11.3.2 HD Floppy / MegaST Einbau eines HD-Laufwerk in einen MegaST
Text von Albin Lass @HB2
Ob sich ein heute übliches HD-Floppy in einen MegaST einbauen
lässt?
Eigentlich schon, aber nicht so ohne weiteres und nicht ohne Lust
dran zu werkeln. Das liegt daran, daß jeder Laufwerkshersteller
zwar die Aussenmaße so ziemlich gleich gestaltet hat (eigentlich
ist nur die Breite genormt, die Länge und Höhe können
etwas variieren), aber die Befestigung der Frontblende und
Auswurfknopf zumeist verschieden sind. Und weil diese beiden nicht mit
ins Gehäuse passen, bzw. darin nicht kompatibel zur
Floppy-Aussparung sind, müssen diese von der HD-Floppy abmontiert
und mit der Blende und Knopf vom ATARI 'angefreundet' werden. Das
bedeutet saubere mechanische Arbeiten, wenn es hinterher auch noch
schön aussehen soll.
Also ehrlich gesagt: Die selbe Problematik hatte ich selbst beim
Einbau einer HD-Floppy in meinem MegaST. Ich bin damals so
vorgegangen:
- Erstmal Rechner auf und alte Floppy raus.
- Nun wollte ich zuerst den Auswurfknopf vom ATARI anpassen. Dazu
mußte das Gehäuse mit eingesetzter Blende und Knopf
aufgesetzt und die Lage des Knopfes ausgemessen werden (relativ zum
Gehäuserand).
- Dann wurde der Knopf (ohne Gehäuse!) der entsprechend
gemessenen Position an der Floppy gehalten. Der hintere Teil, der
nicht mehr in die Floppy paßt, wurde markiert und abgeschnitten.
Die Fa. Atari verwendet für interne Laufwerke generell eine
eigenwillig geformte Frontblende. Sie werden hier beim austausch des
Diskettenlaufwerks immer mechanische Arbeiten haben. Es gibt keine
passenden Blenden. Als Alternative bleibt sonst nur das EPSON SMD340
HD-Laufwerk, welches auch mit Original Atari-Frontblende lieferbar
war. Ob man das heute noch irgend wo beziehen kann ist mir leider
unbekannt.
Das hängt nicht so sehr von TOS ab (obwohl ich Dir da
empfehlen würde, eine neuere Version zu besorgen, weil die
Version 1.0 doch sehr fehlerträchtig ist, sondern zuerst an dem
verwendeten Floppycontroller (FDC) in deinem 1040STF.
Mir sind folgende Typen bekannt: WD 1772-PH-00-00, -00-02 und
-02-02. In dieser Reihenfolge werden sie immer besser. Bei den
älteren Typen können thermische Probleme auftreten, da diese
im HD-Betrieb mit 16 MHz-Taktrate (statt normal 8 MHz) betrieben
werden müssen und somit heiß laufen und damit nicht richtig
funktionieren (z.B. keine STEP-Impulse mehr zur Floppy). Dies
läßt sich aber zumeist mit ein wenig Wärmeleitpaste
und einem Kühlkörper (mit möglichst größer
Kühloberfläche) auf dem FDC beheben (auch wenn dies wo-
anders bestritten wird).
Außerdem wird natürlich noch ein HD-Modul
benötigt, das man aber selbst für ca. 10-15,- DM nachbauen
kann. Ich hab' min. ein Dutzend Bauanleitungen und Schaltpläne
dafür bei mir rumliegen. Sogar eine mit automatischer Stepraten-,
Density-Erkennung, optionalen HYPER-DENSITY (ca. 1.1 MByte auf DD) und
somit keinen Treiber benötigt.
Aber natürlich! DD geht immer (auch mit ED-Floppies). Nur
HD-Disks laufen ohne Modifikation (siehe oben) nicht.
Bevor sich sich mit dem MegaSTe abmühen sollten sie
nachschauen ob der Chip UA02 die Bezeichnung C301901-002 trägt.
Nur mit diesem PAL ist der Betrieb von HD-Diskettenlaufwerken
überhaupt erst möglich.Ist das nicht der Fall sollten sie
sich bei der Fa. Best-Electronics den passenden Chip besorgen.
Von Chip U7, dessen Pin 32 muß eine Verbindung zu UA02, PAL20L8 und dessen Pin 19 bestehen. Ist das beides nicht vorhanden istder Betrieb eines HD-Diskettenlaufwerks nicht möglich. Fehlt diese Verbindung muß diese Hergestellt werden. Dazu reicht eine dünne Leitung. Das HD-Upgrade Kit mit TOS 2.06, AJAX Chip und EPSON SMD340 Floppy von Atari hatte auch das PAL C301901-002 mit im Lieferumfang. Ohne das richtige PAL können HD-Disketten u.U zwar gelesen werden, aber sonst passiert nicht viel. Das Formatieren einer HD-Diskette schlägt fehl.
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |