11.7.2 CT60 Beschleuniger CT060 Beschleuniger
Von Robert Schaffner
Da der dafür vorgesehene F030 bereits mit einer FX-Karte
ausgestattet war, musste diese nur enfernt und die Verkabelung
geringfügig verändert werden.
Der Einbau ansich war für mich in 20 Minuten erledigt.
Der CT060 läuft -> 132Mips bei 128MB Ram.
- Leiterbahnunterbrechungen die nur für die FX-Karte relevant
waren müssen entfernt werden.
An der Stelle kann ich nur jedem Raten, der einen Falcon besitzt,
noch ein wenig an diesem hängt, darauf zu hoffen das eine weitere
Charge des Beschleunigers von Rodolphe Czuba aufgelegt wird.
Abschliessend noch die Anmerkung das mein papyrus auf dem
CT060-Falcon so flüssig wie unter MagiCMac 6.20 auf einem G3/400
arbeitet.
Benchmarks werde ich keine Vorlegen. Die gibt es bereits.
Zuerst wird natürlich der Stecker gezogen; dann das
Gehäuse geöffnet und das Motherboard insofern vorbereitet,
indem folgende Komponenten ausgebaut werden: (Dies betrifft meinen
Falcon030, welcher mit einer Speed-Resolution-Card, einem Falcon-Speed
(Intel 286er Prozessor), und 14 MB RAM nachgerüstet wurde. Diese
Anweisung bezieht sich hauptsächlich auf die
Speed-Resolution-Card und den "Clockpatch", tatsächlich
dürften inzwischen die meisten Falcons mit dem
"Clockpatch" und der einen oder anderen Beschleunigung
aufwarten.)
Die Vorbereitung betrifft (vor allem die Entfernung) folgender
Komponenten:
- Tastatur (auf Anschlussorientierung achten!)
- Netzteil, dieses befindet sich links-oben
- Erweiterungsplatine links-unten (dieses ist die, welche mittels
Kabel (lila) mit der Erweiterungsplatine mittig-unten verbunden ist.)
Das Kabel ist zu durchtrennen, die erste Erweiterungsplatine ist von
ihren zwei Anschlussleisten zu lösen. Die zweite
Erweiterungsplatine ist verschraubt bzw. fest verdrahtet
(Speed-Resolution-Card), ihr Ausbau ist unten beschrieben) Festplatte
mit Halter (auf Anschlussorientierung achten!)
- Floppylaufwerk
- Erweiterungsplatine mit dem PS/2-Speicherriegel (unten, mehr
rechts), diese von ihren zwei Anschlussleisten lösen. Diese
Platine ist an ihrer Pappe-Abdeckung erkennbar (in meinem Fall!)
Alle Angaben über die Orientierung beziehen sich auf eine
Lage, als wenn der Computer betriebsfertig vor einen liegen würde
(abgesehen von den o.g. Entfernungen)! Anschließend sollte es in
etwa so aussehen:
Foto 1: Originalmotherboard (hier wurde leider VIDEL mit dem
MATRIX-Chip verwechselt; Quelle: ST-Computer 11/92)
1.Schritt: Deinstallation des "Clockpatches"
Dieses kann zuweilen die größte Hürde für den
Einbau einer verdrahteten CT60 sein, da es hierbei auf die
Qualität der Ausführung des Clockpatches ankommt. Dirk
Strangfeld äußert sich hierzu auf seiner Homepage (siehe:
Lötpads), bei mir hatte es zur Folge, das ich einen
jungfräulichen Falcon030 erstanden habe, um die CT60 dann dort
einzubauen
- Die kleine Drahtbrücke zwischen R216 und R221 entfernen.
(Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung: Falls man folgende RAM-Karte folgendes Types besitzt:
CENTram 14 (aus Frankreich)
kann folgender neuer "Clockpatch" eingebaut werden, weil
mit diesen Karten ein schnellerer Zugriff auf das sogenannte ST-RAM
möglich ist:
Der 74F08 wird wie folgt recycelt: Pin 14 wird mit Pin 14 des
"U63" verbunden, ebenso wie Pin 7 mit Pin 7 (Alles am
besten, in dem der 74F08 "huckepack" aufgelötet wird.
Desweiteren werden Pin 12 und Pin 13 des 74F08 verbunden und diese
Verbindung mit dem vorderen Anschlußpunkt von "R216"
verbunden. Der hintere Anschlußpunkt von "R216" wird
mit dem Pin 11 des 74F08 verbunden. In diesem Fall entfällt auch
der unten beschriebene Einbau eines 33 Ohm-Widerstandes als
"R216".
Hinweis: zur Begründung des neuen (bzw. zur Ablehnung des
alten) Clockpatch schrieb mir Rodolphe (Originalton): One remark about
the old clock patch you deinstall on your page: this clock patch is
very bad! It badly bufferize the clock to 030 SLOT bus and the clock
to SDMA / FPU, BUT not the clock to 030 + GALS! This gives a
non-synchronization that is not important with 030, but is important
with CT60 that need to be sync with GALS of the motherboard. Second
thing, it is stupid in term of electronic, to charge TWO clock traces
with only one gate (74f08) output! A good clock patch uses 1 GATE for
1 clock! The correct clock patch on Falcons was a 74F08 with the 3
gates used: one for R216, one for R221 and one for R222! I don't know
who is the bad guy who published this schema of clock patch but it is
very bad, and I'm sorry to see that some people have it in their
machine!
- Austausch der Widerstande " R216 "," R221 "
und " R222 " gegen 33 Ohm Widerstände. Die
Widerstände sollten als SMD-Bausteine ausgeführt sein.
- entfernen aller Anschlüsse der Speed-Resolution-Card
(fortan SRC genannt) (dies kann auch beim wechseln der
SMD-Widerstände geschehen); hier konkret: P1 der SRC (gelb) vom
unteren Anschluß (mitsamt des angelöteten Widerstandes
390/39R) des "R222", dann P2 der SRC (orange) vom unteren
Anschluß des "R234".
- Entfernen von P4 der RSC (schwarz) von Pin 9 von " U63
"
- Entfernen von P7 der RSC (grau/dick) vom Motherboard (dort, wo
sich der Aufdruck "U65" befindet)
- Sonderbehandlung der Spule L102 : Diese wurde an ihrer
rechten Seite vom Motherboard gelöst und mit ihrer abgetrennten
Seite mit P9 der RSC (rot) verbunden. Nunmehr ist es nötig, genau
diese Anschluss wieder mit dem Motherboard zu verbinden, dafür
muss dann die linke Seite von L102 gelöst werden, da dort der
Clock "32 MHz from MB" für die CT060 abgegriffen wird.
Foto 2: öbersicht 1, rot markiert wurde der Bereich des
"Clockpatches", hellblau der Bereich, wo sich L102 befindet:
- Entfernen der Verbindung P10 der SRC von den beiden ACIA-Chips
"U24" und "U52" .
"U24" befindet sich unterhalb des Rechnernetzteiles ziemlich
weit links oben ( wie auf dem Foto gut zu erkennen ist) und ist wie
"U52", welches sich unter der Floppy befindet, anhand der
zusammen gelöteten Pins 3 und 4 zu erkennen. Diese
Modifikation bleibt erhalten, hier wird dann die CT060 angeschlossen.
- Entfernung der SRC-Anschlüsse von den beiden
Widerstandsarrays "P14" und "P16" ;
dies betrifft v.a. "P14", da hier die Leitungen P16
(schwarz), P17 (lila), P18 (grau) und P19 (weiß) anliegen. Das
Widerstandsarray "P16" wurde am 2. Pin von links mit Masse
verbunden; diese Masse-Verbindung muss wider aufgetrennt werden. Wo
sich diese Widerstandsarrays sich befinden, ist mir noch unklar, sie
sollten aber anhand ihrer Modifikation deutlich zu erkennen sein
(folgen sie einfach den Anschlüssen).
- Entfernen von P21 der SRC vom Anschluss Pin 14 des
"U34" . "U34" liegt unterhalb der
Festplatte und wird auch VIDEL genannt. Dieser Chip stellt die gesamte
Grafiklogik des Rechners! VIDEL ist (in meinem Fall) auch daran zu
erkennen, das er mit einem eigenen Kühler ausgestattet wurde. Der
Anschluss zu "Pin 14" wird frei bleiben, da VIDEL
später regulär mit Takt versorgt wird ("Pin 14"
versorgte VIDEL mit externen Takt, wenn dort Takt anliegt, wird der
normale Takt intern abgeschaltet; wenn man seinen Falcon also auch
später mit dem SM124-Bildschirm von Atari betreiben möchte,
wird dafür eigens der normale Takt durch Versorgung des "Pin
14" mit 32MHz überspielt (siehe originale
französische/englische Einbauanweisung); Ich habe dieses
allerdings nicht vor). In meinem Fall wurde allerdings Pin 14 mit der
Speed-Resolution-Card verbunden. Diese Verbindung ist natürlich
zu trennen, allerdings kann der Zwischenstecker weiter verwendet
werden.
- ggf. Entfernung der Leitung zu P22 der SRC, wobei ich allerdings
nicht weiß, ob und wo sie überhaupt angeschlossen ist.
- Nun kann die SRC abgeschraubt werden (Wer will eine haben?)
3.Schritt: Einbau der CT060
( Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung:
Anstelle eines 68 Ohm - Widerstandes muss hier ein
47 Ohm - Widerstand verwendet werden.)
- Ebenfalls in diesem Bereich (etwas links oberhalb des AJAX-Chips
und ebenfalls unter der Floppy) befindet sich der DSP-Chip
("U38"). "U38" ist mittels einer Leiterbahn mit
einem freien Anschluss des links daneben befindlichen Oszilators
" U37 " verbunden (Der entsprechende Aufdruck auf dem
Motherboard umfasst 6 Anschlüsse, der Oszilator selber hat aber
nur 4 Beine). Die Leiterbahn selber ist durchzutrennen und für
den Anschluss der CT060 an den DSP ("U38") etwas
abzuisolieren.
Da der DSP gut belastet wird, ist dieser zu seinem eigenen Schutz mit einen Kühlkörper zu versehen. Dieser kann aufgeklebt werden ("Sekundenkleber"). Dieses ist zwar dann unwiderruflich, aber Kühlung hat noch keinem Chip geschadet. )
- Nun können die Anschlüsse gelegt werden. Die sollten
sich nicht überkreuzen und relativ kurz sein.
- Anschluss 1+2 = Der Masseanschluss (1) wird nicht
angeschlossen (aber möglichst lange parallel geführt!), der
andere (2) kommt an das Motherboard, und zwar da, wo vorher der linke
Anschluss der Spule "L102" war. ("CT060-Clock
to MB")
- Anschluss 3+4 = Der Masseanschluss (3) wird nicht angeschlossen (aber möglichst lange parallel geführt!), der andere (4) kommt an das Motherboard, bloß eben an den freien Anschluss von " L102 ". ("32MHz-Clock from MB") - Anschluss 5 = an " U52 " ("ACIA
Keyboard-Clock")
- Anschluss 7+8 = Der Masseanschluss (8) wird nicht
angeschlossen (aber möglichst lange parallel geführt!), der
andere (7) kommt an das Motherboard, bloß hier an dem DSP
("U38" )
- Anschluss 9= an den Pin 8 des "U63"
- Anschluss 10 = wird nicht genutzt
NEU: Hinweis bezüglich des TOS-ROM-Chips: Dieser befindet
sich unterhalb der rechten Erweiterung (RAM-Speicher; das Bauteil mit
dem PS/2-Speicherriegel). Die Aufgabe besteht darin, seine
Reaktionszeit zu bestimmen, Dazu muß der Aufkleber an der
rechten Seite angehoben werden. Alle folgenden Schritte hängen
von der Antwort ab, die wir vom TOS-Chip erhalten!: Es sind folgende
Aufschriften auffindbar: 10 oder 12 oder 15. Sollte 10 vorgefunden
werden, ist keine Maßnahme nötig! Anders sieht es aus wenn,
die Aufschrift 12 oder 15 lautet: Dann muß "U46"
gesucht werden; dieses stellt eine Jumper-Leiste dar, welche im
Original folgende Einstellung aufweist: 1-0-0-1 (1= ON;0= OFF!),
sollte die Aufschrift des TOS-Chips "12" oder "15"
lauten; sind folgende Maßnahme notwendig, je nachdem, was auf
dem Chip steht und was erwünscht wird!):
Nun folgen die nächsten Schritte: zu allererst denken wir hierbei natürlich an den Arbeitsspeicher. Hier gilt folgendes zu beachten. Rodolphe scheint einen offensichtlichen Hinweis nicht beachtet oder erwähnt zu haben (soweit ich dieses seiner Website "SDRAM" entnehmen kann): Es ist darauf zu achten, ob der Speicher-Riegel mit 66MHz klar kommt! (dieses ist nicht! selbstverständlich), andere Speicher-Riegel sind obsolet!. Wenn ein passender Speicher-Riegel vorhanden ist, besteht die
