11.2 Floppyumschaltung Die Floppyumschaltung aus dem ST-Magazin
Die Floppyumschaltung aus dem ST-Magazin
Für zwei 'B'- Laufwerke zb. 3 1/2" und 5 1/4"?
Über den Sinn und Zweck einer Floppyumschaltung könnte
man eine ganze weile Diskutieren ohne auf einen grünen Zweig zu
kommen. Es eignet sich auch nur für Benutzer die Entweder schon
zwei Disketten- laufwerke an ihrem Rechner benutzen oder noch ein
zusätzliches 5 1/4" Laufwerk extra anschließen wollen.
Oder ein externes 1,44 Mb Drive verwenden möchten und auf die
lästige Umsteckerei verzichten wollen.
Das ST-Magazin bietet zu diesem Zweck eine doppelseitige
Leiterplatte über die Firma Bardehle Datentechnik an, die Platine
kostet DM 36.-
Selbstverständlich lässt sich die sache auch auf einer
Lochrasterplatine aufbauen, was aber sicher mit einem höheren
Arbeitsaufwand belohnt wird. Die Schaltung an sich ist sehr einfach
und ist bis in's Detail in der entsprechenden Ausgabe des ST-Magazin
erläutert.
Sehr von Vorteil ist, das diese Schaltung eine Pufferung der
Empfindlichen Sideselect sowie der Driveselectleitungen des STs
vornimmt. Was auch den Anschluß von 5 1/4" Laufwerken
wesentlich vereinfacht bzw. man nicht mehr unbedingt auf die im
Laufwerk eingebauten Pullupwiderstände zu achten braucht. Die
Leistung des Treiberbausteines 74LS07 auf der Platine reicht auf alle
Fälle aus, selbst bei 3 verwendeten Diskettenlaufwerken.
Beide IC's auf der Platine sollten zwecks einer besseren Reparatur
möglichkeit gleich gesockelt werden, sollte später einmal
ein Defekt auftreten ist man schnell in der Lage durch das einfache
austauschen eines Chip's die Fehlerquelle zu beseitigen. Auf der
Platine werden mit Steckbuchsen oder mit Pfostenleisten die Signale
bereitgestellt, die nur mit einem 1:1 Flachbandkabel an die Laufwerke
geführt werden müsste. (Siehe Flachband weiter oben) Diese
Kabel kann man sich selbst Konfigurieren. Jeweils nach der
benötigten länge. Fertige Kabel gibt es natürlich im
einschlägigen Fachhandel. Das Verbindungskabel zwischen der
Umschaltplatine und dem ST Rechner kann in der gleichen Art und Weise
Hergestellt werden, wenn man einen sog. Shugartadapter verwendet.
Dieser Adapter wird in die 14polige Floppybuchse des Rechners gesteckt
und stellt die Laufwerkssignale auf einer 34 poligen Stiftleiste zur
Verfügung, auch hier würde dann ein 1:1 Flachbandkabel
genügen. (Siehe Floppyanschlußleiste / Shugartbus)
Leider sind auch einige Nachteile mit diesem Umbau verbunden, die
neuen Datenleiungen zu den Diskettenlaufwerken dürfen nicht mehr
zu lang sein, Störungen von Netzteilen oder Monitoren sind dann
die Folge. Die Flachbandkabel besitzen keinerlei Abschirmung. Eine
Länge von bis zu 40 cm ist allerdings schon realisierbar.
Und wenn man seinen Rechner noch nicht in ein PC-Gehäuse Umgebaut hat liegt das ganze Zeug erst mal Schutzlos hinter dem Rechner. Die Umschaltplatine passt auch beim besten Willen nicht in ein vorhandenes Floppygehäuse, genauso wenig wie in das originale Rechnergehäuse. Dann wird auch noch ein zusätzliches 5V Netzteil für die Stromversorgung fällig, der Kabelsalat ist also doch wohl Vorprogrammiert ! Man sollte also am besten schon ein Tower oder einen PC Umbau
besitzen um die Platine günstig zu verstauen. Natürlich tut
es auch ein größeres Gehäuse für die Floppys, das
Netzteil und die Umschaltplatine.
Wenn man die Angaben im ST-Magazin beachtet funktioniert die
Schaltung auf Anhieb. Mittels eines einpoligen Umschalters und der
beiden LED's kann man nun zwischen zwei 'B'-Laufwerken auswählen.
Das z.B externe 2.te 'B' Laufwerk würde sich dann sehr gut als
1,44 Mbyte Drive machen, vorausgesetzt man hat sich bereits die
Hardwareerweiterung zur erhöhung der Floppycontroller Taktrate
eingebaut und sich ein solches Laufwerk besorgt. Aber auch hier gibt
es z.B Laufwerke bei M&W die eine solche 'HD-Platine' direkt
hinten auf dem Laufwerksanschluß trägt! Hier wäre also
kein Eingriff in den Rechner nötig. Neuerdings bewirbt eine Fa.
in der Atari INSIDE und in der ST-Computer ein HD-Diskettenlaufwerk
bei dem *kein* Eingriff im Rechner stattfindet. D.h das Drive ist
durch einfaches Anstecken an den Rechner bereits HD-Fähig.
Auch als Anschluß für die 'Blitz' Kopierstation ist
diese oben besprochene Umschaltung natürlich bestens geeignet.
Man muß sich dann nur ein geeignetes Anschlußkabel
herstellen. Man kann dann so seine Hardware-Kopierstation direkt an
eine Floppyschnittstelle sowie an die Druckerschnittstelle anstecken.
Selbstverständlich ist bei allen Beschreibungen zu beachten
das die Floppylaufwerke nur bei ausgeschaltetem Rechner Ein bzw.
Ausgesteckt werden sollten. Der Treiberbaustein fängt zwar
einiges direkt ab, man sollte es aber nie Herrausfordern. Das
Auswechseln eines DMA-Chip's auf der Rechnerplatine kommt etwas
über DM 100.- pro Stück, ein Soundchip DM 45.- und der
kleine Floppycontroller schlägt in etwa mit DM 40.- beim
Händler zu Buche. Falls überhaupt noch als Erstzteil
vorhanden, Sparen währe hier angesagt.
Da die Verbindungskabel bei der Erweiterungsplatine eigentlich
alle 1:1 Durchverdrahtet werden kann eine großzügig
angelegte Überprüfung der Kabel eigentlich entfallen, da man
hier bei eigentlich nur noch auf die Steckrichtung zu achten braucht.
Der uneingeschränkte Vorteil von Flachbandkabel und Steckern zum
Quetschen ! Leider ist es je nach verwendetem Stecker auf der
Floppyseite (Shugarbus) möglich das der Stecker falsch
aufgesteckt werden kann. Es gibt hier leider Exemplare die keine
Arretierungsnase haben! Normalerweise passiert duch das falsche
Aufstecken kaum was. (Selbst schon erlebt) Von der anderen Seite her
ist das Vorprüfen bzw. das Markieren der Stecker und der
Steckrichtung viel einfacher und sicherer.
Die Einbaulage der Platine in ein eventuell vorhandenes Tower oder
PC-Gehäuse ist eigentlich egal, die Platine besitzt vier
Befestigungslöcher mit der man sie irgendwo bequem anschrauben
kann. Die Löcher sind allerdings sehr klein geraten so das man
sie vor der Bestückung der Platine etwas aufbohren sollte.
Mittels ein paar Schrauben und ein paar Abstandstbolzen ist das
Platinchen sicher befestigt. Naturgemäß sollte man darauf
achten das die Floppyleitungen nicht stramm verlegt werden, d.h wenn
die Platine in der Nähe der Laufwerke angebracht wird ist es
nicht erforderlich 40 cm langes Flachbandkabel zu verwenden, sondern
genau so lange das die Leitungen eben kurz sind und man aber die
Laufwerke eventuell noch leicht aus der Halterung nehmen kann.
Besonderes Augenmerk sollte man auf den Anschluß der
Spannungsversorgung an der Platine richten, hier kann das Vertauschen
der +5V Spannung mit der Systemmasse gravierende folgen haben,
insbesondere wenn Rechner, Laufwerke und die Platine aus einem
Schaltnetzteil versorgt werden. Der Anschluss für die +5 Volt ist
auf der Platinenlötseite mit zwei ' + + ' Symbolen
gekennzeichnet. Ein falscher Anschluß an die Stromversorung
(Schaltnetzteil) erzeugt bei dem einen oder anderen Laufwerk schon mal
deftigen Brandgeruch. Das Laufwerk ist meist irreparabel
Beschädigt!
Wenn alle Arbeiten abgeschlossen sind kann man dann beginnen die
Sache auszutesten, Sicherheitshalber sollte man dazu keine Disketten
verwenden die noch 'brauchbare' Daten enthalten. Ein oder zwei leere
Disketten sollten schon dazu benutzt werden. es sollte dann auch alles
probiert werden. Formatieren, Beschreiben Lesen und das kopieren
zwischen den einzelnen Laufwerken. Sollte sich ein Laufwerk durch den
Umbau nicht mehr Angesprochen fühlen sollte man den Rechner
sofort abschalten und seine Arbeiten noch mal genauestens
Kontrollieren. Meistens ist dann eine Verbindungsleitung falsch oder
nicht richtig Aufgesteckt. Dazu gehört auch das nachsehen der
aufgequetschten Verbindungsstecker. Normalerweise läuft die Sache
aber auf Anhieb. Selbstverständlich ist das Umschalten zwischen
beiden 'B' Laufwerken nur möglich wenn gerade *kein* Zugriff auf
eines der Laufwerke gemacht wird. Sollte trozdem während eines
schreibvorganges Umgeschaltet werden ist mit verschärftem
Datenschrott zu rechnen.
(c) 7/90 MRT
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |