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14.2 Clockpatch mit dem 74F04


Falcon Clock-Patch - Modifikation des Taktsignals




Beim nachträglichem Einbau von Erweiterungskarten, der ScreenEye-Hardware oder irgendwelchen CPU-Beschleunigerkarten *kann* es in verschiedenen F030- Computern zu Störungen des Soundteils, des Datentransfers zur externen SCSI- Platte oder auch einfach nur zu Systemhängern kommen. Einfaches einstecken von jeglichen Erweiterungskarten verlängern in jedem Fall die empfindlichen Busleitungen und können somit das gesamte System negativ beeinflussen.

Abhilfe soll laut Atari ein sogenannter CPU-Clockpatch bringen der von Atari Corp. selber empfohlen wurde. Die keine Zusatzschaltung besteht aus einem 74F04 TTL-IC das man in jedem guten Elektronikladen kaufen kann. Mein Falcon-Händler hatte mir diesen Patch per Fax überlassen da durch den Einbau eines ScreenEyes beim laden von größeren Farbgrafiken diverse Fehler auftraten. Der Patch selber stammt im Original übrigens direkt von Atari Corp. und wurde so an Händler gegeben. Selbst bei einem angeschlossenen ScreenBlaster III extern gab es bei Grafikauflösungen von 960x620x16 bzw. 840x600x265 noch keine Probleme. Die Probleme zeigten sich erst als durch den Einbau der ScreenEye-Hardware der interne Erweiterungsbus verlängert wurde.

Jede Eingriff dieser Art bring auch eine Belastung diverser Busignale mit sich, längere Busleitungen verursachen auch immer längere Signallaufzeiten. Speziell beim Atari Falcon ist es das 16Mhz-Taktsignal das von COMBEL Chip erzeugt wird um FPU, CPU und DMA (SCSI) zu versorgen. Dieses Taktsignal "verwäscht" sehr leicht (wird unsauber) und verursacht so SCSI sowie Soundprobleme im Falcon.

Dumm dabei ist das sich kein Falcon genau wie ein anderer verhält. Grosse Bauteiletoleranzen und unterschiedliche Busbelastung sowie ein sehr enges Timing, besonders was den DMA-Teil betrifft, erschweren die korrekte Behebung von Sound- oder SCSI-Problemen.


Der eigentlichen Einbau:

Die SMD-Widerstände R216, R222 und R221 haben einen Wert von 33 Ohm und dienen zur Strombegrenzung auf der 16Mhz-Taktleitung, falls ein Teilbereich des Rechners diese Leitung stärker belasten würde, könnten die beiden anderen Zweige damit nicht auch zusammenbrechen.

Ob dieser Clockpatch nötig sein sollte kann man leicht am eigenen Rechner testen, man erhöht die Bildschirmauflösung mit dem ScreenBlaster im 256 Farben-Modus und und benutzt dann das Soundsubsystem. Einfaches Abspielen von Soundfiles mit 49Khz CD-Qualität genügt. Sind dabei Nebengeräusche zu hören, kistert oder Knackt es? Gibt es Lese und/oder Schreibfehler auf der externen SCSI-Platte? Haben größere Bilddateien plötzlich Bildfehler, Längsstriche oder fehlen einzelne Pixel nach dem Laden? Bleibt der Rechner plötzlich mitten im Programm undefiniert hängen? Meldet der Festplattentreiber undefiniert [Time Out] bei den externen SCSI-Platten?

Dann, und wirlich nur dann ist der ClockPatch wirklich unbedingt notwendig. Man kann hier nicht für jeden Falcon den exakt passenden Tip geben. Ein wenig Experimentieren ist auf jeden Fall angesagt.

Andererseits ist mir, bis zum Jahr 2000, noch kein Falcon bekannt den man nicht mit diesem ClockPatch bezüglich SCSI/DMA zum korrekten Arbeiten bringen konnte. Auch ohne teueres Equipment.

In einigen Falcons habe ich gesehen das der SMD-Widerstand R222 ab Werk mit einem Lötklecks überbrückt wurde. Anscheinend gab es schon hier Probleme bei den Werksseitigen Abschlußtests. Diese Werkseitige Modifikation ist bei diesem Umbau natürlich vorher ebenfalls zu entfernen und nur in Fällen bei denen kein anderer Ausweg gefunden werden kann wieder vorzunehmen. Atari selber hat wohl so versucht dem DMA-Problem Herr zu werden.


Die Widerstände dienen ganz einfach der Strombegrenzung, immerhin muß der 16Mhz-Taktausgang des COMBEL, im Originalzustand, ohne ClockPatch, drei weitere TTL-Eingänge bedienen. Man kann auch mit diesem Widerständen versuche anstellen, jedoch sollten diese nie kleiner als 20 Ohm werden.
Das 16Mhz-Signal bricht dann zusammen.
Der Rechner hat keinen Takt und wird nicht arbeiten.




Abbildung 1 - Signalweg aus dem F030-Schaltplan



Zur besseren Unterscheidung wurde das Clocksignal im Schaltplan in A, B und C unterteilt, es ist so eindeutig zu sehen welche Leitung wo den Takt hinführt. Hier kann man auch deutlich die Verteilung erkennen und das die drei 33Ohm Widerstänge eigentlich auch nur ein schlechte Notlösung sind. Währe hier ab Werk ein korrekter Takttreiber eingesetzt worden würde eine menge Lötarbeiten eingespart.

Der 74F04 TTL-Chip sollte vor dem Einbau ein wenig vorbereitet werden. Alle Anschlußbeinchen bis auf Pin 14 und Pin 7 werden gekürzt, aber nur soweit das noch ein sicherer Lötanschluß bestehen bleibt und der Chip dadurch keinen Schaden nehmen kann. Lange Lötzeiten an den gekürzten Anschlußbeinchen sind zu vermeiden. Der Chip wird später im Falcon auf den Chip U63 zwecks einfacher Stromversorgung und zur mechanischen stabilisierung Huckepack aufgelötet. Er könnte auch auf einem anderen Chip im TTL-Gehäuse sitzen, hier sind jedoch die taktführenden Leitungen am kürzesten und Erzeugen somit die wenigsten Probleme.


Beachten Sie bitte das nicht alle Beinchen des 74F04 Pingleich mit dem darunterliegenden PAL U63 verlötet werden!
Lediglich die Stromversorgung des 74F04 wird an U63 angelötet!!
Der 74F04/ F08 befindet sich nur zwecks Stromversorgung und kurzer Verbindungen auf U63!

Am 74F04 können die Anschlüsse 2 und 9, sowie die Pins 11 und 13 schon vorher mit Drahtverbindungen gebrückt werden, das geschieht am besten auf der Oberseite des Chips. Es Stört hier am wenigsten. Die Drahtbrücke kann hier ruhig aus blankem Schaltdraht, am sichersten Silberdraht bestehen. Nach dem öffen des Falcongehäuses, des Entfernen der sicherlich noch vorhanden Abschirmbleche, solle man sich am COMBEL und an der CPU orientieren. Der Rechner liegt so vor uns als würden wir wie gewohnt auf die Tastatur blicken. Links oben befindet sich das Netzeil, gleich rechts daneben die interne IDE-Festplatte und ganz rechts das 3,5" Diskettenlaufwerk. Der Lüfter befindet sich recchts vorne unter der abgenommenen Tastatur. Nur so liegt die Platine für weitere Erklärungen richtig herum.



Abbildung 2 - orientieren Sie sich an der Farbgrafik.



Irgendwo zwischen COMBEL, CPU und einem hohen rechteckigem Chip, das ist übrigens der Uhrenchip mit NVRAM und der internen Batterie, befinden sich die SMD-Widerstände R216, R221 und R222. Ein klein wenig oberhalb des PAL/GAL-Chips U63. Diese drei SMD-Widerstände werden ausgelötet, in der Regel 33 Ohm-Widerstände die das Taktsignal an das Soundsubsystem, den SCSI-Port und an den Co-Prozessor verteilen. Das Taktsignal kommt über R217, meist eine Null-Ohm- Brücke, direkt vom COMBEL der sich knapp über den genannten SMD-Widerständen befindet. R217 ist *kein*! SMD-Widerstand, warscheinlich aber eine 0 Ohm-Brücke in Form eines Widerstandes.

Beim Entlöten sollte man eine gewisse Vorsicht walten lassen, es handelt sich hier um SMD-Bauteile auf immerhin einer 6fach-Multilayerplatine. Die Lötaugen sind rasch abgerissen und die Falconplatine somit unbrauchbar. Eine Reparatur ist in den meisten Fällen aussichtslos wenn die tieferliegende Leiterbahnen durch kratzen ect. zerstört wurden. SMD-Bauteile bekommt man in jedem guten Elektronikgeschäft. Die entlöteten SMD-Widerstände haben einen Wert von 33 Ohm.

Bewährt hat sich die Methode diese SMD-Widerstände auf beiden Seiten zu erhitzen. Meistens bleiben diese winzigen Teile mit samt dem Lötzinn direkt an der Lötspitze kleben und können so rasch Entfernt werden.

Der 74F04 TTL-Chip kann nun Huckepack auf das IC U63 gelötet werden. U63 gehört neben 3 weiteren Bausteinen zur Busemulation des Falcons. PIN 14 des 74F04 sollte dabei passend mit PIN 20 (+5Volt) des IC U63 verlötet werden.
Pin 7 des TTLs wird mit etwas steifem Draht nach PIN 10 (GND) des ICs verlängert und dort ebenfalls verlötet. Das IC U63 ist meistens gesockelt, genau wie die drei anderen ICs die sich direkt daneben befinden.
Der Draht stabilisiert und fixiert den TTL Chip einigermassen auf U63. Pin 20 des ICs U63 führt +5V (Vcc) Pin 10 von U63 hingegen ist mit Masse verbunden. (GND)
U63 wird verwendet da das die nächste Stelle zu dem SMD-Widerständen darstellt und hier die fliegende Verdrahtung am kürzesten bleibt.




Abbildung 3 - Hierzu einige vaarianten des Clockpatch, z.B für die FX-Karte



Nachdem diese beiden Verbindungen hergestellt sind könnte man noch auf ein wenig Luft zwischen den beiden Chips achten, ein wenig Belüftung schadet keinem Bauteil, auch nicht einem PAL oder GAL.

Lesen Sie die Anleitung zum ClockPatch komplett durch *bevor* Sie löten!

Pin 1 des 74F04 wird nun mit R217 verbunden, und zwar mit dem unteren Ende dieses Widerstandes. Das ist das Ende was von dem COMBEL weg in Richtung von U63 bzw. der Tastatur zeigt! Das untere Lötauge von R222, auch in Richtung des ICs U63, wird mit Pin 8 des 74F04 verlötet.

Bei allen Lötungen ist darauf zu achten das keine Verbindung zu dem darunterliegendem IC entsteht! Auch sollte vermieden werden U63 in seinem eigenen Sockel festzulöten! Das erleichtert einen eventuellen späteren Bauteiletausch ungemein.

Pin 10 des TTLs wird mit dem oberen Lötauge von R221 verlötet, das zeigt in Richtung der internen Festplatte. Pin 12 des TTLs wird mit dem oberen Lötauge von R216 verbunden, zeigt ebenfalls in Richtung der internen Festplatte. Die SMD-Widerstände R221, R222, R216 wurden bereits vorher entfernt.

Wobei hier noch zu Beachten ist das das jeweilige obere und untere Lötpad des SMD-Lötpunktes keine Verbindung untereinander nach dem Auslöten haben sollten! Die Schaltung würde nachher ganz sicher nicht korrekt Arbeiten!

Zum Herstellen der nötigen Drahtverbindungen sollte möglichst ein guter Fädeldraht verwendet werden. Da diese Leitungen den Systemtakt führen sollen sie auch so kurz wie möglich und auch sehr dicht an der Platine verlegt werden. Die Leitungen ansich werden sicher nicht lange, die SMD-Widerstände befinden sich in der unmittelbaren Nähe von U63. Ich habe jedenfalls mit dieser Art der Verdrahtung die besten Erfahrungen gesammelt, zumal dieses Verfahren schon bei dem "SpeedUp16-Projekt der c't vor Jahren schon zu einem sehr stabilen Verhalten des Rechners geführt hat. Es soll kein Schaden sein wenn man WireWrap-Draht in verschiedenen Farben benutzt. Es erhält die öbersichtlichkeit. Damals halt eben ein ST, kein Falcon, wer einen ST umgerüstet hat wird wissen wovon ich hier gerade gesprochen habe.




Abbildung 4 - Verschaltung des Standard-ClockPatch



Jedem Atari sein eigenes und ganz privates Timing! :-)

Nach Beendigung der Lötarbeiten sollte alles genau Kontrolliert und eventuelle Lötzinnreste ect. sauber entfernt werden. Lötperlen krallen sich gewöhnlich zwischen den Anschlußbeinchen der ICs fest. Lötzinnreste sollten keinesfalls durch Wegblasen entfernt werden. Nach dem Umbau sollte der Rechner eigentlich wie gewohnt booten.

Nicht vergessen die Tastatur vorher wieder anzustecken!
Der Stecker passt auch nur in einer Richtung!

Sollte der Rechner keine Reaktion zeigen ist in 98% aller Fälle die Verdrahtung falsch und muß korrigiert werden. Nicht auszuschließen das an den Lötaugen der entfernten SMD-Widerstände nicht sauber gearbeitet wurde und hier eventuell ein Kurzschluß vorliegt oder die abgehenden Leitungen auf der falschen Seite der SMD-Pads angelötet wurden.

Zerstören kann man den Falcon an dieser Stelle eigentlich weniger, Aussnahmen bestätigen jedoch auch hier die Regel!

Wenn der Rechner nicht booten sollte:
Keine Panik und sofort Abschalten sowie folgende Schritte ausführen!



Mögliche Ursachen

Hier werden einige Dinge beschrieben die sie vieleicht, sollte ihr Falcon wieder erwaren nicht korrekt arbeiten, gut gebrauchen können.

Kein Bild
Stromversorgung und Monitor kontrollieren! Netzstecker eingesteckt, Geräte eingeschaltet?
 
Kein Bootlogo
Jumper auf J20 noch vorhanden? Kurzschluß des Taktsignals? Takt für Videologik fehlt.
 
Klickern aus dem Lautsprecher
Keyboard korrekt angesteckt?
 
LED an der Tastatur leuchtet nicht
Schaltung nach Kurzschluß untersuchen! Keyboard richig angesteckt?
 
Der Falcon bootet nicht
Warscheinlicher Verdrahtungsfehler!
Alle Verbindungen kontrollieren und auf Fehler untersuchen.
IC korrekt Aufgelötet, die richtigen Pins verbunden?
Besteht eine Verbinung zu U63?
Die Drähte an der richtigen Seite der SMD-Lötpads angeschlossen?
Wurden die Lödpads beim Entlöten kurzgeschlossen?
Neuen 74F04 versuchen!

 



Die Anleitung passte bis heute auf jeden Falcon F030 der mir unter die Finger gekommen ist. Bedingt trifft diese Anleitung auch auf Umbauten zu die einen 74F08 anstelle eines 74F04 verwenden. In jedem Fall sollte vorher festgestellt werden welche Platinenrevision vorliegt. Bei neueren Platinen könnten z.T die Angaben über die SMD-Widerstände und die Verdrahtung nicht mehr zu 100% übereinstimmen! Die Schaltung ansich ist aber auf jeden Falcon anzuwenden. Hier ist eine vorherige Kontrolle nötig, eventuell arbeitet der Patch dann hier aber auch in einer leicht modifizierten Form, insbesondere wenn noch ein Beschleunigermodul zum Einsatz kommt. In seltenen Fällen könnte es vorkommen das die Probleme nicht ganz durch den Patch zu Beseitungen sind. Hier ist es wirklich nur in wenigen Ausnahmefällen möglich durch 2-3 kleine Kunstgriffe trozdem zum vollen Erfolg zu kommen. Das dies nur vereinzelt passiert wird das wegen der besseren öberschaubarkeit auch hier nicht beschrieben. Alles weitere, sollte es noch das ein oder andere Problem geben, per Email.

Die beigelegten Grafiken sind nach bestem Wissen und Gewissen entstanden, dennoch kann keine Garantie für die Richtigkeit der hier wiedergegeben Information übernommen werden. Auch kann keine Haftung für zerschossene Rechner oder sonstige Fehlfunktionen übernommen werden. Für diese Anleitung sind Grundkenntnisse über Elektronik und ein gewisses maß an Löterfahrung erforderlich! Im Zweifelsfall währe es nicht schlecht im Umgang mit einem Oszilloskop bescheid zu wissen. (Oder jemanden zu kennen der das kann) Eine Lötausrüstung für SMD-Teile ist teuer, kann aber angeraten werden! Meistens gibt es für vorhandene Lötstationen passende SMD-Lötspitzen. (Feine Lötspitzen, kurze Lötphasen, max. 15Watt Lötkolben) Die Lötarbeiten an SMD-Platinen erfordern ein sehr sauberes Arbeiten und einen gewissen Zeitaufwand.




