5.12 Milan SCSI Hardware Die SCSI-Schnittstelle am Milan
SCSI-Bussysteme
Etwa zeitgleich mit der Arbeit an den Soundblaster-Karten wird die
Anpassung der SCSI-Karten, basierend auf dem NCR-Chipsatz, erfolgen.
Die dazugehörenden SCSI-Karten gibt es von diversen Herstellern,
angefangen vom NoName- Produkt bis hin zur ASUS-Karte wird alles
verfügbar sein. Auch die Ultra- Wide- Variante wird zu betreiben
sein. Erste Datentransferraten von 11 MB/s konnten in der Beta-
Version bereits erreicht werden.
Der wichtigste Punkt zu Anschluß einer externen SCSI-Festplatte am Milan das richtige Kabel, bzw. der passende SCSI-Adapter und auch das richtige SCSI-Gerät. Es können am Milan bis auf wenige Aussnahmen alle
SCSI-Geräte vom Scanner bis zum Laserdrucker angeschlossen
werden. Die meisten Geräte erhalten bereits Unterstützung
durch verwendung des HDDriver
Jeder bessere Computerhändler sollte also passende
Kabeladapter im Sortiment haben. Hierzu kommt noch ein 25->50
poliges Flachbandkabel.
Wenn sie externe SCSI-Geräte und SCSI-Flachbandkabel selber
Herstellen sollten sie einige wichtige Kleinigkeiten beachten.
SCSI-Flachbandkabel besitzen auf der einen Seite eine einzelne
farbige Ader die uns als Markierung des Pin 1 einer jeden Stiftleiste
dient. Das Kabel selber wird nur so in die Buchsen gelegt daß
jeweils die farbige Ader auf Pin 1 zu liegen kommt. Ist das geschehen
kann man damit beginnen das jeweilige Buchsenoberteil auf das
Unterteil zu quetschen. Vorteilhaft geschieht das in einem
Schraubstock bei dem die Backen vorher mit weichem Plasik ect.
abgedeckt wurden. Steht ein Schraubstock nicht zur Verfügung tut
es zur Not auch eine Kombizange. Hier ist Vorsicht geboten, da man mit
der Zange sehr leicht die Buchsen/Stecker zerbrechen kann. Sind die
Verrieglungsstifte mal abgebrochen ist der Stecker unbrauchbar da er
von selber nicht mehr zubleibt. Alte Pfuscher benutzen dann Klebstoff
um das Oberteil mit dem Unterteil dauerhaft zu verbinden, leider kann
hier nicht garantiert werden, daß alle Adern des Kabels auch
wirklich mit den Schneidstiften der Buchsenleiste in Verbindung
stehen. Der gleiche Fall tritt ein wenn man glaubt die Adern einzeln
an die Pfostenfeldbuchse anlöten zu müssen.
Übertragungsfehler und Funktionsstörungen ect. pp. sind hier
somit schon vorprogrammiert.
Wenn mal was auf Anhieb nicht klappen sollte ist deswegen auch nicht sofort der Milan bzw. die SCSI-Schnittstelle defekt. Eine ältere SCSI-Festplatte die vorher über einen
SCSI-Hostadapter an einem ST, Falcon oder TT betrieben wurde
lässt sich wie beschriebenen hier weiterverwenden. Wurde auf
dieser Platte AHDI, HuSHI, CHBD oder der HDDriver verwendet wird man
die Patte nicht mal neu einrichten müssen.
Abbildung 1 - Stecker der Stromversorgung an Festplatten
Abbildung 2 - Stromversorgungadapter für Festplatten
Ein weiterer sehr wichtige Punkt ist die Art der Terminierung
externer Laufwerke. Normalerweise befinden sich in jedem SCSI-Drive ab
Werk Abschlußwiderstände die den SCSI-Bus terminieren.
(Abschließen) Sollte Ihr neues Drive einziges oder letztes
Laufwerk am SCSI-Bus sein sind die Widerstände so zu belassen, im
anderen Fall, wenn das Laufwerk also an einem Bus eingefügt wird
an dem sich schon ein 'letztes' SCSI-Device befindet, sind die
Terminatoren in jedem Fall zu entfernen. Ansonsten kann es zu einer
Überlastung des SCSI-Karte kommen, KEIN angeschlossenes Laufwerk
arbeitet korrekt.
Abbildung 3 - Beispiele für eine korrekte
Bus-Terminierung:
Deutlich also zu sehen das wirklich immer nur das pysikalisch
letzte Laufwerk an einem SCSI-Bus einen Terminator tragen darf. Der
Computer als Host, bzw. die verwendete SCSI-Karte ist ebenfalls immer
Terminiert. Bei SCSI-Karten sind diese Terminatoren fest verdrahted.
Ein dritter wichtiger Punkt ist die SCSI-Adresse auf welcher die
Treiber-Software das SCSI-Laufwerk später finden soll, es stehen
insgesamt 3 Jumper oder Schalter zur Verfügung, die je nach dem
wie die Jumper gesteckt werden eine SCSI-Adresse zwischen 0 und 6
Erzeugen. Das 'wie' entnimmt man immer am sichersten dem Datenblatt
des jeweiligen Laufwerks. Eine Erklärung dazu finden sie
allerdings auch unter dem Jumper-Einmaleins in dieser FAQ.
Adressüberschneidungen sollte man hier tunlichst vermeiden,
es kommt hier schnell zu Datenschrott oder die Laufwerke arbeiten dann
überhaupt nicht.
Sind diese Punkte alle in Erwägung gezogen worden kann man
eigentlich damit beginnen die Treibersoftware installieren.
Vorher aber sollte man nochmal einen Blick auf die Jumper werfen.
Beispiel für Jumper eines SCSI-Gerätes.
Ein SCSI-Kabel (Flachbandkabel) wird so auf die Buchse des Drives
gesteckt das die farbige Ader auf Pin 1 zu liegen kommt. Pin 1
befindet sich im übrigen bei allen mir bekannten SCSI-Laufwerken
immer in der Nähe des Stromsteckers.
Belegung einer 50 poligen SCSI-Buchse:
Das gilt insbesondere für den Einbau einer
Erweiterungskarte!!
Verbinden sie nun das externe Laufwerk über ein 25/50 poliges
SCSI-Kabel mit der Buchse der SCSI-Karte die sie zuvor in den Milan
eingebaut haben. Bei einem ZIP-Laufwerk können sie das
mitgelieferte 25/25 Kabel verwenden. Stecken sie das Kabel erst in das
Laufwerk und verbinden sie es erst dann mit dem Computer. Das
vermeidet elektische Ladungen
Wenn die SCSI-Adresse korrekt eingestellt wurde, der SCSI-Bus
angesteckt ist und die Stromversorgung des externen Laufwerkes
eingeschaltet wurde können sie den Milan erneut starten und
mittels HDDriver das neue Laufwerk in das System einbinden. Der
HDDriver sollte das Laufwerk einwandfrei finden. Vergessen sie nicht
ein einzelnes Laufwerk zu terminieren!
Dann kann man jetzt endlich zu einem ersten Test schreiten:
Nach dem Einschalten sollte der Rechner (z.B Milan) wie gewohnt
von der/den internen IDE Platte(n) booten. Man kann das an der Meldung
des HD-Treibers wärend dem Booten schon sehen.
Nach dem Booten können Sie unter "Laufwerke
anmelden" im Desktop alle Partitionen des neuen Laufwerkes direkt
verwenden sofern dieses Laufwerk vorher schon eine Atari-Festplatte
war. Ein Einrichten ist nur bei Werksneuen Laufwerken erforderlich.
IdR reicht ein Partitionieren des neuen Devices. Siehe HDDriver.
Ein ZIP-Laufwerk am Milan
Um ein SCSI-ZIP-Drive von Iomega am Milan nutzen zu können,
schließen Sie es an die SCSI-Schnittstellenkarte des Milan an.
Wählen sie mit HDDRUTIL unter
"Einstellungen/Gerätekonfiguration" das ZIP als
"Wechselmedium" aus und aktivieren sie es. Installieren Sie
jetzt den HDDRIVER unter "Datei/HDDRIVER installieren" neu.
Wichtig ist, daß Sie unbedingt einen HDDRIVER ab Version 7.6 benötigen, um mit ZIP-Laufwerken am Milan arbeiten zu können, ältere Versionen werden nicht funktionieren. Nach dem Booten steht Ihnen nun das ZIP-Laufwerk zur Verfügung. Falls der HDDriver das Laufwerk beim Booten nicht anzeigt, haben Sie es in der Geräte-Konfiguration nicht aktiviert. Damit ZIP-Medien verwendet werden können die auf einem
Windows-PC beschrieben wurden, installieren Sie unbedingt das
VFAT-Dateisystem für dieses ZIP-Laufwerk. Nur so ist ein
Datei-Austausch in beide Richtungen möglich.
Formartieren können Sie Ihre ZIP-Medien mit dem HDDRUTIL
unter "Medium/Partitionieren". Unter
"Kompatibilität" wählen Sie am besten DOS. Mit der
Einstellung DOS/TOS-Kompatibilität wird ein Atari-formatiertes
ZIP-Medium auf PCs gelesen.
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |