9.1 Sound-SubsystemProbleme mit dem Sound-Subsystem des Atari F030
Zu Bemerken wäre gleich am Anfang das mir dieser Fehler bis
jetzt an einigen Falcons der Revision A und B aufgefallen ist. Diese
Textdatei kann im allgemeinen nicht direkt auf jeden F030 angewendet
werden. Für das Soundsubsystem gibt es bereits zwei verschiedene
Beschaltungen des Microfoneinganges und auch existieren zwei
verschiedene Schaltpläne. Man sollte die Bauteilebezeichnung
vorher Überprüfen.
In jeden Fall sollte man bei Knack- und Kratzgeräuschen
währen dem Sampeln, dem Abspielen einer CD ect. immer zuerst sein
Augenmerk auf die Klinkenbuchse werfen. Ein leichtes Nachbiegen der
Kontaktfedern kann hier schon wahre Wunder auslösen. Und hat
meistens auch schon Erfolg ohne das man den Rechner mit nachfolgendem
Garatieverlust öffnen muß.
Ein noch einfacherer Schritt ist das optimieren der verwendeten
Festplatte.
Abbildung 1 - Falcon F030 mit Chinchbuchsen am
Soundeingang
Abbildung 2 - Falcon F030 mit Chinchbuchsen.
Bemerkenswert erscheint mir noch die Tatsache das selbst ein
Versuchsweises öffnen eines F030 die Garantie erlöschen
lässt, also erst Nachdenken ob man wegen diesem Fehler die
Garantie verfallen lässt oder eben seinen Händler dafür
konsultiert, sofern man ja noch die Garantie hat.
Die Qualität von Audioaufnahmen kann man mit einem
Soundlifter verbessern.
Nach dem man im Falcon die oberen Abschirmbleche entfernt hat kann
man bereits alle Komponenten eines F030 in Augenschein nehmen.
Auch ist es gut, wenn man bei dieser Aktion den Lautsprecher
Vorsichtig absteckt, er hat recht kurze Anschlusskabel und ist jetzt
mehr als nur hinderlich.
Da nun das Floppylaufwerk entfernt wurde kann man bereits die
Mikrofonbuchse sehen, ebenfalls die drei Spulen mit Ferritmantel und
den LM387 der hier als Analogverstärker dient.
Der Falcon muß auch nicht unbedingt In Betrieb sein um
diesen Fehler zu finden. Die Audiosignale lassen sich bei
abgeschaltetem Computer leicht bis zum Codec verfolgen. Ausserdem
läuft er auch mit ausgebauter Festplatte und Diskettenlaufwerk
:-)
Liegen die Sterosignale an den Spulenenden an, ist man einen
Schritt weiter. Die Klinkenbuchse und die Spulen können hier
ausgeschlossen werden. Die mittlere der drei Spulen hinter der
Klinkenbuchse liegt übrigens im Masseanschluß der
Klinkenbuchse und dient auch zur Entstörung. Man sollte nun am
LM387 an Pin 2 (Microphone Left In) MLI und an PIN7 (Microphone Right
In) MRI feststellen ob die zuvor an den Ferritspulen gefundenen
Audio-Signale hier auch noch ankommen.
Ist das nicht der Fall verschwindet das Signal bereits auf dem Weg
zu eben diesem Analogverstärker. Das war bei einem Falcon der
Revision B der Fall. Wenn man von oben auf den Rechner drückte
(Floppyseite) war der rechte Kanal mit Kratzgeräuschen und
Aussetzern verseucht. Nach dem Ausbau der Platine konnte man sehen das
sich die Lötanschlüsse der Spulen und einer der
Klinkenbuchse bereits durch die Pappe einen Weg zum Masse
führenden unteren Abschirmblech gebahnt hatten. Was
natürlich sofort zu einem Kurzschluß des rechten
Audiosignals führte.
Die Abschirmbleche liegen übrigens schon in der
Mülltonne ! Die braucht kein Mensch :-) (Außer vielleicht
einigen abgeschirmten Postkaspern)
Bei dem zweiten Falcon hatte ein Aussetzter des linken Kanals die
Rechneröffnung zur Folge. Nach dem ich alle Schritte die ich
bereits Erläutert habe durchgeführt hatte blieb ich wieder
an der Befestigung des Diskettenlaufwerkes hängen, auch dieses
Laufwerk war nur lauwarm Angeschraubt.
Bei diesem Falcon war es offensichtlich nun so das sich durch das
ebenfalls Verspannt eingebaute Diskettenlaufwerk auf der
Platinenunterseite die Bauteile C40, C26 nicht mehr so ganz korrekt
verhalten haben.
Man sollte Beachten das man die SMD-Bauteile in einer passenden
Baugröße kauft, größerer Kondensatoren u.
Widerstände passen meistens nicht auf die vorhandenen
Lödpads.
Benötigt habe ich hierzu nur das Multimeter, bzw. den darin
eingebauten elektronischen Durchgangsprüfer. Das Oszilloskop habe
ich erst nach der eigentlichen Reparatur genommen um zu sehen das die
Signale auf beiden Kanälen auch noch nach dem LM387 (U9) korrekt
aussehen.
Bei dieser Gelegenheit ist mir dann auch aufgefallen das beide
Falconplatinen auf der Unterseite aussehen als wenn die kein Fachman
gelötet hätte.. Viele der SMD-Bauteile sitzten entweder
total schief auf ihrem Platz oder sind so Mangelhaft verlötet das
man sich über sonst nichts zu Wundern braucht.
Eine genaue Beschreibung aller Bauteile die sich in diesen
Signalwegen befinden würde sicher den Rahmen dieser einfachen
Fehlerbeschreibung bei weitem Sprengen. Deshalb hier nur kurz eine
Zusammenstellung der Bauteile vom Klinkeneingang bis zum Codec (U28).
Die Beschreibung dieser Bauteile bezieht sich auf die Revison B
(OLD) Es gibt meines Wissens bis jetzt zwei verschiedene Schaltungen
bezüglich des Soundeingangs am Atari Falcon F030. Die meisten
Geräte werden aber die Version haben die ich hier Beschrieben
habe. Beachten Sie bitte das diese Angaben nicht mehr stimmen wenn
Modifikationen im analogen Audiosubsystem des Falcons vorgenommen
wurden oder gar ein Soundlifter eingebaut ist.
Vorsicht: Diese Beschreibung kann erhebliche Abweichungen zu neueren C-LAB MKI + MKII Falcons aufweisen! Hier sind Modifikationen vorgenommen worden. Zu Bemerken währe noch das sich neben Pin 25/27 am Codec
jeweils eine Durchkontaktierung befindet an denen sich besser Messen
lässt als an den eng zusammenliegenden Anschlußbeinchen des
Codec selber.
Alle Leiterbahnen der Audio IN Schaltung befinden sich zum
Glück auf der Ober- oder auf der Unterseite der F030 Platine,
sogesehen als noch ein recht einfaches und schnelles Unterfangen.
Sollen alle Versuche in dieser Richtung fehlschlagen, da einer der
beiden Kanäle nur einen sporadische Aussetzer hat, der sich
eventuell auch noch mit Knistern und Rauschen ankündigt, ist es
ein guter Tip Sicherheitshalber alle SMD-Kondensatoren in diesem
Schaltungszweig durch eben neue zu Ersetzten. Diese Teile sind nicht
teuer und es geht schneller als eben jeden einzelnen unter die Lupe zu
nehmen.
Ein weiterer Tip, alle SMD-Widerstände und Kondensatoren kann
man z.B bei Conrad-Elektronik kaufen, bei längerem suchen auf der
Platinenunterseite habe ich in der gleichen Zeit alle
SMD-Kondensatoren auf einen Schlag gegen neue ersetzt. Natürlich
ist das keine "Reparatur" erschlägt aber in 98% aller
Fälle das Problem und erspart eventuell eine wesentlich
längere suche. SMD-Kondensatoren kosten eben nur wenige Pfennige,
die Zeit kostet mehr.
Bauteilebeschreibung Analogteil: Bauteilebeschreibung von der Klinkenbuchse aus in Richtung CODEC
U28
J7 3.5mm Klinkenbuchse Left Audio IN: Part: Pin: Description: --------------------------- L122 3+4 Filtercoil C606 1000pF C26 0.47uF C603 1000pF R58 10KOhm C616 470pF R67 33KOhm C40 0.15uF U9 2+1 LM387 OpAmp C615 100pF R66 47KOhm R145 150Ohm C129 0.01uF C131 0.47uF U28 27 CODEC A/D Right Audio IN: Part: Pin: Description: --------------------------- L122 1+2 Filtercoil C607 1000pF C602 1000pF C79 0.47uF R84 10KOhm C618 470pF R88 33KOhm C55 0.15uF U9 LM387 OpAmp C617 100pF R87 47KOhm R133 150Ohm C124 0.01uF C128 0.47uF U28 25 CODEC A/D Müssen SMD-Bauteile gewechselt werden sollten Sie daruf
achten die neuen Bauteile die gleichen Abmessungen wie die alten
Bauteile besitzen.
An dieser Stelle möchte ich nochmals eindringlich vor dem
Verbiegen, Verspannen oder starkem mechanisch Belasten der 6-fach
Multilayerplatine warnen.
Ein gut gemeinter Tip!!!
Viel Erfolg!
Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003 |