25.1 Der Anfang.. Die unendliche Geschichte?
Wie es angefangen hat, wie es Enden wird..
Zeitgeister..
In Deutschland war das Gerät ca. 5 Monate später bei
einem Anschaffungs- widerstand von nur 3200 DM für jederman
erhältlich. Das war erstmals auf einer Hannover-Messe der Fall.
Die ersten hier gezeigten Geräte bestanden allerdings noch aus
reinen US-Geräten mit 120V/60Hz Netzteilen.
Das dazu passende 'Entwicklungskit' gab es dann zum
Freundschaftspreis von lockeren 1000 DM Festpreis. Das darauf einige
Leute gefolgen sind bestätigt auch heute noch die Tatsache das
auf dem Atari-Sektor eine ganze Reihe ausgereifter Software entstanden
ist die auf anderen Plattformen auch heute noch ihres gleichen sucht.
Das wohlbemerkt bei einem 'Entwicklungskit' welches nur zum Teil
für den Atari ST passend war und in der Hauptsache aus einem
alten C-Compiler von Digital Reseach bestand.
Kaum dazu geeignet eine Flut an brauchbarer Software
auszulösen
Leider stand daher bei der Markteinführung keine ausgereifte
Software zur Verfügung und schmälerte so schon den knappen
technischen Vorsprung den man sich zum PC erhofft hatte. Nicht mal das
Betriebssystem befand sich im internen ROM des Atari ST, es wurde lose
auf Diskette beigelegt. Eine Festplatte war noch nicht greifbar. Nach
weiteren 5 Monaten konnte für knapp 200 DM Aufpreis eine
Fehlerbereinigte Version des Atari TOS vom Hersteller in 6 ROMs
bezogen werden. Upgrades wurden bei den eingetragenen
Atari-Fachhändlern kostenlos vorgenommen.
So griff ein Rädchen in das andere, nach nur weiteren 3
Monaten war eine erste Modelländerung mit dem 520ST+ zu erhalten.
Das Laden des Betriebssytems von Diskette in den nur 512Kb
großen Arbeitsspeicher des 260ST verlangte seinen Preis wegen
falscher Sparsamkeit. Alleine die Tatsache das nun genau der gleiche
Rechner mit nun 1MB Arbeitsspeicher genau den gleichen Preis hatte als
das 3 Monate ältere '512K Einführungsmodell' vergraulte eine
menge Leute.
Später versuchte Atari aus diesem Gerät weiterhin mit
günstigem Zubehör, wie z.B Farbmonitore, einem Blitter-Chip,
doch noch einen 'PC-Schreck' zu machen, was bis heute leider leider
nicht ganz geklappt hat. Allerdings wurde aus dem Atari ST ein
Senkrechtstarter mit Verkaufszahlen die heute noch Branchenriesen
zittern lassen.
Viele einzelne Geräte, eine seltsame Tastatur
vergrösserten den Spalt zur gewünschten
Professionalität. Nur weitere 5 Monate später, auf der
nächsten CES in Las Vegas, stellte Atari bereits verbesserte
Atari Computer vor.. Die nach der üblichen 5 monatigen
Verzögerung dann auch hier im deutschen Handel zu erhalten waren.
Nach den üblichen "Brotkästen" von 260ST,
520ST und 520ST+, erschienen die 1040-Modelle mit eingebautem
Diskettenlaufwerk und eingebautem Netzteil. Auch hier erschienen in
relativ kurzer folge verschiedene Ausführungen die jedoch alle
gemeinsam eine 8Mhz 68000CPU als Herz verwendeten. Es gibt viele
Produkte an Soft- und Hardware der verschiedensten Hersteller.
Weltweit gelingt es Atari eine gesunde Homecomputer Plattform zu
schaffen.
Nach den Serien MegaST, ST(e) Computern erscheint das 32Bit
Flagschiff von Atari. Der Atari TT dürfte heute, 2001 auch neben
dem Atari Falcon noch die meisten Anhänger haben. Seine CPU ist
höher getaktet und der Rechner kann erstmals in der Gschichte der
Firma Atari mit ST-RAM und FAST-Ram steckbar aufgerüstet werden.
Die Entwickler bringen im wöchentlichen Abstand neue Programme
oder neue Releases ihre Software auf den Markt.
Die von Atari gebauten portables STBook und STACY erscheinen in
zählbaren Stückzahlen am Markt. Sie waren fast
unerschwinglich und wenig Robust. Die STACY Harware war so
Stromfressend das dieses Laptop niemals mit Batterien ausgeliefert
oder vernünftig damit betrieben werden konnte. Alle Atari Laptops
waren nur unter schwierigen Bedingungen erweiterbar. STBook
käufer mussten sich in der ersten Zeit mit aussschliesslich 1MB
Arbeitsspeicher begnügen.
Der Atari Falcon F030, das einzige Modell seiner Klasse, stellt
1994 das obere Ende der Atari Homecomputer Produktpalette dar. Er
besitzt wie der Atari TT eine 68030 CPU die mit 16Mhz getaktet wurde.
Er besitzt als einziger Atari Homecomputer einen Motorola DSP der es
ihm bis heute erlaubt in seiner Klasse einzigartig zu sein. Diverse
Entwickler schreiben Software die ausschliesslich die Hardwarefeatures
dieses Computers nutzen. Einige Produkte laufen ausschliesslich nur
auf der Falcon Hardware. Es ist der einzige Computer der einen
internen CPU Erweiterungsbus besitzt.
Der Atari Falcon stellt 1995 alles dagewesene in den Schatten, die
Atari Software- Entwicklung erreicht in den Jahren von 1996 bis 1998
ihren letztmaligen Höchststand. Eine letzte orignale Atari Messe
in Düsseldorf hat die höchsten Besucherzahlen die eine Atari
Messe in Deutschland jemals hervorgebracht hat. Ab Ende 1999 steht die
Softwareentwicklung quasi still. Es gibt diverse Free- und Sharware
Autoren die mit Herz und Verstand an der Sache Atari arbeiten. Das
sich aber nicht mehr viel tun wird bleibt erfahrenen Beobachtern nicht
verschlossen. Atari Corp. USA wird Ende 1996 liquidiert. Jack Tramiel
verlässt das Unternehmen mit 50 Mio. US-Dollar Kapital.
Lagerbestaende mit zum Teil schon 10 Jahre alter Hardware werden
an Restpostenhaendler verkauft. Die Firma Atari investiert bei JTS
(Jugi Tandon Systems,) einem kleinen Festplattenhersteller direkt in
der Nachbarschaft von Sunnyvale. Atari wird eine Tochtergesellschaft
von JTS. Bereits 1998 verkauft JTS "Atari" mit allen Rechten
an die Firma Hasbro Interactive. Nach einigen Jahren zwischenstopp,
wird "Atari" an die französiche Firma Infogrames
verkauft in deren Besitz sich bis heute die Rechte an Atari Spielen
befindet.
Zwischen Atari TT und Atari Falcon gab es einige
Hardwareentwicklungen die nicht von der Firma Atari stammen, es
erscheinen Clones mit dem Namen Medusa oder Hades. Allesamt mit 68040
bzw. 68060 und damit wesentlich Leistungsfähiger als alles das
was jemals von Atari an Homecomputer Hardware gebaut wurde. Die
Softwareentwickler passen ihre Produkte an diese Hardware an. Beide
Systeme können sich jedoch wegen ihres hohen Preises nur in
geringen Stückzahlen in dem kleinen Atari Markt ethablieren und
bleiben damit bis heute Randerscheinungen.
Der bisher letzte Atari kompatible Clone, er nennt sich MILAN 040,
setzte sich bis heute nicht durch und existiert in verschiedenen
Ausführungen in der Scene nur bei einer sehr kleinen Anzahl von
Atari Anwendern. Seine Performance, er basiert auf einer 68040 CPU,
ist auf 68060 aufrüstbar, erlaubt es alternative Betriebssysteme
wie z.B Linux zu benutzen.
Wir schreiben jetzt, am heutigen Tage, den 12 Mai 2002, die
Hardwareentwicklung steht, ausser diversen Ankündigungen und
Versprechungen hat sich die letzten zwei Jahre nichts getan.
Verschiedene Projekte wurden aufgezogen und wurden allesamt auch
wieder verworfen. Von einer laufenden Softwareentwicklung ist kaum
noch zu reden. Einige Autoren, es sind zumeist die gleichen wie von
vor 6 Jahren, hängen noch an der Sache und Entwickeln sofern
bedarf besteht. Fast wöchentlich, im In- und Ausland ist zu
beobachten das die Weiterentwicklung in allen Kanälen stagniert
und das fast wöchentlich Softwareprojekte zu Freeware ohne
weiteren Support erklärt werden.
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |