15.6.2 Epromkarten am RomportWissenswertes über Epromkarten am Atari-Romport
Als Einleitung sollte jedem klar sein das irgend welche Basteleien
am Romport der Atari Computer sehr rasch auch schnell recht teuer
werden kann. An diesem Port liegen alle Bussignale des Rechner
ungepuffert an. Durch eine Unachtsamkeit, einen Kurzschluß
zwischen den einzelnen Pins der Portbuchse kann so der gesammte
Rechner zerstört werden. Als einzige Sicherheitsmaßnahme
existieren zumindest in zwei Ataris Sicherungen die die +5 Volt
Versorung des Romports absichern. Das trifft hier einmal auf den Atari
TT zu, hier wird über die Microsicherung F1 abgesichert, zum
anderen betrifft es den Falcon der über die Microsicherung mit
der Bezeichung F2 (0.5Amp) gegen Kurzschlüsse der
Versorgungsspannung von außen geschützt wird. Keinen Schutz
haben bei allen Atari Computern alle anderen Signal- oder
Steuerleitungen.
Meiner Meinung nach kann die Sicherung eine Stärke von 0.5-1
Amp haben.
Sollte z.B ein eingestecktes Scannermodul keine Funktion mehr
haben kann man beim TT und beim Falcon eben diese genannten
Sicherungen überprüfen. Die Bauteile befinden sich bei
beiden Computern jeweils in der Nähe der Romportbuchse. Das
Bauteil selber sieht in den meisten Fällen wie ein Widerstand
aus, und kann meistens auch nur am Platinenaufdruck bzw. der
Bauteilebezeichnung erkannt und gefunden werden. Diese sog.
'Microfuses' (engl.) sind nur durch Auslöten zu ersetzten. In
beiden Computern arbeitet ein axialer Typ den es in verschiedenen
Bauformen in jeden besseren Elektronikladen geben sollte. Beim Ersatz
sollte mit der üblichen Vorsicht im Rechner gelötet werden,
speziell im Falcon, da dieser eine 6fach Multilayerplatine hat und man
es daher hier auf kurze Lötzeiten anlegen sollte.
Eine Microsicherung mit 0.5 Amp reicht in jedem Atari Computer
aus, die am Romport angeschlossenen Erweiterungen abzusichern. Das
Netzteil z.B im Falcon kann nie mehr als 3.5 Amp liefern, dazu reicht
die Gesamtleistung leider nicht aus. Bei einer grösseren
Sicherung können dann schnell irgend welche Leiterbahnen als
Sicherung dienen. Sehr oft schlecht zu Reparieren.
Im Atari TT eines Freundes, Peter Küchler@OF2, sah ich einmal
die Anschlüsse dieser Microsicherung mit Drähten auf einen
normalen Feinsicherungshalter verlängert, der in der
Rückwand des TTs eingebaut war. Vorteil dieser Lösung ist
bei einem erneuten Ausfall dieser Sicherung das eben der Rechner nicht
mehr geöffnet werden muß und das umständliche
löten so Entfällt. Logischerweise werden hier dann auch die
deutlich billigen Glassicherungen zum Einsatz kommen.
Eine Sicherung am Romport schützt die Stromversorgung, nicht
eventuell angeschlossene Elektronik oder die Hardware des Atari
Computer. Durch eine falsch eingesteckte Romportkarte wird zwar die
Sicherung ausgelöst, das falsch anliegen der Versorgungsspannung
für den Bruchteil der Zeit des Auslösens reicht aber oft um
Karte UND Hardware des Computers dauerhaft zu beschädigen.
