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19.3 ST Stereo


Pseudostereo am Atari ST


Eine Stereo Tonausgabe für alle Atari ST, 1040, Mega.


Da unser Atari Computer, insbesondere die ältere Generation, wie z.B 520 ST, 1040ST normalerweise nicht für eine Stereoton-Wiedergabe ausgelegt ist werden wir dem mit einer kleinen Bastelei auf die Sprünge helfen

Der Yamaha Soundchip in einem ST besitzt 3 einzeln steuerbare Tongeneratoren die aber leider alle zusammen auf einen einzigen Tonausgang zusammen geführt sind. Mit einer kleinen Schaltung ist man aber in der Lage die Signale wieder zu trennen um das Ergebniss einer normalen Stereoanlage zuführen zu können.

Beachten Sie bitte das dies nicht Funktioniert wenn Sie ihren ST ausschliesslich und ohne zusätzlichen Verstärker über einen TV-Modulator an einem TV-Gerät betreiben!

Das Signal der Tongeneratoren wird wie folgt aufgetrennt:

Tongenerator A steuert den rechten Kanal
Tongenerator C steuert " linken "

Tongenerator B wird auf beide Kanäle gleichmässig verteilt so dass sich mit diesem Signal ein räumlicher Effekt erzielen lässt.

Da sie sicher schon einige Übung im öffnen von ST Computern haben, kann ich mir hier garantiert zu beschreiben wie man das Gehäuse öffnet und das man dabei früher die Garantie verloren hat..

Wichtig ist aber das Sie die Platine so hinlegen das alle hinteren Anschlussbuchsen vom Körper weg zeigen. Sie lokalisieren dann den Soundchip welcer die Bezeichnung YM 2149 trägt bzw. tragen sollte.

Sollte dieser Chip in ihrem Rechnermodell eingelötet sein möchte ich an dieser Stelle die weniger geübten Bastler bitten diese Anleitung am besten gleich wieder zu Vergessen oder jemanden darum bitten der weiß was er macht.


Umbauen..

Den Chip aus dem Sockel nehmen und die Beinchen 3 und 4 so wegbiegen das sie nicht mehr in der Fassung stecken wenn der Chip wieder in den Sockel zurückgesteckt wird.

Den Chip wieder in seinen Sockel stecken.

Geht das bei ihnen so nicht, dürfen Sie Pin 3 und 4 mit einem feinsten Seitenschneider ganz dicht über der Platine sauber abtrennen. Hier zu gibt es 1001 Vorschlag. Fragen Sie 15 Leute erhalten Sie dazu garantiert 17 verschiedene Antworten.

Trennen Sie die beiden genannten Beinchen sauber ab. Zerstören Sie keine Leiterbahn und achten Sie darauf das die eben abgetrennen Beinchen nicht abbrechen, ansonsten würden Sie direkt einen neuen Soundchip benötigen. Achten Sie auch darauf das kein Dreck, Metallsplitter unter einen Chip gerät.

Auf jeden Fall haben Sie den Kondensator C31 auszulöten, dessen LINKER Anschluss wird nach oben gebogen. Danach löten Sie diesen Kondensator mit seinem RECHTEN Bein wieder so ein wie Sie ihn vorgefunden haben, bis eben auf das eine Bein. Sie sind gut beraten wenn Sie sich merken oder markieren welches Beinchen in welchem Lötauge steckte.

Bis zu diesem Punkt haben Sie bereits den gefährlichsten Teil der Arbeiten abgeschlossen.


Die Schaltung..

Keine Angst, es ist nichts Aufwendiges, mehr oder weniger eigentlich nur ein geschickter Spannungsteiler.

Mit ein paar Widerständen und einer kleinen Lochrasterplatine bauen Sie eine winzig kleine Schaltung auf. Haben Sie bitte Verständniss das es dazu keine fertige Platine gibt und auch in Zukunft nicht geben wird.

Die Schaltung folgt untenstehend

Die Verbindungsleitung zur Stereoanlage besteht natürlich, wie üblich, nur aus einer mehradrigen abgeschirmten Leitung. Anonsten dürfen Sie mit Störgeräuschen rechnen. Im Computer kann die Abschirmung direkt an den Lötpunkt J5 angelötet werden. Er befindet sich in unmittelbarer nähe von C31 und ist leicht zu finden.

Richtige Profis bauen sich in die Rechnerrückwand natürlich RCA-Buchsen oder eine 5pol. DIN Diodenbuchse ein. Das macht ein besseres Bild und man kann da auch jederzeit andere Audioverbindungen herstellen.

Die Platine sollte im Rechner befestigt werden, am besten so das sie nicht an irgendwelchen Anschlußdrähtchen baumelt oder auf einen Chip geklebt wird.




