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15.5 ATX PSU


ATX-Netzteile mit Atari Computern verwenden


Ein ATX-Netzteil ist der Nachfolger des älteren AT-Netzteils. Kein Hexenwerk.

Im Gegensatz zum Vorgänger besitzten ATX-Netzteile einen Standby-Modus. Dies hat zur Folge, dass der Computer dadurch per Mausklick, per Zeitangabe oder aber auch per Modem-Anruf aus dem Schlaf geholt werden kann (Funktioniert nicht bei Atari!) und sich selbst per Software-Befehl startet. Auch beherrscht das ATX-Netzteil diverse Energiespar-Funktionen. "ATX" selber ist ein Industriestandard, der angibt, wie Netzteil, Gehäuse und Mainboard zusammenpassen müssen und hat sich so bei modernen Computern ethabliert.

Ein ATX-Netzteil hat den Lüfter meistens so angebracht, dass sein Luftstrom den (PC) Prozessor auf dem Motherboard mit kühlt. Dadurch würde ein Prozessorkühler theoretisch überflüssig.



Fehlerquellen

Das Mainboard (Rechner) startet nicht, alles ist richtig verkabelt.
Aller Regel nach gibt es drei wichtige Fehlerquellen:

1
Manche Netzteile liefern keine 3.3V. Diese werden aber auf den meisten (PC) Mainboards zur Versorgung wichtiger Komponenten benötigt.
 
Schauen Sie sich das Typenschild des Netzteil an, sind dort irgendwelche Angaben zur 3.3V-Versorgung? Wenn nicht liefert das Netzteil möglicherweise keine 3.3V Spannung.
 
Überprüfen Sie, ob im Stecker des Netzteils die 3.3V Leitungen vorhanden sind. Wenn nicht, dann sollten Sie das Netzteil wechseln. Die Belegung des Netzteilstecker finden Sie im (PC) Mainboardhandbuch. (Nicht Atari!)
 
2
Messen Sie mit einem Vielfachmeßgerät nach, ob alle Spannungen, besonders +12V, +5V und auch +3.3V Ok sind. Beachten sie bitte das 3.3V im Atari Falcon nirgends benötigt werden, das Netzteil u.U aber nicht korrekt arbeitet, wird diese Spannung nicht auch erzeut.
 
3
Einige Netzeile sind leider nicht zu allen (PC) Mainboards kompatibel. Am Atari Falcon hat das weniger eine Bedeutung. Dem Atari fehlen sämtliche Komponenten um Stromspar- oder PowerSave Funktionen nutzen zu können. Alle diese Features liegen brach. Diese Features bekommen erst mit dem CT60 Beschleuniger für den gesamten Falcon einen Sinn. Der CT60 wird diese Features unterstützen.
 
Beachten sie beim Betrieb mit einem Atari Computer besonders die Anleitung zum einschalten solcher Netzteile!
 




Tabelle 52: ATX-Netzteil
Pin Spannung Farbe Beschreibung Pin Name Farbe Beschreibung
11 +3.3V Braun +3.3 VDC 1 +3.3V Braun +3.3 VDC
12 -12V Blau -12 VDC 2 +3.3V Braun +3.3 VDC
13 GND Schwarz Masse 3 GND Schwarz Masse
14 PS_ON Grün Power On 4 +5V Rot +5 VDC
15 GND Schwarz Masse 5 GND Schwarz Masse
16 GND Schwarz Masse 6 +5V Rot +5 VDC
17 GND Schwarz Masse 7 GND Schwarz Masse
18 -5V Weiß -5 VDC 8 PO * Grau Power OK
19 +5V Rot +5 VDC 9 +5V Violet +5 VSB
20 +5V Rot +5 VDC 10 +12V Gelb +12 VDC




Abbildung 1 - ATX Anschlußstecker





Testen..

Ein ATX Netzteil kann gestested werden in dem man Kontakt 14 (Power on Leitung) mit einer Drahtbrücke gegen Masse (schwarz egal welcher Pin) brückt. Das Netzteil sollte jetzt anlaufen. Die einzelnen Spannungen können nun mit einen Multimeter kontrolliert werden. Wichtig die +5 VSB Leitung (Pin 9) sollte 5V auch schon *ohne* diese Brücke haben.(!nl)

Diese Leitung versorgt allgemein das (PC) Mainboard damit die ATX Taster-Funktion an der Rechnerfront in Funktion sind. (Flipflop) bzw. auch die "Wake on LAN Geschichte" für Netzwerkkarten.

Diese Leitung kann NICHT verwendet werden um einen Atari Computer mit +5V Spannung zu versorgen. Ihr Netzteil wird beschädigt!

Wer sicher gehen will, daß sein ATX Netzteil wirklich komplett Ausgeschaltet ist, sollte dringend eine abschaltbare Steckerleiste benutzen.

Es gibt Situationen, wo ein Rechner mit ATX-Netzteil sich nach einem Stromausfall im eingeschalteten Zustand befinden muß (z.B. bei Server-Systemen). Bei diversen ATX- Netzteilen läßt sich daher das Verhalten nach dem Stromausfall durch Hardware-Jumper festlegen. Das sollten sie dringend beachten.


Netzteil-Anschlüsse

230V Netzkabel immer zuletzt anschließen!!

Das Netzkabel sollte erst nach vollständigem Zusammenbau des Rechners an das Netzteil angeschlossen werden!

Ein ATX-Netzteil könnte sich bereits vor dem Einbau im eingeschalteten Zustand befinden oder während des Zusammenbaus versehentlich eingeschaltet werden. Falls Hardware-Änderungen am eingeschalteten Mainboard vorgenommen werden, könnte es jedoch zu Schäden an den betroffenen Komponenten kommen.

