16.1 Eine LüfterregelungEine Lüfterregelung im Atari Falcon F030 zur
Geräuschreduzierung.
Wen stört er nicht, der laute ungeregelte Ventilator in
Ataris neustem Abkömmling, dem FALCON F030.
Weder der Typ des eingebauten Lüfters, noch das Kaufdatum des
F030 spielen hierbei eine besondere Rolle - das Gerät ist einfach
mal nur laut.
Da ich noch die letzten warmen Monate des letzten Jahres
abgewartet habe, und ich auch nicht jeden Tag meine Zeit damit
verbringe solche Anleitungen zu schreiben, kommt es eben halt erst
jetzt genau richtig zur warmen Jahreszeit.
Es spricht also alles dafür ca. 15,- DM für eine
Lüfterregelung dranzuhängen, und diese eben in den F030
einzubauen. Viele Leute werden sicher bedenken wegen der
Atari-Garantie haben, die ja bei einem Eingriff in den F030
natürlich dann nicht mehr vorhanden ist.
Abbildung 1 - so setzen Sie den Regler korrekt ein
Ich benutze also wie schon erwähnt eine Lüftersteuerung
eines Elektronikversenders, in diesem Fall ein Bausatz für 15,-
DM aus dem ELV-Magazin, es eignet sich natürlich auch jede andere
Lüftersteuerung. Conrad-Elektronik bietet zu diesem Zweck
ebenfalls solche Steuerungen auch fertig an.
Abbildung 2 - Eine einfache Lüfterregelung
Die Schaltung kann auf einer 4*4 cm Lochrasterplatine aufgebaut
werden.
Natürlich steht einen Selbstbau nichts im Weg, hier halbiert
sich der Preis da die elektronischen Einzelteile im Prinzip jeweils
nur Pfennigartikel sind. Unterschiedlich von Schaltung zu Schaltung
ist einzig der Bauteileaufwand. Noch wesentlich einfacher hält
sich die Sache bei Verwendung eines der neueren Papstlüfter, hier
befindet sich die Temperaturregelung gleich im Motorgehäuse des
Lüfters. Man spart sich so auf jeden Fall die gesammte Arbeit mit
der Reglerplatine, obgleich diese Lüfter um einiges teurer sind.
Ich wollte damals also auch nicht den Lüfter komplett aus dem
Falcon entfernen, manche Leuten machen das ja so, einige warme Tage
mit erhöhten Temperaturen sprachen dagegen. Auch erschien mir der
Einsatz eines Festspannungsreglers, z.B einem 7808, nicht besonders
geeignet da dieser Regler eben zusätzlich auch noch reichlich
warm wird. Selbstverständlich Funktioniert auch das, in der
gezeigten Art u. Weise wie es in Abbilung 1 zu sehen ist. Nicht zu
Empfehlen ist es ganz ohne Lüfter zu arbeiten wenn sich im Falcon
noch Hardwarebeschleuniger oder gar eine SpeedResolution-Karte oder
ähnliches befindet. Lösungen mit Widerständen in der
Lüfterzuleitung sind nicht zu Bevorzugen, da es hier bei einer
falschen Berechnung des Widerstandes ausfälle geben kann. Gerne
werden solche 'billige' Lösungen an verschiedenen Stellen
propagiert. An heißen Tagen kann der Luftdurchsatz eben dann
nicht mehr ausreichend sein. Ein Wärmestau und Temperaturbedingte
Aussetzerdes Rechners wären sicher die Folge einer falschen
Sparsamkeit.
Auch gibt es bereits Schaltungen die den Lüftermotor
zusätzlich überwachen..
Nach dem man im Falcon die oberen Abschirmbleche entfernt hat kann
man bereits den Lüfter sehen, zum besseren Handling ist es aber
sicherer wenn man die Bleche komplett entfernt. Dazu muß leider
auch das Diskettenlaufwerk gelöst werden. Hier ist das
Flachbandkabel recht vorsichtig zu bewegen!
Da ich so wenig wie möglich an der original Hardware
ändern wollte habe ich mir eine Stiftleiste und einen Stecker
besorgt, den ich an dem Anschlußpunkt des Lüfters
eingelötet habe. (Elektronikläden oder die eigene
Bastelkiste erweisen sich immer wieder als wahre Fundgruben). Auf die
neue Stiftleiste passt so also genau der Anschlußstecker meiner
Falcon-Lüfterplatine, was auch den Vorteil besitzt das man den
Lüfter später auch mal zum Reinigen einfach abstecken kann.
Wo geht das sonst wenn das Teil mit zwei Drähten fest
angelötet ist. So braucht man nicht das Kabel durchzuschneiden
oder was sonst auch immer. Da ich meine Platine in der Nähe des
Netzteiles plaziert habe wären die original Drähte des
Lüfters eh ein wenig zu kurz gewesen. Beim einlöten der
Stiftleiste in die Hauptplatine sollte man bedenken das es sich
hierbei um eine 6fach Multilayerplatine handelt und man diese auch
entsprechend behandeln sollte. Ein Lötkolben mit 15 Watt ist mehr
als aussreichend!
Auch könnte man die Drähte eingelötet lassen und
eben so abschneiden das man eine geeignete Steckverbindung in das
vorhandene Kabel einfügen kann. Die Stiftleiste bildet nun bei
mir den neuen Anschluss für diesen Lüfter bzw. der gesammten
Steuerung einschliesslich dem Lüfter. Beachten Sie dazu bitte die
Abbildung 1 hier im Text.
An den neuen Stecker kommen nun einfach die Verbindungsdrähte
von dem Atari-Mainboard. Dort also wo der Ventilator vorher
eingesteckt oder eben angelötet war. Das andere Ende wird unter
Beachtung der Polarität an der Lüfterplatine angelötet,
womit dann der Ventilator (ebenfalls unter Beachtung der
Polarität) auf die Stiftleiste der Regelung gesteckt werden kann.
Wer sich nicht ganz sicher ist, hat hier doch noch die
Möglichkeit vorher nachzumessen, der Falcon arbeitet
logischerweise auch ohne Lüfter ! Sollte das alles in Ordnung
sein kann man den Lüfter an seinen alten Platz schrauben und sich
einen geeigneten Platz für die sehr kleine Regelplatine suchen
nachdem der Umbau kurz ausprobiert wurde. Natürlich könnte
der Lüfter bei dieser Gelegenheit auch einen neuen Platz
bekommen, direkt links über dem Netzteil montiert bleibt der
Rechner wesentlich kälter!
Die Reglerplatine sollte auf keinen Fall irgendwelche Bauteile
berühren oder gar irgendwo auf die Falcon-Chips ect. aufgeklebt
werden. Teilweise werden die Falconchips doch ganz schön warm,
das aufkleben einer Platinenhalterung ect. würde also nur den
Wärmeabtransport behindern. Ferner sollte man bei Einb8 gleich
daran denken, daß in den Falcon nachträglich noch recht
große Erweiterungskarten eingesteckt werden können. Also
nicht jetzt schon wertvollen Platz verbauen!!!
Bei meinem Rechner ist das Teil mit einem Abstandshalter und einer
Befestigungsschraube der Netzteilplatine verschraubt, und zwar
zwischen der Festplatte, dem Netzteil und dem hinterem Abschirmblech.
( Ja ich weiß, wer hat schon Abschirmbleche im Rechner :-)
Der Temperatursensor wurde von mir vorher von der Reglerplatine
entfernt und mit zwei Drähten passend verlängert; so
daß er näher am Netzteil zum liegen kommen kann. Das
dürfte sicher die wärmste Stelle im ganzen Gehäuse
sein. Der Sensor ist bei meiner Lösung mit einem winzigen Tropfen
Heißkleber an der Netzteilplatine fixiert, man will ja keine
Spaziergänger im Rechner haben, und ist von der Platine weg nach
oben leicht nach oben gebogen.
Wenn man das alles erledigt hat kann man seinen Rechner nun
langsam wieder zuschrauben. Der Lüfter wird nun in den ersten
paar Betriebsstunden eines F030 keine Geräusche machen - weil er
einfach noch nicht läuft - oder weil er Temperaturbedingt einfach
noch nicht gefordert ist.
Für die Ohren auf jeden Fall ein ganz brauchbares Ergebniss
:-)
Weiterhin hat man die Möglichkeit auf komplett
Temperaturgesteuerte Papst-Lüfter zurückzugreifen. Diese
Kosten idR ca. 50 DM und können bei der Fa. Conrad Electronik in
Hirschau bezogen werden. Diese Lüfter gibt es in verschiedenen
Baugrössen und eignen sich auch sehr gut um laute
Billiglüfter in Schaltnetzteilen rasch zu ersetzen.
Abbildung 3 - Die Verschaltung eines elektronisch geregelten
Papst-Variofan.
Zu jeden VarioFan wird ein passender NTC-Widerstand geliefert der
nach obigen Schema verdrahtet wird. Das ist bei den meisten VarioFans
völlig identisch.
Löten sie immer zuerst die Anschlußleitungen ab.
Markieren sich sich die Lötstellen für + und - auf der
Platine.
(Disclaimer: Natürlich keine Gewähr für
irgendwas!):
- durch Anbohren des Kühlkörpers oder Auf-/Einklemmen
einen ca.10 cm langen stabilen Stahldraht (3-4mm) am
Kühlkörper befestigen (die Verwendung einer Zange war mir
immer zu unsicher, da man bei dem erforderlichen, zügigen
Arbeiten leicht abrutschen könnte)
- der "Hebel" muß dabei so angebracht sein,
daß er später das Drehen des Kühlkörpers auf der
Klebe-Fläche ermöglicht, ohne sich die Finger zu
"verbrennen"!
- den Kühlkörper mit einem Heißluftgebläse
auf hoher Einstellung (ca. 150 Grad C) solange erhitzen, bis die
Klebefläche weich wird und sich der Kühlkörper auf der
Klebefläche "rotierend" abdrehen läßt
- schnelles Arbeiten verhindert zuverlässig eine zu
große Erhitzung des Chipinneren, der Kleber wurde
*spätestens* bei etwa 100 Grad C so weich, das der
Kühlkörper sich sicher abdrehen ließ...
- Die Klebestelle ist hinterher komplett zu Reinigen. Dazu gibt es
Lösemittel für Klebstoffe. Ein neuer Lüfter &
Kühlkörper kühlt nur korrekt wenn er sauber und plan
auf der Chipoberfläche befestigt wird. Dabei sollten auch kein
Luftspalt zwischen Chip u. Kühlkörper entstehen.
- Zum erneuten befestigen verwendet man ausschliesslich
Wärmeleitkleber aus dem einschlägigen Fachhandel.
Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003 |