Abbildung 1 - Stereoadapter für Atari ST



Nach der Inbetriebnahme muss man den Tastaturklick im Monitor-Lautsprecher und in der dann angeschlossenen Steroanlage hören. Im Monitor ist der Ton nach dieser Modifikation generell leiser, bedingt durch unseren Spannungsteiler.



Bauteile..

R1,R2,R3,R4,R5,R8, : 3,3KOHM
R6,R7, : 1,0KOHM 1/4 WATT (alle)
Lochrasterplatine



Miniatur Testprogramm

for a= 1 to 3
sound a,8,12,4,25
sound a,0,0,0,0
next a
for a = 3 to 1 step -1
sound a,8,12,4,25
sound a,0,0,0,0
next a

Nach dem Umbau sollten selbst alte Spiele mit "neuem" Ton glänzen.
Die Tonausgabe ist vollkompatibel und benötig keinerlei Softwareanpassung und kann ebenfalls mit dem Testmodul getestet werden.

Die Anleitung basiert auf den Angaben eines orignalen Schaltplan für einen ST 520+ der Firma Atari von 1986 und einer älteren Anleitung aus dem ehemaligen ST-Magazin.



Eine weitere Lösung

In der heutigen Zeit bietet es sich durchaus an, einen Computer mit Stereo-Sound zu besitzen. Müssen Sie als ATARI-ST- das Nachsehen haben?

In den vergangenen Jahren hatte ich mich immer wieder gefragt, warum mein alter 1040 STFM über seine Chip- Sound nur MONO ausgeben konnte, wußte aber als ehemaliger Besitzer eines Schneider CPC 6128, der Übrigens mit einer ähnlichen 8-Bit PSG-Orgel aufzuwarten vermochte, daß es auch anders geht. Denn was ein alter 8-bitter kann, nämlich Stereosound produzieren, sollte eigentlich ein 16/32-bitter schon längst können.

Also besorgte ich mir die Dokumente des PSG.

Beim Anschauen der Pinbelegung fällt sofort auf, daß alle drei Soundkanäle einzeln herausgeführt sind. Ergo, es besteht die Möglichkeit, diese einzeln über Widerstände auf zwei Ausgänge abzumischen.

Natürlich kommt jetzt die Frage auf: Waren damals die Konstrukteure des CPC einfach genial, oder waren die Jungs bei ATARI zu faul oder zu geizig, ein paar Widerstände und zwei Cinchstecker mehr einzubauen.

Ich glaube, daß es in Bezug auf ATARI auch bei vielen anderen Dingen ähnliche ungeklärte Fragen gibt.

Wie dem auch sei, die Gesamtkosten für den Umbau betragen kaum mehr als 5,- DM. Dafür erhält man eine neue Dimension der Klangerzeugung. Vor allem die Musikstücke von Jochen Hippel wären da zu erwähnen.

Man benötigt einen sehr feinen Lötkolben von nicht mehr als 15W, eine flache, feine und spitze Zange (Seitenschneider), Lötzinn, etwas isolierten Draht.


* 3 x 1 KOhm Widerstände
* 3 x 10 KOhm Widerstände
* 2 x 100 Ohm Widerstände
* 2 x 200 Ohm Widerstände
* 2 x Cinch-Stecker (weiblich).


Als erstes öffnet man den ausgeschalteten Rechner und entfernt alle Abschirmbleche.

Dann sucht man den Soundchip. Zur Hilfe: Dieser ist eine IC mit 40 Beinchen und ist in in der Nähe des Druckerports zu finden. Die Bezeichnung sollte General Instruments AY-3-891-0 oder Yamaha YM-2:149 lauten.

Wenn Sie nun diesen Chip gefunden haben, trennen Sie die Pins 3, 4 und 38 durch und löten, wie in der Zeichnung vorgegeben, die Mischschaltung an. Den Pin mit der Bezeichnung "Speaker " löten Sie dann an eine der früheren Leiterbahnkontakte von Pin 3, 4 oder Pin 38 an.



Inbetriebnahme

Wenn Sie nun Musik mit Ihrem ATARI abspielen, wird ein Soundkanal über die Mitte (also über beide Lautsprecherboxen) ausgegeben, die anderen Kanäle werden nach links und rechts verteilt, so daß ein Stereo-Eindruck entsteht.

Sollten Sie mit dem Thema Elektronik ein wenig vertraut sein, wird es Ihnen nicht schwer fallen, ein kleines System zu integrieren, das das individuelle Verteilen/Abmischen der einzelnen Soundkanäle ermöglicht.

Schade nur, daß es eine entsprechende Hardwareerweiterung nicht schon viel früher für die STs gegeben hat, denn dann hätten viele Spiele- und Demo-Programmierer gezielt in Stereo programmieren können.

Daniel Nowicki




Abbildung 1 - Stereosound mit ein paar Widerständen mehr..








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Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004
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