Manche ATX-Netzteile besitzen einen vierpoligen +12V Power-Anschluß. Das ist noch relativ neu im ATX-Design und wird hauptsächlich für die CPU-Kernspannung bei modernen PC-Mainboards verwendet. Am Atari findet dieser Anschluß keine Verwendung.

Die CPU-Kernspannung, deren dort benötigte hohe Leistung bei 12V, erfordert weniger Strom als bei 5V oder 3,3V. Maßgebend ist die ATX12V-Spezifikation.

AUX-Power-Connector

Dieser sechspolige Anschluß in Form einer Steckverbindung, wie sie bei älteren AT-Netzteilen üblich war, dient zur besseren Versorgung mit der 3,3V- und 5V-Spannung für PC Server-Mainboards. Dieser Anschluß wird laut ATX-Spezifikation 2.03 für Netzteile ab 250W empfohlen. Dieser Anschluß findet bei Atari-Computern keine Verwendung.



Die Leistung des Netzteils

Häufig stellt sich das Netzteil als Quelle von Störungen heraus. Die verursachte Störung kann sich hierbei vielfältig darstellen: z.B. Ausfall oder Störung einzelner Hardwarekomponenten eines Mainboards, Startprobleme oder sporadische Abstürze des gesamten Rechners.

Erste Probleme mit zu schwachen Netzteilen haben sich mit Erscheinen der Pentium Pro Prozessoren bemerkbar gemacht - damals reichten in vielen Fällen die 200W-Netzteile nicht mehr aus.

Für viele Pentium-III-Systeme wurde dann 250W zum Standard und seit Athlon werden 300W und (möglichst) mehr empfohlen. Selbst wenn die Leistungs-Angabe des Netzteils zutrifft, sagt sie wenig über die Qualität des Netzteils aus, da sich die wichtigen Parameter nicht in einer einzigen Zahl abbilden lassen.



ATX-Spannungstoleranzen




Tabelle 53: ATX-Spannungstoleranzen
Spannung Tol. in % Tol.-Bereich
+12V +/- 5% 11,4 / 12,5V
+5V * +/- 5% 4,75 / 5,25V
+3,3V +/- 4% 3,17 / 3,43V
-5V +/- 10% -5,5 / -4,5V
-12V +/- 10% -13,2 / -10,8V


* 5V:
Dazu zählt auch die Standby-Spannung (Pin 9 beim ATX-Netzteil-Stecker)



Standby-Spannung (Pin 9)

Die +5 VDC Standby-Spannung liegt auch nach dem Ausschalten des Netzteils (Leerlauf) an, sofern das 230V-Netzkabel eingesteckt ist. Ein sparsames Verhalten im Leerlauf wird beim Netzteil, von Umweltverbänden mit einem blauen Umweltengel belohnt, wenn die Leistungsaufnahme bei abgeschalteter Hauptstromversorgung primärseitig unter 5 Watt bleibt.

Verbraucher für diese Standby-Leitung sind auf Anrufe wartende Fax- oder Modemkarten, USB-Geräte oder Netzwerkkarten, die eine Wake-on-LAN-Funktion bieten oder Speichermodule im Suspend-to-RAM-Modus. Alles Komponeten die an Atari-Computern nicht vorhanden sind.

Die Belastung der 5V-Standby-Leitung wächst ständig, und daher wurde die Strombelastbarkeit von ursprünglichen 720 mA auf zunächst 1A und mittlerweile sogar auf 2 A von den Herstellern heraufgesetzt. Eine zu geringe Leistungsfähigkeit auf der Standby-Leitung könnte zu erheblichen Funktionsstörungen bei Geräten führen, die auf diese Spannung angewiesen sind.

Einen Atari sollten sie jedoch an diesem Anschluß nicht betreiben!!



Leistungsfaktorkorrektur

Seit 1.1.2001 erfaßt die EMV-Norm für Oberströme und Oberschwingungen in der Ergänzung Nummer A14 Personal Computer in einer eigenen Klasse die für Kleinverbraucher bis zu einer Leistungsaufnahme von 600 Watt Gültigkeit besitzt.

Für Netzteile, die seit diesem Datum hergestellt werden, muß also die Leistungsfaktorkorrektur (PFC, Power Factor Correction oder Compensation) im Netzteil-Design von allen Herstellern berücksichtigt werden.

Eine bestimmte elektrische "Verunreinigung" des Stromversorgungsnetzes entsteht durch die bei Schaltnetzteilen typische Stromoberschwingung, verursacht durch die hohe Anstiegsgeschwindigkeit des Eingangsstromes in den Spannungsspitzen immer.

Das PFC-Siegel macht allerdings keine Aussage über die technischen Eigenschaften eines Netzteils auf der Sekundärseite, die den Anwender interessiert, sondern nützt nur den technischen Einrichtungen auf der Energieversorgerseite.

Bei der "passiven PFC" wird einfach eine Reiheninduktivität (Drossel) in den Primärkreis eingefügt, um den Strom zu begrenzen und die notwendige Korrektur herbeizuführen. Diese Lösung ist zwar einfach und preisgünstig, aber Gewicht und Volumen dieses Bauteils sind relativ groß.

Der erreichte Leistungsfaktor liegt bei getesteten Netzteilen im Bereich von 0.75 bis 0.8 statt etwa 0.5 bis 0.6 ohne PFC. Bei der "aktiven PFC" muß ein zusätzlicher PWM-Schaltregler in den Primärkreis eingeschleift werden. Das ist zwar teurer, aber effizienter. Man erhält damit sehr gute PF-Werte zwischen 0.9 bis 1.0, was eine' nahezu sinusförmige Stromaufnahme bedeutet.






Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003
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