3.5 Atari ST Eine Pannenhilfe bei kleinen Pannen am ST
Sollte sich der Atari ab und zu ohne erkennbaren Grund
verabschieden mit Bomben oder selbständigen Reset, so ist es
sinnvoll sich zuerst den Monitorstecker genau anzusehen. Der Monitor
legt den "MonoDetect-Pin" auf einen 0V Pegel(Masse) Ist
diese Steckverbindung nicht mehr optimal, reich oft schon ein wackeln
an dem Tischbein um den Rechner austeigen zu lassen. Meistens
genügt ein LEICHTES verbiegen der Stifte im Stecker oder ein
eventuelles Nachlöten der gesammten Monitorbuchse im Rechner.
Auch die meist schlechte Befestigung der internen Abschirmbleche (die
sowieso kein Mensch braucht) sind oft ein Grund für diese
bekannten selbstständigen Resets. Man muß sie dann entweder
sehr gut befestigen oder einfach gleich ganz entfernen, was auch der
Luftzirkuation im Rechner keinen Abbruch tut, eher wohl das Gegenteil.
Bei den älteren Modellen 260/520+ kommt es meißt nach
langem Dauerbetrieb zu einigen Bildstörungen. Man kann diesen
Fehler mit Kältespray sehr leicht finden, zuerst wird der Shifter
mal eingesprüht, verbessern sich die Bildfehler ist der
Unruhestifter schon gefunden. Zur weiteren Abhilfe kann man den 47pF
Kondensator der zwischen Pin 39 des Shifters und Masse liegt,
entfernen und unter umständen wieder zwischen Pin 11 und Masse
einlöten...
Jetzt mach ich es schneller
Da Atari keine eigenen Laufwerke baut, gibt es in den Rechnern
Laufwerke der verschiedensten Hersteller. Meist sind es bei den
älteren Modellen Epson Laufwerke. Danach gab es Laufwerke von
Chinon und Mitsubishi und ähnlichen krempel,eines haben die
Laufwerke alle gemeinsam:
Die Unterschiedliche Drehzahl des Antriebsmotors.
Es gibt natürlich noch jede menge Laufwerke anderer
Hersteller die als sogenannte Fremdfloppys an den ST Rechnern
verwendung finden. NEC / TEAC / SONY / BASF usw. Die eigentliche
Drehzahl eines jeden Laufwerkes sollte sich zwischen 299 - 300 - 301
Upm bewegen, jede Abweichung dieser Drehzahl ist ein Griff in's Klo,
insbesondere im Zusammenspiel mit originalen SF314 oder SF345
Diskettenlaufwerken von Atari. Das bedeutet, es kommt dann meist zu
Lesefehlern, oder man kann die Disks von anderen Rechnern einfach
nicht lesen. Es gibt auf dem PD Sektor bereits seit einiger Zeit
Programme mit denen die Möglichkeit besteht die Drehzahl eines
Laufwerkes zu justieren. Allerdings muß dann auf der Platine des
Floppies, das entsprechende Poti gesucht und auch gefunden werden.
Manche Floppys haben auch kein Poti, hier dürfen dann
Kondensatoren und Widerstände gewechselt werden. Auch das
Scheibenkleister Buch ist eine große Hilfe. Von jedem Laufwerk
hier eine Beschreibung zu geben würde warscheinlich DOIT_ST
sprengen.
Anmerkung:
Dieses "Justierpoti" gibt es wirklich nicht in allen
Floppys, bei manchen muß man ein Kondensatorchen auslöten
und durch einen anderen Wert ersetzten. Ausserdem ist das etwas, wo
man nicht unbedingt seine Finger reinstecken sollte !
Ein anderes Problem sind die "Singer", gemeint sind
einige Modelle des 1040 ST, besonders die älteren. Da gibt es auf
der Hauptplatine einen Schwingkreis (schönes Wort, gell ?) Das
Teil liegt in der Nähe des IC TL 497. Da gibt es einen Widerstand
R17 und die Spule L4 sowie den Kondensator C28. (Das ist der ganze
Krachmacher) R17 wird einfach durch einen 5Ohm - Widerstand ersetzt L4
wird auf 210uH (Microhenry) geändert und C28 wird auf 330 pF
erhöht. Schon herrscht traumhafte stille in dem Kasten ! Zu
suchen sind auch nach sogenannten Resonazschwingern, das können
Blechteile und sonstwas sein (Netzgerät) lose Drähte, die
durch das Laufwerk im Rechner zum schwingen angeregt werden.
Schwach auf der Brust ?
Manche Netzteile der ST Serie gehen bei der kleinsten Hardwareerweiterung in die Knie, das ist ausgesprochen schlecht ! Meist äussert sich das dann mit irgenwelchen Zicken die der Rechner vorher nicht gemacht hat. Zur Abhilfe könnte man genügen große Pufferelkos in das Netzteil einlöten (zusätzlich) da die Belastung des Netzteiles im einschaltmoment doch ganz erheblich ist. Ein ST mit 4 MB Ram zieht bei +5 Volt ca. 3.2 Amp. Natürlich steht der Verwendung eines Schaltnetzteil nichts im Wege, vorausgesetzt die Spannungen stimmen. Doch Vorsicht mit Basteleien an Netzteilen !!!!
Auch das einlöten von zusätzlichen Elkos sollten Leute
machen die die Materie beherrschen
Zu beachten währe noch das bei primärgetakteten
Netzteilen die Brücke für 230V eingelötet werden
muß. Ansonsten raucht es.
Fehler über Fehler
Das allerbeste in den ST's sind die IC Fassungen, hier hätten
ein paar gute Sockel den Preis dieses Rechners wohl kaum in die
Höhe getrieben. Die häufigste Fehlerquelle ist das
korridieren der Kontakte, dann muß der entsprechende Chip
vorsichtig aus der Fassung gehebelt werden und die (Kontakte) mit
Spiritus, Radiergummi oder auch etwas Alkohol gereinigt werden. Den
Chip am besten im nassen Zustand wieder in die Fassung zurück
stecken, Kontaktspray und Reiniger sind hier weniger gefragt, da ich
feststellen mußte das die Fassungen nach kurzer Zeit wieder
vergammelt waren. Alkohol ist nichtleitend, dem Chip macht das auch
nichts aus.
Sollte es mal erforderlich sein einen eingelöteten Chip
wechseln zu müssen sollte man gleich Sockel mit gedrehten Pins
Einlöten, die gibt es sogar als Chip-Carrier für die
quadratischen Flundern im Atari ST. Auch das nachträgliche
Festdrücken oder nachlöten einiger Chips hat schon Wunder
bewirkt.
Das Auslöten fängt man am bestem mit dem Abzwicken aller
Beinchen an, da die Atari Platinen an manchen stellen Empfindlich
gegen Hitze sind, ist der Chip komplett raus saugt man die Beinchen
einfach mit einer Lötpumpe aus den löchern und die Platine
bleibt heil. (Ganz im Gegensatz zu manchen großkotzerten
Heißluftlötern..)
Natürlich ist der Chip dann im Eimer, aber das ist er
meistens sowieso.
Black Point's ??
Sie haben schwarze Punkte auf dem Bildschirm ? Das deutet auf
Ramfehler oder auch schon defekte Speicherchips hin. Oder die MMU
spinnt, das sind Fehler die schwer zu lokalisieren sind. Meist ist
kein Bildaufbau mehr da, oder die obere hälfte Speicher wird
einfach abgeschaltet so das der ST nur noch mit 512 K läuft. Da
hift meist nur das Testkit, da werden die Testdaten dann seriell auf
einen zweiten Reichner übertragen und eben hier dargestellt.
Meist auch mit der Adresse des defekten Chips.
No Floppy ??
Sagte das Testmodul, nachdem man verzeifelt alle möglichen
Ursachen für das nicht funktionieren der Diskettenlaufwerke
gesucht hatte. Das ist eine Reparatur die im ehemaligen Fachbetrieb so
ca. 300 DM kostete, im Prinzip aber einfach ist. Die erste
Möglichkeit:
Das Desktop erscheint sofort, aber ohne Icons.
Die zweite Möglichkeit:
Der WD1772 muß nicht unbedingt defekt sein! Er hat einen
nachgeschalteten Treiber der TTL-Serie 74LS06. Write Data / Step /
Direction / Motor On / Write Gate / das sind so die Signale die
über diesen Treiberbaustein gejagt werden. Ist der Treiber nun
defekt, fehlen diese Signale ganz oder teilweise machen die
Diskettenlaufwerke nur noch Unsinn. Mit einem Preis von DM 1 ist das
einer der billigsten Chips der durch eine Fehlbeschaltung von
außen Zerstört werden kann. Man kann mit einem einfachem
Logiktester dessen Funktion überprüfen, besser und sicherer
ist allerdings ein Ozilloskop. Durch schöne Kurzschlüsse am
Floppyport sind meist der Treiber UND der WD1772 fällig. Das
passiert meistens wenn die Floppystecker der selbstgebauten
Diskettenstationen spiegelverkehrt gelötet wurden.
Hierzu finden Sie unter Stecker die passenden Belegungen
Sollte sich Heraustellen das die Laufwerke nicht richtig
selektiert werden ist eine Überprüfung des Soundchips YM
2149 unumgänglich. Die Signale Drive 1 Select / Drive 0 Select /
Side 0 Select werden direkt und ohne Treiber vom Soundchip verwaltet.
Die Pin Read Data / Index / Write Protect / Track 00 / liegen ohne
Treiber wiederum direkt am WD1772. Ich weiß das das sehr seltsam
ist, aber das haben sich andere Leute ausgedacht.
Man muß dann schon mal genau messen, was wann wo passiert.
Meist ist es aber der DMA oder der WD und/oder dessen Treiber. Die
schnellste Methode ist einfach erst mal den Treiber auslöten,
einen Sockel drunter und mit einem frischen Chip testen. Wer oft die
Floppystecker wechselt (Ein oder Austeckt) kann zudem auch noch mit
diversen kalten Lötstellen an den Steckverbindern rechnen.
Druck auf allen Schläuchen
Der Drucker macht keinerlei Anstalten zu Drucken? Japanischer
Scheißdreck :->
Die komplette Centronics-Schnittstelle wird vom Soundchip YM 2149
betrieben, so das eine Überlastung an dieser durch alte Drucker
direkt zur Zerstörung führen kann. Die meisten älteren
Drucker belasten diese Schnittstelle durch ihre internen Pullup
Widerstände so, das ein erhöhter Strom fließt der dann
den Port B des Soundchip's zerbröseln lässt. Abhilfe kann
man durch eine extern aufzubauende Treiberstufe schaffen, die alle
Signale der Centronics-Schnittstelle entsprechend verstärkt.Oder
man lötet die internen Pullup's des Druckers raus und Ersetzt
diese entsprechend größere Widerstandsarrays. Normal
währe ein Wert so um die 3,3 KOhm, alles was kleiner ist Belastet
die Portleitungen!
Da der Soundchip meist nicht gesockelt ist, fallen auch hier
einige Lötarbeiten an.
Verschiedene kleinere Hardwaredefekte der ST Serie
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |