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Atari Netzteile allgemein
Die verschiedenen Atari Computer besitzen auch unterschiedliche
Netzteile. Wärend die Rechner der Serie 260ST, 520 sowie 520+
alle externe Netzteile in Brikett-Bauform hatten, durchweg +5V 3 Amp,
sowie +12V 0.5Amp besitzen die später gebauten Computer wie 1040,
1040STe, die komplette Mega Serie, der Atari TT und der Falcon ein
eingebautes Schaltnetzteil . Hier in diesem Artikel finden
sie alle wichtigen Informationen.
Alle diese eingebauten Schaltnetzteile sind fernöstlicher
Herkunft, zumeist von SKYNET oder PHIONG. Aller Regel nach sind es
immer primär getaktete Netzteile.
Beachten Sie bitte zwingend, sollten Sie ein solches internes
Netzteil reparieren wollen, daß nur und ausschliesslich Bauteile
gleichen Typs, Toleranz und Hersteller verwendet werden dürfen.
Das Netzteil verliert beim einer Reparatur mit fremden Teilen seine
Zulassung und es erhöht die Brandgefahr.
Ein weiter wichtiger Punkt ist das spezielle Schaltnetzteile, z.B.
für Notebooks, bei denen damit zu rechnen ist, daß der
normale User sie auch ohne externe Last betreibt einen Leerlauf und
aller Regel nach auch einen Überlastungsschutz besitzen.
Bei allen internen Atari Netzeilen ist das nicht der Fall!
Alle diese Netzteile haben KEINE Grundlast.
Alle diese Netzteils sollten Sie prinzipiell niemals ohne
Grundlast betreiben. Bei oder nach einer Reparatur sollten sie daher
diese Netzeile mit einer passenden Pseudolast, in Form von
Widerständen oder passenden Glühbrinen testen bevor Sie das
Netzteil wieder an die Hauptplatine des Ataris anstecken.
Wichtig:
Lassen Sie die Finger von diesen Netzteilen wenn Sie sich nicht
genau auskennen oder in einigen Punkten nicht genau wissen was Sie da
gerade machen! An Schaltnetzteilen werden Teile nur durch Bauteile mit
den exakt gleichen technischen Daten ersetzt. Das trifft insbesonders
die Angaben über Kapazitäten, Betriebsspannungen, termische
Daten ect. Können Sie keine gleichwertigen Teile auftreiben.
Lassen Sie es bitte bleiben!
Stellen Sie sicher das alle Tests, am offenen Rechnergehäuse,
stets mit abgedeckter PSU (PowerSupplyUnit / Stromversorgungseinheit)
zu erfolgen haben. Beachten Sie dringend das diese Netzteile blanke
Kühlkörper besitzen die wärend dem Betrieb und eine
gewisse Zeit danach, wenn der Netzstecker wieder gezogen ist,
Spannungen bis zu 300V aufweisen können.
Make sure that all tests with the opened case only starts with a
covered PSU! Avoid allways electrical shocks!. Some heatsinks at the
PSU are loaded with nearly 300V!. Don't remove the ground wire!!
Do not touch any part from the PSU with it is connected to
120/230VAC!
Warnung
Zu ihrer Sicherheit und der Minimierung des Brandrisikos
dürfen Sichernungen auf der Netzteilplatine generell nur durch
Sicherungen gleichen Typs und der gleichen Stromstärke (Amp)
ersetzt werden.
For continued protection against risk of fire replace only with
same type and rating of fuse!!
Totes Netzteil
- Überhitzung
-
In einigen Netzteilen zerstört sich der
Primärübertrager durch Überhitzung. Zumeist ist dann
auch der PowerTransistor, zumeist ein PowerMosFET, welcher die
Primärwicklung taktet, zerstört.
Das ist meistens der Fall wenn Sie auf der Primärseite des
Netzteils schon Erfolglos alle Teile Überprüft habe, diese
aber offensichlich keinen defekt aufweisen.
Den PowerMosFET können sie durch einen Vergleichstyp aus den
einschlägigen Listen ersetzen. Achten Sie jedoch genau auf
Stromstärke und die maximal zulässige Betriebsspannung
dieses Typs.
Der Primärübertrager ist aller Regel nach nicht einzeln
erhältlich. Sehr schwer aufzutreiben. Es ist billiger dann ein
baugleiches Netzteil zu besorgen.
- Kurzschluß Primärseite
-
Die Netzteilsicherung fliegt direkt beim Einschalten.
- Gleichrichter auslöten und überprüfen, ggf.durch
exakt den gleichen Typ ersetzen.
- Varistoren und Kondensatoren im Primärteil auslöten.
Zumeist, bis auf eventuell vorhandene Varistoren, unnötig.
- Testweise den Primärübertrager entfernen.
Spulen messen. Die Primärwicklung sollte einen Widerstand
deutlich grösser als 100 Ohm haben!
Ist das nicht der Fall besteht die Möglichkeit das die
Wicklung defekt ist, u.A äussert sich das dran das der Ersetzte
Transistor sofort wieder zerstört wird.
Möglicherweise fehlt aber auch der Takt!!
Fliegt die Netzsicherung danach nicht mehr kann der Fehler auch
leicht im Sekundärteil liegen. Diese Suche ist dann wesentlich
aufwendiger!
- Kein Takt
-
Alle Schaltnetzteile dieser und ähnlicher Bauform arbeiten
nicht wenn kein Takt vorhanden, bzw. kein Takt erzeugt wird. Minimum
sollten ca. 20Khz Takt erzeugt werden damit die Geräte korrekte
Ausgangsspannungen liefern können. Das sind reine Anhaltswerte
und treffen daher bedingt zu. Ersetzen Sie die
Primärtakterzeugung.
Passen sie allerdings genau auf welche Teile des Netzteiles sie
mit der Meßspitze berühren!
- Klickgeräusche
-
Die Ausgangsspannung ist Kurzgeschlossen oder es ist keine Last an
den Spannungsausgängen des Netzteils angeschlossen!!
Dieses klicken führt zur Zerstörung des Netzteils.
- +12V fehlen
-
Alle diese Netzteile erzeugen in der Hauptsache +5V. Alle anderen
Spannung werden der Regel nach "nebenbei", mit gesonderten
Bauteilen erzeugt. Stimmt die Erzeugung der +5V nicht, stimmen aller
Regel nach alle anderen erzeugten Spannungen auch nicht.
+12 V werden zumeist in einem eigenen Schaltungszweig, mit eigenen
Leistungsteilen erzeugt. U.U hat dieser Schaltungszweig auch einen
eigenen Gleichrichter. Gleichrichter müssen nicht unbedingt vier
Anschlußbeine haben! Es gibt Gleichrichter die wie Transistoren
aussehen und auf einen Kühlkörper geschraubt sind! Ersetzen
Sie diesen Bauteile nur und ausschliesslich durch Vergleichstypen
gleicher Leistung!
Negative Spannungen werden mit einem eigenen negativ
Spannungsregler erzeugt da hier meist nur wenige mA benötigt
werden. Fehlen die positiven Spannungen gibt es aller Regel nach auch
keine negativen Spannungen.
- +5V fehlen
-
Die +5 Volt werden nach dem Übertrager mit einem speziellen
Gleichrichter erzeugt. Liefert das Primärteil keinen Takt,
brauchen Sie hier nicht suchen, sie finden nichts. Stellen sie sicher
das der Primärkreis korrekt arbeitet. Tut er das
überprüfen sie zuerst diesen Gleichrichter und dessen
Ladeelkos, zumeist sind das die nächst kleineren auf dem
Netzteil. Die riesigen Fässer gehören zum Primärteil
und führen Netzspannung!!
Aller Regel nach ist bei diesen und ähnlichen Netzeilen immer
der Primärtteil tot.
Finden sie am Gleichrichter und dessen Ladeelkos eine Spannung die
wesentlich niedriger als +5V ist kann der Übertrager einen defekt
haben bzw. die Primärtaktung arbeitet nicht korrekt. Alle
Bauteile danach dienen der Konstanthaltung und der Siebung der hier
erzeugten Gleichsspannung. Erhalten Sie hier eine wesentlich
höhere Spannung als +5V dürfen Widerstände in
Spannungsteilen defekt sein.
Schliessen sie dieses Netzteil NICHT an ihren Computer an!
Testen Sie mit passenden Glühbirnchen als Belastung!!
Alle Bauteile des Netzteils, in der Hauptsache der
Übertrager, sind so berechnet das genau die im Sekundärkreis
benötigte Spannung(en) erzeugt wird (werden). Zumeist reicht es
wenn man die Bauteile im Sekundärkreis einer Sichtprüfung
unterzieht. Kondensatoren dürfen nicht gequollen sein, es darf
keine Flüssigkeit oder klebrige Masse austreten. Der
Gleichrichter besitzt eine einheitliche Farbe. Es sind keine
Widerstände stark braun oder gar schon schwarz. Bei den
Widerständen und in deren nächster Umgebung besitzt die
Netzteilplatine noch ihre natürliche Farbe. Defekte im
Sekundärkreis sind eher selten, aber auch nicht unmöglich.
Es muß nochmals deutlich darauf hingewiesen werden das
Arbeiten an der Netzspannung Lebensgefährlich ist und nur durch
geschulte Fachkräfte vorgenommen werden darf. Schaltnetzteile
sind nicht durch Privatpersonen zu reparieren. Sind Sie sich nicht
sicher, ersetzen Sie das Netzteil komplett.
Steckerbelegungen
In dieser Tabelle finden sie die Belegungen aller
Stromversorgungsanschlüsse der Atari Computer und diverser
Peripheriegeräte. Beachten sie bitte das die negativen -12 Volt,
für serielle Schnittstellen, bei einigen Geräte mit einem
entsprechenden Spannungsregler aus den +12 Volt der Netzteile auf den
Hauptplatinen erzeugt werden. Sie suchen dann auf den Netzteilen
vergeblich.
Benutzen sie ein Meßgerät bevor sie irgend etwas an
eine Atari Hauptplatine anschliessen, der Autor übernimmt keine
Garantie für die Richtigkeit der Pinbelegungen!
Tabelle 108: Steckerbelegung der Stromversorgung
Falcon030 |
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Kabelfarbe |
Spannung |
Steckerform |
Stecker |
Pinnummer |
Rot |
+5 Volt |
Platinenstecker |
J1 |
1,2,3 |
Schwarz |
GND |
Platinenstecker |
J1 |
4,5,6,7 |
Blau |
+12 Volt |
Platinenstecker |
J1 |
8 |
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1040STF,STFM,STE,MegaST |
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Kabelfarbe |
Spannung |
Steckerform |
Stecker |
Pinnummer |
Rot |
+5 Volt |
Platinenstecker |
J11 |
1,2 |
Schwarz |
GND |
Platinenstecker |
J11 |
3,4,5 |
Blau |
+12 Volt |
Platinenstecker |
J11 |
6 |
MegaSTe (J102), TT030 (J100) |
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Kabelfarbe |
Spannung |
Steckerform |
Stecker |
Pinnummer |
Rot |
+5 Volt |
Platinenstecker |
J201/J100 |
2,10,11,12 |
Weiß |
-5 Volt |
Platinenstecker |
J201/J100 |
9 |
Schwarz |
GND |
Platinenstecker |
J201/J100 |
5,6,7,8 |
Gelb |
+12 Volt |
Platinenstecker |
J201/J100 |
3 |
Blau |
-12 Volt |
Platinenstecker |
J201/J100 |
4 |
Orange |
PG |
Platinenstecker |
J201/J100 |
1 (Power Good) |
SH, Megafile |
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Kabelfarbe |
Spannung |
Steckerform |
Stecker |
Pinnummer |
Rot |
+5 Volt |
Platinenstecker |
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Blau |
+12 Volt |
Platinenstecker |
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Schwarz |
GND |
Platinenstecker |
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Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004
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