Aufgabe darin, diesen in die CT060 einzustöpseln, bevor die Karte
selber in den linken Erweiterungsbereich eingedrückt wird (der
rechte Erweiterungsbereich steht weiterhin für die RAM-Card zur
Verfügung. Ansonsten werden noch folgende Komponenten
benötigt: 3 Stecker für "Power" , LED und
"Reset" sowie dazugehörend einen Tast-Schalter, eine
LED und einen Taster für "Reset". Ggf. einen
Wechsel-Schalter als Ersatz für die Jumperbrücke, mit der
der Boost-Vorgang (Boost von CT060/ Boost von Falcon030) geregelt
wird. Die nächste Aufgabe besteht darin, entsprechende
Ausschnitte (für Taster/Schalter) in das Falcon030-Gehäuse
zu integrieren und die Komponenten mit ihren Anschlüssen und der
CT060 zu verbinden. Sobald die CT060 mit Speicher (SDRAM) ausgestattet
wird und:
a) eingestöpselt ist
b) mit den zusätzlichen Teilen (Ein/Aus;LED;Reset) verbunden
ist und
c) die Verbindung zum ATX-Netzteil steht (siehe auch hier das
Original)
siehe Foto der eingebauten CT60
Natürlich wäre es noch sinnvoll, diesen Lüfter mit
einer Temperatursteuerung auszustatten, da er doch recht laut ist.
e) Natürlich braucht auch das Motherboard Strom. Zu diesem
Zweck wird die Stromversorgung der Floppy genommen, an der Floppy
abgelöst und mit der CT60 verbunden (Polung beachten!). Für
die Floppy muß man sich dann ein eigenes Kabel bauen, wenn man
eine Lösung wünscht, welche das ATX abtrennbar macht.
f) Zuguterletzt müsste alles wieder mit dem Abschirmblech
abgedeckt werden. Dabei muß allerdings noch ein Einschnitt
für den Lüfter und das SDRAM der CT60 eingefügt werden.
Bis dahin kann man den Rechner in diesem Bereich ungeschirmt lassen,
aber nicht in der Nähe von Handys oder anderen empfindlichen
Geräten.
(Einbau einer "25 MHz Bustakt"-Erweiterung:
Der 40MHz Oszillator auf der CT060 muss gegen ein 50 MHz-Modell
ausgetauscht werden. Der 40 MHz Oszillator ist verlötet!, dies
heißt: es muss gelötet werden! )
Da sich nunmehr die Frage stellt, wo sich der Oszillator befindet:
hier ein Schema der CT060 !
gilt es: alles wieder zusammen schrauben und sich freuen!!
Inzwischen ist Dirk Stranfeld meinerseits mit der Konstruktion des
up-flash-Kabels beauftragt worden, was insofern wichtig ist, da er es
zu einem deutlich günstigeren Preis realisiert, wie Xilinx!
Wichtig für die Verwendung des Kabels ist hierbei, das die CT60
vom Falcon gelöst werden muß, außer man hat folgende
Modifikation vorliegen:
- NVDI muß installiert sein (zur Vermeidung von Zugriffen
auf den Blitter-Chip)
- Auf der CT60 muß folgende Datenleitung gekappt sein (
siehe Bild ), was aber nach einer Email von Rodolphe für alle
CT60 zutreffen dürfte, welche nach der 31. Karte ausgeliefert
wurde.
- Und (Wichtig): Auf der Karte muß ein zusätzlicher
Widerstand (1-10 KOhm) auf einen der drei "74LVC245A-Chips"
eingelötet sein. Dieses ist nicht! serienmäßig der
Fall, obwohl ich Rodolphe darum gebeten hatte; immerhin hat er als
Reaktion auf meine Nachfrage meine eigene Karte um einen solchen
Widerstand ergänzt.
Liegen alle drei Voraussetzungen vor, kann die CT60 im eingebauten
Zustand geflasht werden, ansonsten muß sie (wie Eingangs
erwähnt) unter Beibehaltung der sonstigen Verbindungen mit dem
Motherboard bzw. dem ATX-Netzteil vom Erweiterungs-Sockel gelöst
werden.
Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003 |