Lötzinnreste ect. sollte man Aufsammeln und nicht durch wegblasen entfernen. Bei allen anderen Atarimodellen hilft bei einem Fehlerfall des Romports meistens leider nur das Atari-Testkit weiter. Testkits stehen jedem Atari-Händler mit Werkstatt zur Verfügung. Meistens betrifft es leider einen relaiv teuren Baustein im Rechner. In einem ST z.B meistens den GLUE. Am sichersten ist es in jedem Fall wenn man alle Erweitungen
für den Romport über ein Buffermodul betreibt. Die c't hatte
vor einigen Jahren einen 'Romport-Expander' als Projekt in ihrem
Magazin. Die Schaltung des Romportexpander kann der c't 5/88 entnommen
werden. Sicherlich kann man bei e_Media auch eine Kopie des Artikels
bekommen, die Kosten hierfür lagen meines Wissens nach bei 5 DM
pro Artikel. Bei fertig gekauften Epromkarten ist das Risiko
wesentlich kleiner, ebenfalls aber nie ganz Auszuschließen. Das
Betrifft selbstgestrickte Epromkarten natürlich noch mehr. Schon
ein falsch eingestecktes Eprom kann bis auf den eigenen defekt des
Bausteils selber auch am Rechner einigen Schaden anrichten. Es ist
hier also Vorsicht geboten.
Verschiedene Hersteller bieten also Epromkarten zum einstecken in
den Romport an. Diese Karten werden meistens ohne Eproms verkauft und
sind in vielen Fällen an mindestens 2 Sorten Eproms anpassbar.
Die entsprechenden Eproms müssen im gängingen
Elektronikhandel erstanden werden, zumal die hier meistens billiger
als bei Atarihändler zu bekommen sind. Auch hier macht die
Stückzahl den Preis, eine Sammelbestellung mit Freunden kann sich
also Auszahlen. Gut geeigent sind diese Epromkarten oder
Eprombänke um sich z.B MagiC! in Eproms zu brennen und so einen
wesentlich schnelleren Bootvorgang am Rechner zu erhalten. Aus einem
ROM (Eprom) liest es sich schneller als von einer Festplatte oder
einer Diskette. Epromkarten liegen im Adressraum von $FA0000 bis
$FBFFFF. Speziell für MagiC! gibt es in diversen Mausboxen eine
Software die ein vorhandenes MagiC! in eben brennfertige Files
für einen Epromer aufbereitet. Ob dies auch noch mit den heuten
aktuellen MagiC-Version 6 oder höher möglich ist ist mir
leider nicht bekannt.
Ein sehr guter Tip ist hier der JuniorPrommer von Maxon mit z.B Pinatubo als Software. Pinatubo ist ShareWare. Die von Maxon gelieferte Software läuft zwar auch hat aber durch ihr Alter bedingt ein paar sehr lästige Eigenschaften und sollte zur Sicherheit nur in einem ST-Monchrome-Modus auf z.B dem Falcon benutzt werden. Ein Update währe hier also schon lange mal Überfällig. Hat man sich eine Karte besorgt sollte man sich auch gleich die
passenden Eproms dafür besorgen. Von Maxon gab es mal eine
Zeitlang die sog. Easybank, welche einen Epromspeicher von bis zu 576
Kbyte am Rechner zur Verfügung stellte. Natürlich gibt es
auch keine Karten mit 128Kbyte freiem Speicherplatz.
Hier passt also schon eine ganze Menge an Software auf eine Karte,
bzw. in Eproms. Es sollte Klargestellt werden das sich hier nur
Software eignet die über keinen Kopierschutz verfügt und
auch nicht versucht während dem Betieb sich selber zu
Modifizieren. Das geht bei einem 'Rom'-Modul logischerweise daneben.
Aus diesen Karten kann also nur gelesen werden um eine Kopie davon im
Ramspeicher anzulegen. (R)ead (O)nly (M)emory
Der Rechner stellt durch 'lesen' des des ersten Langwortes ab
$FA0000 fest ob eine Karte vorhanden ist. Kleinere Epromkarten
arbeiten mit 2 oder 4 Eproms. Größere Karten haben in den
meisten Fällen zwei extra Steuereproms mit drauf. Hier liegen
Daten für den Computer die Ihm einen Zugriff auf eben mehr wie
128Kbyte ermöglichen. Normalerweise kann ein Rom- oder Eprommodul
am Atari Romport nur 128Kbyte groß sein. Größere
Karten werden mit dem sog. Bankswitching dazu überredet korrekt
zu arbeiten. Bei diesem Verfahren verschiebt die Steuersoftware ein
Fenster das genau 128Kbyte groß ist über den wesentlich
grösseren Epromspeicher auf der Karte. Der Rechner bekommt bei
dieser Arbeitsweise immer nur 128Kbyte zu sehen und ist Zufrieden.
Also ein relativ guter Trick um große Karten zu Betreiben.
Zusätzlich dazu haben die großen Karten meistens dafür
auch noch eine Adresslogik on Board die eben auch mit den Daten aus
den beiden Steuereproms bedient wird.
Nun lassen sich eben solche Rom- oder Eprommodule natürlich
nicht nur dazu verwenden um irgendwelche Programme darauf zu vebannen.
Die Fa. Atari hat für diesen Zeck z.B eine eigene Testsoftware
für ihre Rechner entwickelt die eben einfach auch auf einem sog.
Testmodul über den Romport mit eben dem Rechner verbunden wird.
Atari benutzt hier eine Karte mit zwei Eproms vom Typ 27C256. (Alte
ST-Testmodule) Darin enthalten ist eine Testsoftware die direkt vor
dem TOS gestartet wird. Bereits mit 1Kb funktionierendem Ram kann man
hier seinen Rechner auf relativ einfache Art testen.
Abbildung 1 - Eine einfache Epromkarte für den
Romport
Auch lassen sich natürlich komplette Bootlaufwerke auf solch einer Karte speichern. Selbst größere Applikationen lassen sich so bequem auf einer Epromkarte ablegen. Die auf einer solchen Steckkarte enthaltenen Programme werden beim Anklicken praktisch in Nullzeit in den Arbeitsspeicher übertragen und ausgeführt. Die Zeitersparniss liegt klar auf der Hand. Gut geeignet scheinen hier Kopierprogramme, Diskettenmonitore oder die sog. Tracer zu sein, alle diese Programm werden nur geladen und schreiben nicht auf ihr eigenens Laufwerk Daten zurück. Einige Spezialisten haben hier Software untergebracht die auf Kopfdruck in der Lage ist laufende Programme zu Unterbrechen, zu Modifizieren oder auch den gesammten Speicherinhalt auf eine Diskette schreiben zu können. Wozu man das macht und wozu man das Einsetzen kann möge sich jeder selber an der Nase abfingern. Mir dient das jedenfalls hier ebenfalls als Einsatzbeispiel. Um vorhandene Software auf solche Epromkarten zu bringen sind einige durchdachte Arbeitsschritte notwendig. An erster Stelle im ersten Eprom auf einer solchen Karte sollte
die Magicnumber stehen, die wie folgt aussieht:
An dieser Nummer erkennt der Rechner das es sich um ein
ausführbares Programm, bzw. das es sich um ein Programmodul
handelt. Ein Testmodul trägt hier logischerweise eine andere
Magicnumber. Sollte also an dieser Stelle z.B:
Die eigentliche Reihenfolge: Zuerst kommt die magische Nummer
gefolgt von "$00000000" wenn kein weiters Programm in dem
Modul enthalten ist. Die nächste Langwortadresse sollte den
Initialisierungscode enthalten, denn das System benötigt
Informationen über das Programm. Auch wird hier festgelegt wann
und wo das System in welche Routine springt. Der genaue Zeitpunkt wird
durch das hochwertigste Bit bestimmt:
TABELLE: 0 - Routine wird vor allem anderen gestartet. (Testmodul) 1 - Ausführen vor dem Starten von GEM. 3 - Bit 3 erzeugt auch einen Start vor dem GEM, allerdings nur bei Computern ohne RomTos. (Gab es nur bei den ersten STs) 5 - Es handelt sich um ein .ACC 6 - Es handelt sich um eine .TOS Anwendung 7 - Bit 7 legt fest, das es sich um eine .TTP-Anwendung handelt, welche zum Betrieb noch Parameter benötigt.
Die Headerinformationen:
An der Adresse des nächsten Langwortes steht dann die Startadresse des eigentlichen Programmcodes. An den beiden danach folgenden Worten (keine Langwörter) können dann auch noch Datum und die Uhrzeit enthalten sein. Das Langwort zum Schluß enthält die gesamte Programmlänge in Bytes. Der nachfolgende String sollte dann noch den kompletten Programmnamen enthalten, den Stringabschluß veranstaltet dann ein "$00". Das ist alles dringend Notwendig um zu erkennen um wieviele Programme und um welche Art von Programmen es sich handelt. Um die Sache zu vereinfachen, bieten manche Hersteller von Epromern in ihrer Software bereits eine vorgefertigte 'Modulsoftware' an. Beim JuniorPrommer oder z.B bei der Easybank ist diese Software in beiden Fällen vorhanden. Damit ist es wesentlich einfacher sich selber Module zu erzeugen und eigene Programmdateien in Epromms zu brennen. Im übrigen ist man mit einem solchen "Epromer" auch leicht in der Lage sich Betriebssystempatches in eben das ROM des Rechners zu "brennen" Das lästige Ladem im Autoorder würde dann entfallen. Hierzu die verschiedenen ROM/Eproms aus Atari Computern:
Leider ist die Benutzung von mehreren Rom-Modulen an den Atari Rechner nicht ganz unproblematisch. Die Federleiste welche den herrausgeführten Stecker bildet verkraftet nicht ohne weiteres das andauernde Umstecken der verschiedenen Karten. Kontaktverschleiß findet statt. Auch sollte ein Kartenwechsel dringend nur bei ausgeschaltetem Computer stattfinden! Die Kontaktfedern sind nach ca. 1 Jahr täglichen umstecken so
ausgeleiert das eine richtige Kontaktgabe nicht mehr immer
gewährleistet ist. Das ist besonders bei Musikern der Fall die
diverse Hardwaredongles für ihre Musiksoftware besitzen. Die
Folge davon sind häufige 'Abstürze' oder selbstständige
'Resets' des Rechners. Was nur durch einen geziehlten Austausch der
Romport-Buchse richtig und Dauerhaft behoben werden kann. Kontaktspray
o.Ä sind hier eher Schädlich und nicht zu gebrauchen.
Nicht ganz Unwichtig ist auch die Zugriffszeit der verwendeten Eproms auf Epromkarten wie z.B der Easybank. Eproms mit einer Zugriffszeit von 200nS sollen wirklich das untere Maximum darstellen! Deutlich besser ist es hier auf 100-150 nS Zugriffszeit
auszuweichen. Langsamer als 200 nS behindern den Datentransfer von
Modul zum Atari, in Abhängigkeit des Rechner internen Timings!
Bei einem Atari TT oder Falcon werden eher Lesefehler auftreten als
bei einem 260/520ST.
Auch nach vielen Löschvorgängen mit dem beliebten
UV-Licht aus der Löschlampe steigt die Zugriffszeit der Eproms
deutlich an! UV-Licht altert den Chip im Eprom.
Auch wenn das nicht jeder Wahrhaben möchte!
Wird eine Modul- oder Epromkarte nicht mehr Korrekt oderüberhaupt nicht mehr Erkannt sollte man zuerst im Falle dieses Fehlers zuerst die beiden Steuerleitungen ROM 3+4 auf ihre Funktion hin überprüfen. Die Leitungen sind LOW aktiv, d.h beim Ansprechen per Software sollte sich hier etwas tun. Auch könnte die Verschmutzung einiger Kontaktfedern vorliegen, da sich durch häufiges Umstecken von den Leiterplatinen immer wieder kleine Partikel der Verzinnten oder vergoldeten Steckflächen lösen und eben an den Kontaktfedern haften bleiben. Mit der Zeit bildet sich so ein regelrechter schwarzer Schmutzfilm, der sich jedoch mit einem einfachen Schul-Radiergummi leicht abradieren lässt. Ein wenig Spiritus eignet sich auch, lässt aber den Kunststoff schneller altern. (Die Weichmacher lösen sich durch die Dämpfe aus dem Plastik, das Material wird Spröde und bricht dann sehr schnell) Sollte es dann noch immer zu Ausetzern kommen ist auch das leichte
nachbiegen der Kontaktfedern erlaubt, sicherer ist allerdings immer
der Austausch der gesamten Romport-Buchse. Diese Romport-Buchsen sind
im Fachhandel aufzutreiben. Einige Atari-Händler hatten die sogar
in ihrem Zubehör. BEST-Electronic kann ein Lieferrant sein.
Abbildung 2 - Die Pinbelegung des 40 poligen Romport
- Falcon F030 von der linken Seite gesehen.
Diese Pinbelegung, die aus diversen Fachbüchern stammt, passt
bis heute zu jedem Atari Computer mit eben diesem Romport.
Bitte beachten Sie das am Romport an bisher allen Atari-Computern
keinerlei Schutzeinrichtung gegen falsches Einstecken oder
Überlasten der Signale gegeben ist.
Ein versehentlich falsch eingestecktes Modul kann den Atari ST
sowie jeden anderen Atari-Computer, das Modul, dauerhaft
beschädigen. Ein COMBEL-Chip für den Atari Falcon, als
Beispiel, kostet ca. 160.-DM +MwSt und er ist dann noch nicht
Eingelötet! Ersatzteile: C302995-001 / C-LAB: AT4181 208P
GULE-Chips für einige andere Atari Modelle sind z.T nicht mehr
erhältlich!
Verwenden Sie bei eigenen Bastelarbeiten möglichst einen
Romport-Buffer wie z.B den Romport-Expander aus der c't! Dieser Port
schützt die oft nicht mehr zu ersetzende Atari-Hardware
aussreichend. Die Chips auf dem Expander und dem Romport-Buffer sind
Pfennigartikel und sehr leicht zu ersetzen.
Hier passt dann schon eine ganze Menge hinein. Zu Bemerken ist noch das bei der Easybank in den Steuereproms nicht der gesammte Platz verbraucht wird. Auf der Epromkarte selber befindet sich eine kleine Steuerlogik die mit ca. 9Kbyte Anweisung aus beiden Steuereproms auskommt. Der gesammte Rest in diesen beiden Eproms steht somit ebenfalls dem Benutzer zur freien Verfügung. Kleinere Karten, mit nur 4 Eproms haben keine Steuerlogik, das wird von der Modulsoftware des Epromers übernommen und am Anfang des Epromspeichers zusammen mit der Anwendersoftware eingebrannt. Bei kleinen Karten werden nur vier Stück vom gleichen Typ benötigt, also hier meistens: 4 Stück 27C512, oder 4 Stück 27C256 Allenfalls bei sehr kleinen Karten kommen auch noch 27C128 zum tragen. Zu Bemerken währe das man bei den Eproms immer die CMos Ausführungen beschaffen sollte, die sind wesentlich sparsamer im Energieverbrauch und somit in der Belastung des Rechners freundlicher. Fast alle CMos-Eproms sind mit einer Programmierspannung von 12.5 V zufrieden. Höher eingestelle Spannungen zerstören die Bausteine. Auf jeder Epromkarte sind die Eproms in gerade und ungerade Adressen aufgeteilt. Daher erscheinen auf den Platinen meistens Bezeichungen wie 4U, 3U oder 4L und 3L Wobei 'U' für 'Upper' und 'L' für 'Lower' steht. Im Klartext, 4U bedeutet das Eprom 4 High und 3L steht für das Eprom 3 unten, also mit LOW-Inhalt. Alle 'kleinen' Eproms sind 8 Bit breit Organisiert. Eine Epromkarte aber 16Bit breit. Wie geht das? Die in solche Eproms/Karten zu brennende Software wird also mit der Prommersoftware in 'High' und 'Low' geteilt. Wobei Low 'ungerade Adressen' High hingegen 'gerade Adressen bedeutet. Auf der Karte hingegen 'sieht' der Computer die vollen 16Bit, die Software wird aus dem High- und Low-Eprom in einem Rutsch gelesen. Leute die ihren Computer auch noch nach Jahren im orignalen Gehäuse betreiben sollten bedenken das z.B gerade bei den alten STs das Rechnernetzteil durch eine große Eprombank zusätzlich belastet wird. Eine Karte mit 500KB Epromspeicherplatz zieht am +5 V Anschluß des Netzteiles ohne weiteres bis zu 400mA die eben dieses Netzteil zusätzlich noch aufbringen muß. Eine schnelle und sichere Abhilfe ist es die Epromkarte eben über ein 5V-Steckernetzteil zu betreiben. Hier zu wird an einer geeigneten Stelle auf der Karte die +5V Versorung vom Rechner her einfach aufgetrennt. Die Masseverbindung (GND) sollte allerdings hierbei bestehen bleiben, GND dient hier gleichzeitig als Signalmasse ohne die nichts läuft. Viele Karten haben auch genau für diesen Zweck einen Jumper mit dem man von 'intern' auf eine 'externe' Stromversorgung umstecken kann. Weitere Jumper auf der Karte sind zumeist für den Epromtyp der auf der Karte eingesetzt werden soll, auch kann es z.B einen Jumper geben mit dem man die Karte quasi Abschalten kann. Sie ist dann für den Rechner unsichtbar obwohl die Karte im Romport stecken bleiben kann. Eine gute Art die Portkontakte zu schonen. Wie Eingangs schon Erwähnt wurde bei manchen Karten, so z.B auch bei dem JuniorPrommer, eine sog. 'Modulsoftware' mitgeliefert. Der Benutzer hat eigentlich nichts weiter zu tun als die Programme die auf einer Karte arbeiten sollen auf einem geeigneten Datenträger bereit zu halten. I.d.R ist das eine Ramdisk die in ihrer größe sehr genau dem Platz in eben 2,4 oder mehreren Eproms entspricht. Die gesammten zu brennenden Daten werden in die eben eingerichtete Ramdisk kopiert, danach ist ein Laufwerk anzugeben unter dem der Computer später die Daten/Epromkarte finden soll. Sinnvoll ist es gleich danach auf dem Desktop das passende Icon zu installieren. Oder auch diese so geänderte DESKTOP.INF/NEWDESK.INF mit auf die Karte zu brennen. Die 'Modulsoftware' wird den Inhalt der Ramdisk zusammenfassen und entsprechend der Anzahl der verwendeten Eproms bzw. des nötig werdenen Platzes in eben brennfertige Files aufsplitten. Wenn das gelaufen ist erhält man eine oder mehrere Dateien die eben den Inhalt der Ramdisk darstellt. Die Namen sind i.d.R default auf z.B 'ROM.EP1', 'ROM.EP2' usw. benannt worden. Hierdurch sollte die Möglichkeit des Vertauschens klein gehalten werden. Diese Dateien beinhalten nun jeweils die Daten für ein High und ein Low Eprom. Diese Datei wird nun in die Steuersoftware des Epromers geladen, und dort in High und Low gesplittet. Beim JuniorPrommer gibt es die Einstellungsmöglichkeiten 'gerade' und 'ungerade' Adressen. Je nach der Einstellung brennt man dann aus z.B dem File "ROM.EP1" jeweils ein 'H' und ein 'L' Eprom. Bei mehreren "ROM.EPx" Files sollten die Eproms dann mit H1, H2 oder L1, L2 usw. Beschriftet werden. Das ist meistens von der bereits auf der Karte vergebenen Beschriftung abhänging. Sollten die Eproms vertauscht werden, so z.B 'H' mit 'L' oder z.B 'H1' mit 'L1' wird die Karte unter keinen Umständen funktionieren! Hier kann beim Arbeiten also eine gewisse Umsicht und/oder Reihenfolge sehr von Nutzen sein. Wer will schon Stundenlang Eproms auf Verdacht umstecken. Eindringlich sei hier noch mal Erwähnt das Eproms mit einer Zugriffszeit von mehr als 200nS funktionieren können, das aber auf keinen Fall auch immer tun müssen. Bei Zugriffsproblemen wird der Fehler i.d.R sicher immer zuerst hier zu suchen sein. Und Logischerweise, wie bei allem, ist auf das korrekte einsetzen der Eproms und auf das richtige Einstecken der Karten in den Romport zu achten. Ebenfalls darf keine 'High' oder 'Low' Position vertauscht sein. Beachtet man diese kleinen Regeln wird man sicher eine lange Zeit viel Freude an einem sonst brachliegendem Medium haben. Für einen längeren Gebrauch ist ein passendes Gehäuse für eine solche Karte nicht schlecht, es sammelt sich so kein Staub auf den Bauteilen, und es kann nichts passieren wenn beim 'hantieren' mal eine Schraube herrunterfällt ;-) Geeignete Gehäuse wurden bei 128er Karten teilweise mitgeliefert, für eine größere Karte sollte man sich im Fachhandel umsehen. Eine mechanische Bearbeitung eines solchen Kunststoffgehäuses ist allerdings leider nicht ganz vermeidbar.
Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Mai 2004 |