Das einzelne weitergeben der Bilder ist Untersagt!
Eine gewerbliche Nutzung ist Untersagt!




Ein Fax als IMG-Datei, direkt von Atari und Bilder die nicht von mir persönlich Stammen habe ich ebenfalls zu besseren Orientierung diesem Archiv beigelegt.



Modifikationen:

Eine abgewandelte Schaltung, die auch beim Einbau von Beschleunigern verwendet wird. Z.B beim PowerUp32 Beschleuniger oder beim SKUNK.

Bei der ursprünglichen Schaltung kann es nützlich sein wenn in der Leitung zum Pin 1, also die Leitung welchen den Takt zum 74F04 leitet eine Ferritperle übergeschoben wird. Alle Leitungen sollten grundsätzlich so Nahe wie möglich an der Falconplatine verlegt werden. Die besten Erfahrungen habe ich mit dünnem WireWarp-Draht gemacht! öber den SMD-Widerstand R222 wird die Busemulation, welche aus den GALs U62 usw, besteht, mit dem Rechnertakt versorgt. Es kann nützlich sein hier wieder einen Widerstand bis zu einem maximalen Wert von 33 Ohm einzufügen. Da muß leider ein wenig Experimentiert werden. Gleiches trifft auf die Leitung zu welche am unteren Ende von R216 angelötet wurde. Diese Leitung versorgt den SCSI-Trakt im Rechner. Auch hier ist Experimentieren angesagt.

Bushänger, Abstürze oder das Einfrieren des F030 treten in den meisten Fällen in höheren Auflösungsmodis auf. Stark betroffen sind hier Auflösungen in 256 Farben und TrueColor. In diesen Bildschirmmodis müssen in dem selben Zeitzyklus wesentlich mehr Bildschirmdaten als z.B bei 16 oder nur 2 Farben über den engen Falconbus transportiert werden. In vielen Fällen kommt es dabei noch gleichzeitig zu einem Zugriff auf eine externe SCSI-Platte. Hier treten dann die 'kleinen Pausen' bis hin zum Einfrieren des gesammten Systems auf. Abhilfe kann in einigen Fällen das Modifizieren des ClockPatches bringen, aber auch der Einbau eines Beschleunigers welcher den langsamen Bustakt mit erhöht. So wird es möglich das bei einem schnelleren Takt in der selben Zeit wesentlich mehr Bits über den Bus transferiert werden können. Eine Möglichkeit solche 'Hänger' zu Beseitigen. Auch besteht hier die Möglichkeit das gerade beim Einstaz von Beschleunigern die Rambausteine leider zu langsam sein könnten. Hier kann man nur schnellere Rams versuchen oder aber die Grafikauflösungen so weit herrunternehmen das ein sicherer Betrieb des Rechners möglich ist.

Es soll hier nicht verschwiegen werden das es Falcons gibt bei denen keiner der genannten Tips richtig zum Erfolg führt. Hier sind die Bauteiletoleranzen so groß das man froh sein muß das der Rechner überhaupt korrekt läuft. Hier hilft es nur die Bildschirmauflösungen, meistens mittels ScreenBlaster oder BlowUp hochgepuscht, schrittweise zu verringern und eine Einstellung zu suchen bei der das gesammte System stabil arbeitet. Ein Punkt bei dem diese 'Hänger' dann wirklich sehr sicher beseitigt sein sollten. Im übrigen ist es auffällig das offensichlich neuere Falcons von diesem Problem stärker als ältere Geräte betroffen sind.



Tip

Eine weitere, auf den ersten Blick recht seltsame Lösung, findet man in diesem Archiv in dem FX-Ordner. Hier gibt es diverse Hinweise zum ClockPatch von Georg Archer von der Fa. BlowUp. Das passt natürlich auch wenn man keinen Beschleuniger eingebaut hat ;-)

Ich habe bisher nur die Schaltung mit dem 74F04 angewendet und bisher in jedem Falcon damit das besste Ergebniss erziehlt. Weitere Schaltungsvarianten sind eigentlich unnötig und verwirrend.



Warum ausgerechnet ein 74F04

Da hier an der Taktleitung des Falcon gearbeitet wird sind die F-Typen von der Gschwindigkeit und des Verhaltens im sog. TTL-Pegel bestens geeignet. Von der Geschwindigkeit her gesehen sollte es allerdings eigentlich auch ein HCT-Typ machen, u.U ist dieser auch leichter Aufzutreiben.
(Selber noch nicht versucht!)

Zitat aus einem Halbleiterfachbuch:

Chips der 74er-Reihe gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Entweder in TTL- oder als CMOS-Chips. Letztere erkennt man immer an dem Buchstaben "C" in der Bauteilebezeichnung. Ein HC, C oder HCT ist also immer ein CMos-Bauteil. CMos bedeutet auch immer eine Stromaufnahme im uA-Bereich, also kaum deutlich Messbar.

Von der Funktion her ist ein 7404, ein 74F04 oder ein 74HCT04 genau der gleiche Baustein mit genau der gleichen Funktion. Der 74F04 ist ein Inverter. Ein 7408 ist ein AND-Gatter. Der innere Aufbau eines 7404 und einem 74F04 unterscheidet sich nur durch technische Tricks bei der Herstellung, die eben einen F-Typ letztendlich in der Schaltleistung wesentlich schneller machen. Gerüchte bezüglich erheblicher Unterschiede in der Gatterlaufzeit können Sie vergessen, es sind Gerüchte und es bleiben Gerüchte.

Beachten sollte man aber das CMos-Bausteine einen leicht anderen Signal-Pegel ausgeben als "normale" TTL-Bausteine. Genau für diesen Fall gibt es darum die HCT-Typen, welche im Pegel den normalen TTL-Chips ähnlicher sind. In der Schaltgeschwindigkeit ist halt ein 74F04 oder ein 74F08 aber immer schneller als z.B ein 74HCT04. AS-Typen sind idR nicht angegeben. Sollten aber bei 1nS liegen.


TTL-Gatterlaufzeiten im direkten Vergeich
-----------------------------------------------------------
        7404       74HC04      74HCT04        74F04
-----------------------------------------------------------
7404:  8   12        6-9         7-14        3.2  3.7
7408: 12  17.5    7-13  7-10    10-14         4   4.2
-----------------------------------------------------------



Zeitangabe erfolgt generell immer in nS. (Nano-Sekunden)

Deutlich also auch zu sehen das ein Patch mit einem 74F08 das Taktsignal mehr oder weniger über UND-Gatter nur verteilt, verzögert, sich dabei die Ausgangsleistung des TTL-Bausteins zu nutze macht, wärend bei einem 74F04 hingegen das Signal durch zwei Inverter läuft um halt "eckig" zu werden. Das ist genau die Signalform die von den Falcon-Peripheriebausteinen, z.B dem DMA-Chip, am besten verstanden wird. Flankensteilheit ist gefragt. Die beste Lösung ist jedoch das Taktsignal für jeden der drei Takanschlüsse über ein eigenes Gate zu führen. So treibt auch jweils ein TTL-Ausgang einen der drei Signalwege.

Eine andere Erläuterung ist mir hierzu noch nicht Eingefallen.

Zwei Inverter damit das Taktsignal in der gleichen Art am Ausgang wieder verwendet werden kann wie es eingespeist wurde. Ein Inverter negiert das Signal. Ein nachfolgender Inverter "dreht" (negiert) das Signal nochmal, somit wird es wieder wie das Signal das am Eingang des ersten Inverters angelegt wurde. Der Unterschied zum angelegten Signal besteht in scharfen Signalflanken und einem unverwaschenen TTL-Pegel. Man erinnere sich das ein TTL-Ausgang maximal einen TTL-Eingang bedienen sollte. Im Falcon sind es gleich drei Eingänge die einen TTL-Ausgang belasten.

Beachten Sie hierzu bitte noch die vaariante mit dem 500 Ohm-Poti (PotPatch) welcher sich bei der FX-Karte befindet und dort ein stabiles Verhalten erzeugt.






Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003
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