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8.4 ScreenEye


ScreenEye-Digitizer


Über den Falcon Video-Digitizer.

Im Multimediazeitalter macht der Fortschritt selbst auch vor einem Atari-Computer nicht halt. Dazu gab es schon vor langer Zeit bei OverScan, Compo und der Firma Matrix das ScreenEye für den Atari Falcon F030.
Das ScreenEye ist ein Echtzeitdigitizer der auf den internen Erweiterungsport des Falcons gesteckt wird und z.B auch auf einer bereits vorhandenen FX-Karte o.Ä gut arbeitet.

Ein ähnliches Gerät ist übrigens der Expose', ein Digitizer mit den annähernd gleichen technischen Daten, der in U.K z.B über die Firma Titan Ltd. bezogen werden kann. Das ist die gleiche Firma (Black Scorpion Software) die auch APEX-Multimedia herstellt.

Laut Hersteller kann der Expose' PAL und NTSC !




Abbildung 1 - Expose' Digitizer



Es fällt mir niemand ein der einen Expose' hier jemals Angeboten hätte, so wie es auch mit vielen anderen Dingen auch so ist.

Ansonsten können Sie sich bei Titan Design über den Expose' Digitizer jederzeit Informieren. Die Adresse, die Telefonnummer sowie die EMail-Adresse können Sie unter Händler finden.




Abbildung 2 - Screenshot mit dem Expose'-Digitizer



Technische Daten Expose' Digitizer

ScreenEye und das teuerere ScreenEye+ unterscheiden sich nur dadurch das ScreenEye+ eine etwas höhere Bildauflösung, bei gleicher Bildqualität, bringt. Unterschiede von der Platine her sind mir nicht bekannt.

technische Daten/Auflösung

Maximales Videooutput
1024 x 768
 
Videoeingang
S-Video, Composit-Video (Nur mit FalCAM Tripod)
 
Signal Typ
PAL / NTSC
 
Maximale Auflösungen
512 x 320 in 16 Bit TrueColor

 
Animation (Real Time) :
512 x 256 mit 6 Bilder pro Sekunde
256 x 160 mit 17 Bildern pro Sekunde
128 x 80 mit 25 Bildern pro Sekunde

 
Interface
Interner Erweiterungsbus
 
Einstellmöglichkeiten
Helligkeit, Kontrast, Farbe, Syncron., NTSC Hue
 
Bildspeicher
512Kb statisches RAM
 
Videoausgang
R,G,B - Syncron getrennt
 


Wobei zwei Erweiterungen, also z.B ein Afterburner und ein Screeneye übereinander leider nicht mehr in das originale Gehäuse passen. Ein Tower oder ein Desktopper löst auch dieses Problem. Ein Afterburner alleine passt ja so schon nicht mehr. Auch mit einer FX-Karte reicht der Platz unter dem Keyboard gerade eben..

Das Screeneye nutzt die volle Bandbreite es internen Expansionsports aus. Selbst wenn die Karte auf den ersten Blick nicht diesen Eindruck vermittelt. Ein hochintegrierter Chipsatz macht diese Leistung auf kleinstem Raum möglich. Das ScreenEye ist relativ flexibel und kann jederzeit durch reine Software-Updates auf den neuesten Stand gebracht werden. Es ist hier sozusagen nichts fest verdrahtet.



Die Videomodes des ScreenEye




Zum Einbau des Digitizers

Der Einbau eines ScreenEye in den Falcon ist relativ einfach. Sofern keine weiteren Erweiterungen einzubauen sind kann man das nach dem öffnen des F030 in ca. 5 min erledigt haben. Der interne Erweiterungsport des Falcon liegt unter der Tastatur von vorne gesehen direkt vor dem Netztteil. Die beiden Stiftleisten tragen die Bezeichnung J20 und J16 wobei letztere die 50 polige Stiftleiste darstellt.
Auf der kurzen Leiste, also J20, steckt ein Jumper der auch nach einem späteren Entfernen des ScreenEyes dort wieder gesteckt werden muß um den F030 betreiben zu können. Die Stelle ist an der Stiftleiste mit einem weißen "U" markiert. Bewaren Sie diesen Jumper bitte gut auf.

