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6.4.2 IDE-Platte


Die interne IDE-Platte


Atari hat vor langer Zeit mit der IMG-Datei 'BUG1.IMG' die Beseitigung eines einfachen Fehlers in Bezug auf den Betrieb einer internen IDE beschrieben. Die Grafik wurde auf Anfrage hin auch von Atari Corp. als Fax versendet.




Abbildung 1 - Die einfache Behebung eines Problems



Damit hat es folgende Bewandniss:

Bei einigen Geräten der F030-Serie traten viele Fehler beim Formatieren oder Partitionieren der internen IDE-Festplatte auf, auch waren Datenverluste zu verzeichnen. In der Grafik ist zu sehen das eine Abhilfe erreicht werden kann wenn man das Stromkabel, welches von internen Netzteil aus auf die Falconplatine gesteckt ist, in einem weiteren Bogen von der Spule L2 wegbiegt die sich ebenfalls auf der Platine den internen Netzteils befindet.

Die Spule L2 ist am rechten Platinenrand zwischen dem länglichen Kühlkörper und dem Drahtbündel welches zur Falconplatine führt zu finden. Man biegt die Kabel bei abgeschaltetem Falcon vorsichtig von der Spule weg. Achten Sie bitte darauf das der 230V Netzstecker des Falcon gezogen ist und das die Kühlköper des Netzteils sowie dessen kondensatoren direkt nach dem Ausschalten noch bis zu 300V Spannung führen können. Die Kondensatoren benötigen bis zu 2 Minuten um sich vollständig zu entladen!

Bei Netzteilen in Falcons die aus den letzten Produktionsreihen stammen tritt dieser Fehler seltsamerweise nicht mehr auf obwohl am internen Netzteil keinerlei Detailänderungen erkennbar sind.


Einige Kühlkörper des Netzteils führen u.a Netzspannung!
Netzteil-Kondensatoren benötigen mehrere Minuten zum Entladen!





Abbildung 2 - Die Steckerbelegung der internen IDE



Ältere IDE-Platten

Ältere 3.5" Festplatten sollten niemals am internen original Netzteil des Falcons betrieben werden! Dieses Netzteil kann auf dem +12 Zweig leider nur wenige mA liefern! Die Folge ist ein rasches Ableben des Netzteils.

3.5" Festplatten

Zum Anschluß einer 3,5" Platte intern am Falcon benötigt man einen IDE-Adapter vom 2.5" Anschlußstecker auf das passende 3.5" pedant der 3.5" Festplatte.

Einen passenden IDE-Adapter kann man z.B bei DigitalDataDeicke in Hannover erwerben.

IDE Kabel

Wurde das kurze interne IDE-Kabel beschädigt, siehe unter Ersatzteile. Es ist ein 44-poliges Flachbandkabel mit einem Rastermaß von 2mm notwendig. Die Einzeilteile, auch die Buchsenleisten, bekommt man in besseren Fachgeschäften.

IDE-Kabellänge

Über die Länge des IDE-Kabels kann man sich Streiten. Der Falcon IDE-Port passt zu kaum einem vorhanden Standard da er mehr oder weniger aus dem CPU-Bus besteht. Genauer: Es ist der CPU-Bus. Einige IDE-Steuersignale werden direkt vom COMBEL erzeugt und dem IDE-Port ungepuffert zugeführt.

Das IDE-Kabel inkl. einem Kabeladapter sollte um Störungen zu vermeiden immer so kurz wie nur irgend möglich gehalten werden. Auch bei einem Towerumbau oder einem zusätzlichen IDE CD-Rom als Slave. Das höchste der Gefühle sind normale 40 polige 3.5" IDE Anschlußkabel vom Fachhandel. Niemand garantiert am Falcon eine Kabellänge von 45 cm. Je kürzer je besser!

Montieren Sie keine 2.5" Platten direkt übereinander im Falcon. Das kann sehr leicht zu einem Wärmestau zwischen beiden Platten führen und so die untere Platte rasch zerstören.
Entgegen einiger Texte in manchen Handbüchern ist das Ende des IDE-Kabels auf der Hauptplatine bei manchen Falcons sehr fest aufgesteckt! Bedenken Sie daran bevor Sie an diesem Kabel wild herrumzerren. Sie beschädigen nur das Flachband.

Alle Signale an diesem Kabel kommen ungepuffert an, d.h sie Stammen direkt vom empfindlichen Falcon CPU-Bus!

IDE Signale

Vom sog. IDE-Stecker welcher in Form eines Flachbandkabels vom Mainboard baumelt laufen alle Datenleitungen, das sind die Leitung Data 0 - 15, welche jeweils über einen 56 Ohm Widerstand direkt mit dem DMA-Chip verbunden sind. Der DMA-Chip trägt im Falcon die Bezeichung U36.
Die Datenleitungen kommen hier auf Pin 117 / Data 15 bis Pin 136 / Data 0 an und zwar ohne jegliche Pufferung. Unbedachte Basteleien an diesem Port kosten jeweils den Falcon DMA. Ohne diesen Chip ist die Maschine zu nichts zu gebrauchen. Die gleichen Datenleitungen sind auch an der internen Expansionsstiftleiste J20 auf den Pins 16 / Data 15 bis Pin 1 / Data 0 zu finden. Hier trifft die gleiche Aussage zu. Die wenigen Steuerleitungen am IDE-Port werden in Abhängingkeit vom COMBEL über jeweils einige normale TTL-Gatter erzeugt



Abbildung 3 - IDE Port auf dem Mainboard



Die Leitungsbeschreibung der Adress- und Datenleitungen ist hier nicht ganz vollständig, benutzen Sie den Schaltungsauszug weiter unten, dieser Bus zieht sich durch den gesamten Falcon F030. Ebenso wie am Romport findet man genau diese Leitungen auch am COMBEL bzw. an allen wichtigen Systemkomponenten wieder.

Die GND-Anschlüsse aus der Pinauflistung liegen alle gemeinsam auf GND.
Vcc +5 Volt / Pin 41-42 liegen über die Spule L60 an +5Volt. Ein kleiner Kondensator, C47 mit 0.1uF, blockt die Versorgungsspannung gegen GND ab. IC U25, das ist ein 74HCT04, liefert an Pin 6 das negierte IDERST-Signal welches am Stecker auf Pin 1, also Reset, zu finden sein sollte.

Hier ist ein normaler Logiktester aussreichend um auf das vorhanden sein verschiedener Steuersignale zu testen, nicht ohne weiteres ist es möglich auch den zeitlichen Ablauf der Signale, das IDE Timing, so zu erfassen. Dazu sind teuere Messgeräte wie z.B ein Logikanalyzer, zumindestens ein Speicheroszilloskop leider eine zwingende Notwendigkeit.

Drei IDE-Signale, ADDR 2-4 sind an U36 an Pin 28-26 zu finden und werden ebenfalls ohne Buffer direkt vom DMA-Chip betrieben. Ebenso sind die drei Signale auch am Expansionsstecker J16 jeweils an den Pins 47-45 zu lokalisieren.

Weshalb auch immer vor unbedachten Basteleien an dem internen Expansionsport- Stiftleisten gewarnt wird. Ebensowenig taucht das IDE-Interface wegen nur 6 Steuerleitungen in keinem Blockschaltbild einzeln auf.

Die IDE-Steuersignale IDEIOR / Pin 25, IDEIOW / Pin 23, IDEIRQ / Pin 31, IDECS0 / Pin 37, IDECS1 / Pin 38 liegen alle ohne Pufferung direkt am COMBEL an und werden auch nur von ihm direkt erzeugt. Am COMBEL betrifft das in der gleichen Reihenfolge die Anschlüsse 35-38. Lediglich IDERST, also das Resetsignal wird über ein Gatter von U25, also ein 74HCT04, wie oben schon beschrieben, an den vorhandenen IDE-Port geführt.

Sollten Sie ihr IDE-Kabel im Falcon von der internen Platte abgezogen haben ohne sich den Stecker vorher mit einem Filzstift ect.pp markiert zu haben kann man nur noch davor warnen diesen Stecker mal eben auf Verdacht wieder aufzustecken. Wird der Stecker um auch nur einen Pin versetzt oder gar um 180 Grad gedreht aufgesteckt ist mit Beschädigungen an der Falconhardware, speziell am DMA oder am COMBEL Chip zu rechnen. Ein Kurzschluß der Versorgungsspannung über den Interfacestecker einer Festplatte lässt das Flachbandkabel abbrennen oder beschädigt die Falconplatine im Bereich der Stiftleiste drastisch.

In diesem Fall ist eine Austauschplatine die billigere Alternative da das eben beschriebene der Regel nach meistens irreparabel ist.

Gar vielfältig sind die Wege elektischer Energieen...

zwei IDE-Platten

Zum Anschluß von zwei IDE-Platten am Falcon internen IDE-Port gibt es nicht viel zu sagen. Entweder man kauft sich den passenden Kabeladapter oder man verwendet gleich eine zweite 2.5" IDE-Platte. Hier benötigt man dann ein 2.5" Kabel vom Notebook Händler welches zwei 2.5" Buchsenleisten besitzt.

Man sollte Sicherstellen das sich die verwendeten IDE-Platten einwandfrei als IDE0 bzw. IDE1 identifizieren können. Es gibt leider Platten bei denen das trotz gesetzer Jumper ect. leider so nicht zu Funktionieren scheint.

Diese Platten belegen, wie auch immer beide Adressen. Es ist somit leider kein Master/Slave Betrieb möglich. Es Funktioniert aber in vielen Fällen korrekt wenn die zuerst vorhanden 2.5" Platte als 'Master' gejumpert wird. Hierzu ist bei den meisten der original Falcon Platten der Jumper direkt neben dem Anschlußstecker zu schliessen. Es sind dann nur noch zwei Pins frei. Die bleiben auch offen. Die jeweilige neue Festplatte muß auf alle Fälle als 'Slave' gejumpert werden.

Nur so können beide Festplatten am Bus korrekt erkannt werden. Bisher wurden von mehreren Leuten folgende 2.5" IDE-Platten erfolgreich im Falcon F030 getestet:

Platten die wirklich laufen

Comment from Petr Stehlik

Fast-ATA (or Fast-ATA2) drives are 100% compatible with Falcon AT interface but are 400% faster. Nice examples are Quantum Fireball or Seagate Decathlon drives.

Petr stehlik@cas3.zlin.vutbr.cz



Tabelle 7: Some 2.5" IDE devices for the Falcon
Drive: Type: Size: Mech: Comments:
Hitachi DK222A-54 540 MB 2.5"
Hitachi DK212A-81 810 MB 2.5" No CT2 Turbo mode!
Hitachi DK212A-10 1.0 GB 2.5"
Hitachi DK23BA-50 2.5" 0.5 Amp, 8.5 mm
Areal MD2085 80 MB 2.5"
Fujitsu M2637T 240 MB 2.5"
Fujitsu M2724TAM 1.6 GB 2.5" No multiple read/write
Conner CFN250A 250 MB 2.5"
Conner CP2064 64 MB 2.5" No CT2 Turbo mode!
Quantum Daytona 500 MB 2.5"
Seagate ST9077A 2.5" Sorry, no technical data
Quantum Europa 1.08 GB 2.5"
Toshiba MK1002MAV 1.08 GB 2.5"
Toshiba MK1924FCV 540 MB 2.5"
Toshiba MK2326FCH 330 MB 2.5"
Toshiba MK1403MAV 1.3 GB 2.5"
Toshiba MK2110MAT 2.1 GB 2.5" very silent
Toshiba MK2109MAT 2.1 GB 2.5" (2109 mbytes) Very slim! (8.9mm)
Toshiba MK4006MAV 4 GB 2.5" geht nicht überall !


Es lassen sich zumindestens mit dem HDDriver auch EIDE-Platten verwenden. Beachten sie bitte das die hier aufgeführten Platten alle älter sind. Da offensichtlich niemand in der Lage ist mir neuere Plattentypen zu senden, müssen sie sich mit dem Zufrieden geben was sie hier finden. Ich werde nicht alle Platten kaufen oder leihen um sie zu testen.

Das Falcon-Netzteil reicht gerade aus um zwei 2.5"-Platten noch betreiben zu können.
Passende längere IDE Kabel findet man im Fachhandel. (Notebook IDE-Kabel)

Master und Slave

Unter normalen Bedingungen werden beide Platten mit einem 1:1 Flachbandkabel (40 polig) an den Rechner angeschlossen. Die pysikalische Reihenfolge der beiden Laufwerke hat keinerlei Einfluss auf die Funktion bzw. auf die logische Reihenfolge. Grundsätzlich ist zu sagen das jeweils immer ein Laufwerk als "Master" das nächste Drive als "Slave" zu Jumpern ist. Bei Drives verschiedener Hersteller *kann* eine Zusammenarbeit möglich sein. Die Jumper befinden sich bei allen Laufwerken nicht unbedingt an der gleichen Stelle! Der "Masterjumper" trägt häufig die geläufige Bezeichnung "MS" oder "CD". Über einen weiteren Jumper "SP" wird der Platte mitgeteilt das noch ein zweites Laufwerk vorhanden ist. (Slave)

Der "Masterjumper" darf folglich bei der zweiten (Slave) Platte nicht mehr gesetzt werden. Es klappt mit zwei IDE-Platten meistens wenn man dieses Prinzip begriffen hat.
Sollte es nicht auf Anhieb klappen nimmt man die neue (zweite) Platte erst mal als alleinige "Master" und versucht sie komplett einzurichten. Zur Not richtet man die Platte an einem PC ein.
(FDISK und FORMAT beim PC)




Abbildung 4 - Falcon IDE-Wire



Bitte bedenken Sie bei der Kabelherstellung das alle Leitungen des IDE-Flachbandkabels an beiden Drives anliegen sollte. Es braucht hier kein Signal extra unterbrochen werden.
Lediglich die +5V-Leitungen vom Falcon werden bei einer zweiten 3.5" Platte nicht benötigt. Das trifft auch auch ein IDE-CD-ROM zu.

Es gibt auch fertige Kabel für zwei 2.5" IDE-Platten zu kaufen.
Das Rastermaß des 44-poligen Flachbandkabel beträgt 2mm

Die Flachbandkabel werden idR. immer so angesteckt das der Kabelschwanz von der jeweiligen Platte nach unten zeigt!
Pin 1 des IDE-Stecker befindet sich bei 3.5" Platten immer direkt neben der Stromversorgungsbuchse.




Abbildung 5 - Conner IDE 65Mb Falcon interne Platte



Es wird auch hier davon Abgeraten eine 3.5" IDE-Festplatte am internen Falcon-Netzteil zu betreiben. Jedenfalls sofern es ältere Modelle sind oder man die genaue Stromaufnahme nicht feststellen kann. Moderne IDE- oder EIDE-Festplatten lassen sich auf Grund der geringen Stromaufnahme bei +12V jedoch anschliessen. Eine Garantie für einen sicheren Betrieb kann dafür niemand übernehmen.

Beachten sie bitte das es am 2.5" IDE-Stecker im Falcon keinen Anschluß für +12V gibt!
3.5" Festplatten werden daher immer direkt über den Standardmässig vorhandenen Stromanschluß mit der Versorgungsspannung verbunden. Towerbesitzer benutzen dazu einen freien Stecker vom eingebauten Netzteil.

Alle anderen müssen sich einen entsprechenden Anschluß am Falcon direkt am internen Netzteil selber herstellen. Eine Beschreibung dazu wird von mir jedoch aus den schon genannten Gründen nicht gegeben.






Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003
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