten. Der hintere Teil, der nicht mehr in die Floppy paßt, wurde markiert und abgeschnitten.

- An der Stelle, wo sich die Befestigungslasche der Auswurf-Mechanik befindet, hatte ich einen Schlitz mit einem Kleinbohrer in den Knopf gemacht. Dieser wurde dann darin reingelegt und mit einem Stück Streichholz (geht aber auch mit was Anderen oder Klebstoff) fixiert.

- Danach kam die Blende dran. Hier mußten überstehende Befestigungshaken und einige Plastiknoppen im Innenteil abgeschnitten werden, damit die Blende am Floppyrahmen bündig saß.

- Außerdem mußten einige Metallstücke vom Floppyrahmen dran glauben, weil die Klappe nicht ganz auf ging. Das hatte ich mit einem kleinen Trenn- schleifer gesägt (Vorsicht mit den Metallspänen!).

- Das handwerkliche war nun geschafft. Jetzt mußte nur noch das Flachband- kabel mit der Floppy verbunden werden. Achtung: bei einigen Floppies ist die Pfostenleiste gedreht! Also auf die Markierungen achten und g.g.f. das Kabel drehen. Ich mußte drehen und es war gerade noch so kurz, daß es in die Leiste paßte. Wenn's nicht paßt: für 'ne Mark ein Neues kaufen.


Hoffentlich hast Du dich nicht von dieser Prozedur abschrecken lassen. Es muß auch nicht genauso bei Dir ablaufen. Das hängt, wie oben schon gesagt, von der Bauform der neuen Floppy ab. Aber was tut man schließlich nicht alles um seine Möhre aufzumotzen. Nur Mut!


Anmerkung

Die Fa. Atari verwendet für interne Laufwerke generell eine eigenwillig geformte Frontblende. Sie werden hier beim austausch des Diskettenlaufwerks immer mechanische Arbeiten haben. Es gibt keine passenden Blenden. Als Alternative bleibt sonst nur das EPSON SMD340 HD-Laufwerk, welches auch mit Original Atari-Frontblende lieferbar war. Ob man das heute noch irgend wo beziehen kann ist mir leider unbekannt.



Der ST hat noch ein TOS 1.0?
Soviel ich weiss, kann das nicht mit HD Disketten umgehen.

Das hängt nicht so sehr von TOS ab (obwohl ich Dir da empfehlen würde, eine neuere Version zu besorgen, weil die Version 1.0 doch sehr fehlerträchtig ist, sondern zuerst an dem verwendeten Floppycontroller (FDC) in deinem 1040STF.

Mir sind folgende Typen bekannt: WD 1772-PH-00-00, -00-02 und -02-02. In dieser Reihenfolge werden sie immer besser. Bei den älteren Typen können thermische Probleme auftreten, da diese im HD-Betrieb mit 16 MHz-Taktrate (statt normal 8 MHz) betrieben werden müssen und somit heiß laufen und damit nicht richtig funktionieren (z.B. keine STEP-Impulse mehr zur Floppy). Dies läßt sich aber zumeist mit ein wenig Wärmeleitpaste und einem Kühlkörper (mit möglichst größer Kühloberfläche) auf dem FDC beheben (auch wenn dies wo- anders bestritten wird).

Außerdem wird natürlich noch ein HD-Modul benötigt, das man aber selbst für ca. 10-15,- DM nachbauen kann. Ich hab' min. ein Dutzend Bauanleitungen und Schaltpläne dafür bei mir rumliegen. Sogar eine mit automatischer Stepraten-, Density-Erkennung, optionalen HYPER-DENSITY (ca. 1.1 MByte auf DD) und somit keinen Treiber benötigt.

Kann ich aber wenigstens ein HD Drive als DD nutzen?

Aber natürlich! DD geht immer (auch mit ED-Floppies). Nur HD-Disks laufen ohne Modifikation (siehe oben) nicht.



HD Modus am MegaSTe

Bevor sich sich mit dem MegaSTe abmühen sollten sie nachschauen ob der Chip UA02 die Bezeichnung C301901-002 trägt. Nur mit diesem PAL ist der Betrieb von HD-Diskettenlaufwerken überhaupt erst möglich.Ist das nicht der Fall sollten sie sich bei der Fa. Best-Electronics den passenden Chip besorgen.

Von Chip U7, dessen Pin 32 muß eine Verbindung zu UA02, PAL20L8 und dessen Pin 19 bestehen. Ist das beides nicht vorhanden istder Betrieb eines HD-Diskettenlaufwerks nicht möglich. Fehlt diese Verbindung muß diese Hergestellt werden. Dazu reicht eine dünne Leitung.

Das HD-Upgrade Kit mit TOS 2.06, AJAX Chip und EPSON SMD340 Floppy von Atari hatte auch das PAL C301901-002 mit im Lieferumfang.

Ohne das richtige PAL können HD-Disketten u.U zwar gelesen werden, aber sonst passiert nicht viel. Das Formatieren einer HD-Diskette schlägt fehl.






Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004
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