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19.6 Audio Brummen


Audio Brummen am Computer


Viele Anwender haben bei Aufnehmen oder Überspielen von Audiosignalen von der Stereoanlage, einem TV-Gerät oder sonstiger externer Audioquellen auf den Computer Störgeräusche oder gar ein Rauschen oder Netzbrummen in der Aufnahme. Oft tritt auch beides zusammen auf.

Das hat meistens die gleiche Ursache und ist nur richtig zu beheben wenn man diese Ursache auch korrekt lokalisieren kann.

Der erste Punkt der die Störungen beseitigen kann ist das sie ihre Audiogeräte komplett vom Wechselstromnetz trennen und mit Batterien arbeiten.

Der zweite Punkt sind teuere "Mantelfiler", die immer wieder von von echten "Profis" in Audiokabel eingeschleift werden. Beide Lösungen können das Problem minimieren oder auch ganz verschwinden lassen, jedoch garantiert nicht die eigentliche Ursache dieses Problems.



Die drei wichtigsten Punkte:

Stromversorung
Netzbrummen bei Audioübertragungen tritt immer dann auf wenn eine uralte, nicht mehr zeitgemässe Elektoinstallation in dem Gebäude, -Gebäudeteil vorhanden ist in dem die Audioaufnahmen stattfinden sollen.

 
Erd- oder Brummschleifen
Audiobrummen, Netzbrummen tritt immer dann auf wenn mehrere Audiogeräte oder Computer über Audiokabel miteinander verbunden werden, dabei aber doppelt und zudem meistens dann auch noch falsch geerdet sind.

 
Ursache dafür können auch falsch entkoppelte Audioanschlüsse oder Geräte sein die einfach nur zu dicht beieinander aufgestellt wurden.

 
Halten Sie Audiokabel von den Netzteilen ihrer Halogenbeleuchtung fern!

 
Vermeiden Sie überlange Audioverbindungen

 
Betreiben Sie -alle- notwendigen Geräte an der gleichen Steckdose.

 
Vermeiden Sie magnetisch induktive beeinflussung ihrer Audiokabel.
Verlegen Sie daher Mikrofon-, Lautsprecher- und Überspielkabel generell nicht zusammen mit Netzteitungen. Gemeint sind hierbei mehrere Meter in Kabelkanälen oder sonstigen Sammeleinrichtungen. Ein Meter hinter ihrer Hardware spielt keinerlei Rolle.

 
Falsche Erdung über Antennenkabel
Audiobrummen tritt auf wenn ihr Empfangsgerät über die daran angeschlossene Antennenleitung, deren Abschirmgeflecht, einen besseren Erdanschluß hat als die restliche Anlage oder gar ihr Computer. Das passiert immer dann wenn Sie direkt von einem TV oder Radiogerät, einer Stereoanlage aufnehmen möchten welche direkt eine Verbindung zu einer Antenne oder einen Kabelanschluß hat.

 

In vielen älteren Gebäuden wird auch heute noch bezüglich der Netzstromversorgung die "klassische Nullung" verwendet. Das ist zwar nicht Verboten, nur in Neubauten ist es generell verboten, aber es ist immerhin nicht mehr Zeitgemäss und deutet nur darauf hin das sich jemand 30 Jahre lang Sanierungskosten gespart hat.

Generell, seit einigen Jahren, werden elektrische Netzverbraucher, nach VDE, nur noch an einem Dreileiter- bzw. einem Fünfleiternetz betrieben. Alles andere ist mehr oder weniger nur noch geduldet. Neu aber nicht mehr Erlaubt.

Eine korrekte Elektroinstallation finden Sie in Abbildung 1




Abbildung 1 - zulässige Stromverteilung



Wie Sie aus dieser Zeichnung entnehmen können wird der dritte Leiter, der Schutzleiter in ihrem Gebäude, im Keller, erzeugt und verbindet letztendlich die Mittenkontakte, die Schutzleiterkontakte ihrer Steckdosen mit dem Potentialausgleich, der Erde. Negativer Bezugspunkt der elektrischen Energie die Sie kaufen. Korrekt funktioniert das nur bei einer modernen Elektroanlange.



Abbildung 2 - klassische Nullung



Wie Sie der Abbildung 3 entnehmen können fehlt hier komplett der Schutzleiter und zwar vermutlich im ganzen Gebäude. Da der blaue "Null", "N" oder auch Neutralleiter nie von Rückströmen ihrer elektrischen Verbraucher frei ist kann es daher auch zu diversen Störungen beim Überspielen von Audiosignalen kommen. Im übrigen trifft das auch Geräte die ausschliesslich ab Werk mit sog. Eurosteckern, also nur einer zweipoligen Netzverbindung hergestellt wurden. Beachten Sie in diesem Zusammenhang auch die folgenden Zeichnungen.

Sind diese Geräte trozdem in einem Metallgehäuse eingebaut, haben diese Gehäuse eine künstliche, aber dennoch zugelassene Erdung.




Abbildung 3 - falsche Erdschleifen..



Falsch Erdschleifen entstehen Grundsätzlich immer dann wenn über die Abschirmungen der Audio- und Antennenkabel kleine Ableitströme fliessen die dort nichts zu suchen haben und bei normalen Bedingungen auch nicht vorhanden sind. Jedes Gerät das an den Netzstromkreis angeschlossen ist erzeugt über den Nulleiter auch einen Rückstrom genau wie auch Induktionsströme. Diverse Gerätenetzteile haben sogar einen netzspannungsfesten Kondensator zwischen dem Netzanschluß und dem eigenen Metallgehäuse verschaltet, eben die zuvor angesprochene "künstliche Erdung". Ebenso dienen solche Geräte, trotz angeklebtem VDE-Gütezeichen, auch als Empfänger solcher kleinen Ableitströme und dessen anhängenden Störungen. Je mehr Geräte sie verwenden desto höher werden die Ableitstöme, um so lauter sind die Störungen.

Mantelfiler tun nun nichts anderes als an eben diesem Kabel, in das Sie diesen Mantelfiler einfügen, das Schirmgeflecht des Kabels zu unterbrechen und diese Stelle mit einem Kondensator zu überbrücken, so das eben keine Ableit- und Ausgleichströme mehr fliessen können. Den niederfrequenten Audiosignalen tut das keinen Abbruch, sie überwinden den so eingefügten Kondensator spielend.

Die Störungen lassen sich so minimieren, aber eben nicht eliminieren.

Wie sie in Abbildung 3 ersehen können bildet in diesem Beispiel das Abschirmgeflecht des Antennenanschluß die bessere Erdleitung, Strom sucht sich generell immer den kürzesten uns einfachsten Weg, in diesem Fall laufen alle sich in den Gerätem addierenden Ableitstömchen über diesen Anschluß zur Erde und verursachen dabei das Geräusch das sie als "Störung" ihrer Audioaufnahme erkannt haben.

Möglicherweise haben Sie einen kleinen Erfolg wenn Sie an einem oder mehreren Netzverbrauchern den Netzstecker ziehen und um 180 Gard gedreht wieder einstecken. Lt. den Zeichnungen würde das Blau und Schwarz vertauschen.

Das würde in diesem Fall die internet Netzverschaltung eines ihrer Geräte ändern und eventuelle eine Reduzierung des Ableitstomes mitbringen. Der Gesamtableitstrom ihrer Anlage würde geringer, und somit ihre "Störungen" leiser.

Beachten Sie bitte das an den Stellen in Abbildung 3, welche mit einem kleinen Blitz markiert sind, leicht Spannungen von mehr als 120V entstehen können!
Sie können das messen in dem Sie die Antennenleitung abziehen und zwischen Geräte- und Antennenschirm ein Meßgerät mit dem Meßbereich AC 750V einfügen.
Finden Sie hierbei eine Spannung höher als 3Volt können Sie auch leichtes Rauschen oder Brummen bei ihrer Audioüberspielung vernehmen.




Abbildung 4 - falsche Erdschleifen und Lösungen..



Wie Sie hier sehen, dürften sie im Betrieb aller Geräte, nicht mal einen Stecker abziehen ohne Gefahr zu laufen eines oder mehrere Geräte zu zerstören. Insbesondere trifft das die Kammeraden die auch heute noch der Meinung sind das z.B SCSI-Geräte, Audiokarten zu den "HotPlug"- Baugruppen zählt. Lassen Sie sich an dieser Stelle gesagt sein das der kleinste Fehler schnell teuer werden kann.




Abbildung 5 - falsche Erdschleifen und Lösungen..



Es geht so. Aber es ist letztendlich keine Ursachenbehebung.
Nur eine Minimierung eines vorhandenen Problems.



Abbildung 6 - Die 100% fachgerechte Lösung des Problems



Wie Sie der Abbildung 6 entnehmen können tritt so ein Fall bei einer 100% fachgerechten Elektroinstallation, einer korrekten Geräteverdrahtung und einem korrekt ausgeführtem Erdanschluß -ALLER- Verbraucher normalerweise gar nicht erst auf. Unter anderem ist das auch die sicherste Lösung, für -ALLE- beteiligten, also nicht nur der verwendeten Geräte.






Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004
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