Sollten man einen Falcon besitzten bei dem die Stelle nicht markiert ist sollte man das vorher mit einem wasserfesten Filzstift auf jeden Fall nachholen. Nach dem man also den Rechner geöffnet hat, den lästigen oberen Teil des Blechverschlages sowie das Keyboard entfernt hat kann man die Erweiterungsstiftleisten direkt sehen. Hier wird das ScreenEye Pingleich leicht auf die Stiftleisten gelegt. Es ist zu beachten das die Buchsenleisten des ScreenEyes genau Deckungsgleich mit den Stiftleisten des Falcons sind. Also nicht um etwa einen oder mehrere Pins versetzt!

Ist man sich sicher das das nicht der Fall ist wird das ScreenEye gleichmässig ca. 10mm tief auf die Stiftleisten gedrückt. Alle Pins sollten nun richtig und gerade gesteckt sein. Zu den Stiftleisten gibt es noch eine Bemerkung. Sollte man Erweiterungen auf ein bereits eingestecktes ScreenEye aufstecken wollen kann man hier die entsprechenden Buchsenleisten Pingleich auflöten. Zugegeben eine schwierige Arbeit die aber mit ein wenig Gedult und gutem Werkzeug leicht zu bewältigen ist. Beachten Sie auch hierbei den Jumper!

Solche Buchsenleisten bekommt man nur in guten Fachgeschäften!




Abbildung 3 - Screeneye im eingebauten Zustand



Am ScreenEye befindet sich eine dünne abgeschirmte Leitung an deren Ende sich ein Chinchstecker befindet. Das ist die Videozuleitung. Da mir die Sache mit raushängenden Kabel aus irgendwelchen Computern zwischen Rom- und Paddleport noch nie gefallen hat habe ich dieses Kabel einfach so gekürzt das es bequem bis zur Rückwand des Falcon reicht. (original Gehäuse!) Man sucht sich hier eine passende Stelle für eine normale Chinch-Einbaubuchse die man hier noch schön Einbauen kann. Das Kabel vom ScreenEye wird mit dieser Buchse verlötet. Die Abschirmung des Kabels sollte dabei mit dem äusseren Rand der Chinchbuchse in Verbindung kommen. So erhält man einen externen Videoeingang und kann auf das am Romport raushängende Kabel verzichten. Der Romport wäre die einzigeste Stelle an der man den Chinchstecker durch die Lücke am Gehäuse drücken kann :/

Demensprechend lästig ist das Kabel dann auch wenn man in den Romport eine Erweiterung einstecken möchte. Das ScreenEye wurde übrigens nur direkt für den Falcon entwickelt. Es dürfte somit nicht möglich sein das Gerät an einem anderen Computer zu betreiben.

Weitere Arbeitsschritte fallen eigentlich keine an. Man braucht nur noch den Treiber für das ScreenEye nach der Anleitung im Autoordner installieren und es kann sofort mit dem Gerät gearbeitet werden. Ist der Treiber nicht geladen ist diese Erweiterung eigentlich für den restlichen Computer uninteressant, bleibt lediglich die Tatsache das durch das einstecken des ScreenEyes bereits der Bus verlängert wird. Hierzu sollte man sich mal den F030 ClockPatch näher ansehen. Die genaue Beschreibung darüber ist in DOITF030 zu finden.

Es kann hier jedes gängige Composit-Videosignal am ScreenEye angelegt werden so wie es z.B von CamCordern, Videorecordern oder Spielkonsolen erzeugt wird. Es ist *kein* Antennenanschluß! Es kann allerdings über z.B einen Videorecorder ein live TV-Bild in einem Fenster auf dem Desktop mitlaufen.

Zum Anschluß an eine Scartbuchse sollte man sich einen passenden Adapter löten. Auch das ist kein großes Problem. Hier kann man gleich die Audioanschlüsse mitbelegen. Das Programm SOUND_TRUE ermöglicht es z.B auch das Stereo-Audiosignal einer Videoquelle aus denem am Falcon angeschlossenen Aktivboxen in aussreichernder Qualität wiederzugeben.




Abbildung 4 - Euro-Scartadapter für das ScreenEye (inkl. Audio)



GND kann noch mit dem Blechschirm des Scartsteckers verlötet werden.

An den Kabelenden muß hier nur jeweils die entspechende Steckverbindung angelötet werden. IdR dürften das hier wohl Chinch- oder 3.5 mm Klinkenstecker werden. Nur die passen in die Soundbuchsen am Falcon sofern diesen nicht schon nach meinem Tip durch Chinchbuchsen ersetzt wurden. Siehe DOITF030-Archiv.
Das ScreenEye besitzt auf seiner Platine neben diesen Eingang offensichtlich noch zwei weitere Eingänge die man Umschalten kann.

Grafikprogramme mit GPDS-Unterstützung können jederzeit von einem eingebauten ScreenEye profitieren bzw. Bilder direkt übernehmen. APEX-Multimedia unterstützt das ScreenEye direkt sofern dessen Treiber geladen ist. Es kann hier also direkt in APEX digitalisiert werden um das Ergebniss sofort weiterbearbeiten zu können. Hier hat man ebenso wie mit der original ScreenEye-Software die Möglichkeit komplette "Filme" aufzuzeichenen. Bei APEX sogar direkt im beliebten .FLH /.FLI-Format, jederzeit jedoch bei beiden Lösungen auch im Einzelbild.

In beiden Programmen ist die Länge eines Films direkt und analog vom zur Verfügung stehendem Speicherplatz abhänging. APEX hat arge Probleme beim Digitalisieren in virtuelles- oder FastRam. Die Funktion wird hier meistens nach wenigen Bilder abgebrochen kann aber sofort wieder gestartet werden. Gut wer hier einen Rechner mit 14Mb Ram benutzten kann.
Beim FastRam gehen natürlich Sequenzen verloren. Man wird sehen wie APEX das in der zu erwartenden Release 3 Handhaben wird.

Zum ScreenEye gibt es ein Developer-Kit mit dem man die Möglichkeit sich eigene Treiber ect. selber zu Programieren. Das ganze ist in "C" und kann von guten Programmierern direkt mit PURE-C erledigt werden.
Die Software zum Expose' habe ich leider noch nie gesehen, scheinbar gibt es hier auch keine Demo-Version wie beim ScreenEye. Von OverScan ist zu erfahren das eine neuere Ausgabe der ScreenEye-Software in Vorbereitung ist, vieleicht wecken hier einige Nachfragen danach ein gesteigertes Intresse.

Das ScreenEye bzw. die Software dazu erlaubt das Speichern der digitalsierten Bilder in folgenden Format:

- .TGA
Targa 16 Bit, 16 Bit reine Farbdaten.
 
- .JPG
15 Bit expandiert auf 24 Bit, sehr Kompakt.
 
- .FLM
Einfaches schnelles Format, keine Kompression.
 
- .TIC
TIFF-Block, 15 Bit expandiert auf 24 Bit.
 
- .TIF
TIFF-Datei, 24 Bit nur im Vollbildmodus, also TrueColor.
 


Hier findet man sicher für jede Anwendung ein brauchbares Format. Diese Formate können jederzeit mit anderen Programmen konvertiert werden. Die meisten digitalisierten Bilder in DOITF030 sind auf diesem Weg entstanden, zumindest für 4 Jahre, solange ich ein ScreenEye eingebaut hatte. Ein 24Bit-Vollbild belegt idR ca 1.2 Mb auf der Festplatte, man sollte hier also ausreichend Festplattenplatz frei haben.
Verwendet man z.B das .JPG-Format wird man auch den neuen .JPG-Decoder mitladen, häufig wird hierdurch die Ladezeit der Bilder oder eines Films der aus Einzelbildern besteht jeweils um die Hälfte reduziert.

Ich hoffe das ich Euch hier auf diesem Weg eine weiterere interessante Anwendung für den Falcon ein Stück näher bringen konnte. Weitere Möglichkeiten bestehen z.B im "Snappen" von Bildern aus einem laufenden TV-Film, dem Nachbearbeiten und das erneute Einspielen auf eigene VHS-Bänder.
Hierzu sollte man allerdings das Bildformat genau im Auge behalten. Hier scheint das Format des ScreenEye+ besser geeignet zu sein. Ich hege die Hoffnung das OverScan (Hallo Rainer :-) hier noch ein paar gute Features zulegen kann.
Rainer sollte ebenso an einer neuen Ausgabe der originalen ScreenEye-Software arbeiten. Gelegentliche Anfragen deswegen könnten also nicht Schaden. Im eigenen Intresse :->



Expose' Picture (c) Titan Design Ltd UK







Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003
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