9.6 Umschaltbares Betriebssystem Verschiedene Tips zum Atari TOS - Betriebssystem
Zwei Betriebssysteme im ST
Es ist möglich mit Hilfe der Eproms vom Typ 27C512 zwei
TOS-Betriebssysteme in einen Atari ST einzubauen. Da diese Eproms bis
auf Pin 1 gleich sind ist der Einbau hier sehr einfach. Und ein Umbau
relaiv schnell Erledigt. Mit diesem Umbau kann man dann zwischen zwei
32 Kb-Bereichen im Eprom hin- und herschalten d.h zwischen einer
oberen Speicherbank und einer unteren Bank auswählen.
Es werden 6 Stück 28polige DIL-Sockel gebraucht, die
später in den Rechner auf die schon vorhandenen Sockel
aufgesteckt werden. Natürlich geht es auch in dem man den Pin 1
eines jeden Eproms vor dem Einstecken zur Seite biegt, und zwar so das
die Beinchen nicht mehr in den orignalen Sockel im Rechner passen. Von
jedem Sockel sollte nun Pin 1 so gebogen werden das er beim einstecken
in den Rechner nicht mehr in den vorhandenen Sockel passt. Wer lieber
auf die Sockel verzichten möchte und lieber an den Eproms
rumbiegen und löten will kann auch das Beinchen von Pin 1 so
verbiegen das es zwar noch in die Fassung eines Epromers passt, aber
eben nicht mehr in den ROM-Sockel im Rechner.
Nun werden alle Pins mit der Nummer 1 mittels einem Draht
verbunden. An den Sockeln oder eben an den Eproms, das ist mir relativ
Egal. Es sieht nun so aus, das sechs Sockel jeweils mit dem Pin 1
zusammen- hängend auf dem Tisch liegen. Logischerweise kann das
erst passieren nachdem die Eproms bereits gebrannt sind! Die
Drahtstücke sollten jedoch so noch so lange sein das sich das
ganze noch Bequem in die Sockel des Rechner stecken lässt.
Diese Leitung wird dann mit dem mittleren Kontakt eines einpoligen
Umschalters verlötet, an die beiden anderen Anschlüsse
werden nun Masse (GND) und +5V angelötet. Masse und +5Volt kann
man sich irgendwo aus dem Atari Rechner besorgen. Das Spielt keine
Rolle.
Kurzschlüsse sind hier zu vermeiden, besser ganz zu
Unterlassen!
Natürlich geht das auch an einem der ROM-Sockel, Pin 14 = GND
/ Pin 28 = +5V Sicherer wird es an der Druckerportbuchse sein, dort in
der Nähe befindet sich die breite Masseleiterbahn die um die
gesammte Hauptplatine verläuft. Auch sind dort Widerstände
zu finden die mit einem Anschluß direkt mit der +5V
Versorgungsspannung verbunden sind.
Die Verkabelung wird dadurch wesentlich kürzer!
Es braucht nicht extra Betont werden das der weggebogene Pin den
Pin 1 am alten Rechnersockel hinterher nicht mehr Berühren darf!
Romsockel o . o o . . . . . . . . . . o o 1 o o o o o o o o o o Pin1 O-- GND | | | | | | / #----------#----------#----------#----------#----------#-------O-/ O-- +5V Alle rausgebogenen 'Pin1' Kontakte verbinden -> Umschalter Der Inhalt der originalen Roms wird mit einem 'ROMSAVE.PRG' direkt
aus dem Rechner auf eine Diskette oder Festplatte geschrieben. Danach
eben als eine Datei gepatcht oder eben sofort in sechs Dateien
gesplittet die man später in die 6 einzelnen Eproms brennt.
Welche beiden TOS-Versionen sich ein jeder in seinen Rechner einbauen
möchte sollte sich jeder selber überlegen, auch geht eines
mit Patches und das andere eben ohne. Wie die einzelnen Files am Ende
in die Eproms kommt liest man immer am besten in der jeweiligen
Anleitung des verwendeten Epromes nach.
Die Auswahl ist ja groß genug :) Ein TOS 2.06 lässt
sich zwar so auch brennen, wird aber Aufgrund einer geänderten
Adresslage nicht laufen. Hier würde für einen 520ST z.B eine
sog. TOS-Card benötigt welche unter oder auf dem 68000er
Prozessor angebracht wird. Hier ist eine TOS-Umschaltung schon auf der
Karte integriert bzw. vorgesehen. Solche Karten werden z.B bei
Hard&Soft auch heute noch verkauft. Man sollte allerdings darauf
achten das in ein jedes Eprom auch wirklich nur das rein kommt was
auch gebraucht wird, also der richtige Aussschnitt aus dem Tos und
auch die eventuellen Patches die vorher an der gesammten Datei
ausgeführt werden. (Siehe "Erstellen einer TOS.IMG
Datei" vor dem Splitten) (Kann im TOSPATCH-Paket nachgelesen
werden)
Z.B Eprom U2 27C512.
Quelle: ST-Computer 2/90
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |