11.1 F030 BeschleunigenF030 - C P U - Beschleuniger
Falcon-Computer sind aufgrund ihrer Hardware und des eigentlich
guten Betriebssytems doch schon sehr leistungsfähig, was
Computergrafiken angeht. Leider wird diese Sparte meiner Meinung nach
noch nicht genügend unterstützt, so fehlen schon seit langem
Programme wie z.B Video für Windows oder Ähnliche. Einfache
.AVI und .MOV-Player gibt es ja seit einiger Zeit von Dieter
Fiebelkorn. Auch die DSP_MPEG-Player erreichen erstaunliche
Geschwindigkeiten, wenn man den DSP mit einem höheren Takt
versorgt. Was immer noch fehlt, sind z.B. ein richtiges ElektroCAD und
Software, die es z.B ermöglicht die IC Kataloge (CD-ROM) einiger
Halbleiterhersteller zu lesen
Da uns hier wie eigentlich sonst auch immer die Fa. Atari im Regen
stehen lässt, sind hier die wenigen, noch vorhandenen
Programmierer gefragt. Programmierer, die in der Lage sind, so etwas
zu schreiben ohne sich dabei an schon vorhandenen schlechten
Beispielen zu orientieren
Um die Leistungsfähigkeit eines F030 noch um einiges zu
steigern, bieten einige Hardwarehersteller sog. Beschleuniger an. Zwei
Beispiele sind hier z.B. PowerUP2 von Catch oder die wesentlich
bessere MightySonic, welche leider so ohne weiteres nicht mehr
erhältlich ist. Als weitere Module, die zu empfehlen sind, gibt
es hier noch die verschiedenen Skunk-Modelle, um einige der
günstigen Vertreter genannt zu haben. Beschleuniger wie den
"Barracuda" kennt man ja bisher leider nur als
"Anschauungsobjekt" und kann darauf hoffen, daß der
irgendwann auch mal verkauft wird. Der Afterburner ist seit der ProTos
'95 für ca. 1200 DM zu beziehen und hat recht erstaunliche
Leistungsdaten, die bereits mehrfach im Mausnetz publiziert wurden.
Leider ist aber auch diese Erweiterung wohl nur noch gebraucht zu
erhalten. Die letzten Exemplare wurden Anfang 1998 noch von Titan
Design LTD in England verkauft. Es wird vermutlich auch keine
Nachfolgemodelle laut Titan Design geben
Zum Afterburner findet man bei mir auf dem Rechner ein gesondertes
Textfile im Verzeichnis "Beschleuniger"
Mit einem Beschleuniger kann man auf relativ einfach Art u. Weise
die Rechenleistung der CPU um ein Mehrfaches steigern. Alle
Beschleuniger verdoppeln hierzu den Takt für die CPU. So werden
aus 16Mhz z.B. einfach 32Mhz gemacht, um diese dann eben der CPU
zuzuführen. Natürlich geht es noch wesentlich schneller,
wenn man die CPU gegen z.B. eine 68040er Version tauscht. Die im
Falcon eingebaute 68030 CPU verkraftet ein gutes Stück
höheren Takt, hier also keine Panik. Andere Beschleuniger heben
den Takt auch bis auf 40Mhz CPU und auch schon 50Mhz DSP-Takt an. Hier
ist zu bemerken, daß wenn der DSP kräfig beschleunigt wird,
die CPU 'nachhinkt'. Es sollte also gleichzeitig auch die CPU
höher getaktet werden. Eine noch relativ neue Entwicklung ist der
Nemesis- Beschleuniger, welcher auch den gesamten Bustakt des Falcons
auf 25Mhz anhebt. Das bringt eine deutlichere Leistungssteigerung als
das einfache Anheben des CPU-Taktes.
Nach dem Nemesis ist noch bei CENTEK der CenTurbo2-Beschleuniger
nach langer Entwicklungszeit entstanden. Mit einem Takt von bis zu
50Mhz stellt dieser Beschleuniger wohl das momentane obere Ende des
Leistungsspektrums dar.
Einige der größeren Beschleuniger machen das so und
stellen gleichzeitig auch noch eine größere Portion von
schnellem RAM-Speicher zur Verfügung. Ein Falcon kann hier ohne
Weiteres um ein Vielfaches schneller werden als z.B. ein normaler
Atari TT-Rechner. Andere Prozessoren gibt es bedingt durch den
höheren Schaltungsaufwand nur auf Erweiterungskarten, die den
internen Expansionsport belegen. Weitere Karten können hier dann
Huckepack aufgesteckt werden, ein neues Rechnergehäuse wird dann
in jedem Fall fällig.
Weitere Möglichkeiten bestehen darin, auch die FPU und den
DSP getrennt mit einen höheren Takt zu versorgen. Nicht ganz
unerwähnt sollte beleiben, daß es hierbei bei den
verschiedenen F030-Computern zu unterschiedlichen Reaktionen kommen
kann. Die einen Boards verkraften das, ohne zu Murren während
andere nach 2 Betriebsstunden anfangen, irgendwelche dummen Sachen zu
machen. Die einfachsten Probleme sind einfache Systemhänger oder
simple Abstürze, besonders wenn der Bustakt erhöht wird.
Nimmt man den erhöhten Systemtakt weg, wird man sehen, daß
der Rechner danach wieder einwandfrei arbeitet. Bei dem Einbau z.B.
des PowerUP2 wird aus diesem Grund ebenfalls gleich der sog.
ClockPatch mit vorgenommen. Das ist die Lösung mit dem 74F04
Huckepack auf U63 unter dem Keyboard. Eine genauere Beschreibung dazu
finden Sie unter ClockPatch hier in diesem Archiv.
Einzigartig finden Sie hier farbige Bilder und Photos der
Einbaustelle.
Man sollte bei einem solchen Umbau peinlichst genau die jeweilige
Arbeitsanleitung des Herstellers bzw. die einzelnen Schritte in dessen
Anleitungen befolgen. Dennoch kann leider niemand eine 100%ige
Funktionsgarantie übernehmen. Bei späteren Abstürzen
oder Systemhängern kann schon das Aufkleben eines kleinen
Kühlkörpers auf die CPU, die FPU oder eben die DSPs richtige
kleine Wunder wirken. Abhänging davon, welchen Teil man
beschleunigt hat. Zu beachten ist auf jeden Fall, daß der
Rechner genügend Luftdurchsatz zum Kühlen hat, ja schon eine
ganz einfache Bildschirmerweiterung treibt die Innentemperatur des
Rechner weit nach oben, da hier der Videochip eben reichlich warm
wird. Auch Zusatzlüfter könnten hier eine wesentliche
Verbesserung bringen.
Siehe Speed-Resolutioncard
Kühlkörper sollten niemals anderen Teile im Falcon
berühren und auch nur mit einem speziellen Wärmeleitkleber
auf die entsprechenden Bauteile aufgeklebt werden. Der
Kühlkörper sollte schon genau passen, größere
Kühlkörper verhindern nachhaltig das Arbeiten in der
näheren Umgebung. Wärmeleitkleber bekommt man im
einschlägigen Elektronikfachhandel. Ein Kühlkörper
für z.B. die CPU sollte schon eine relativ flache Ausführung
haben, da es sonst Platzprobleme mit Erweiterungskarten geben kann.
Sämtliche Leitungen, die von einem Beschleunigermodul zur
Falconplatine führen, sollten so kurz wie möglich gehalten
werden. Diese Leitungen, einige davon, führen in jedem Fall den
hohen Systemtakt und wirken im ungünstigsten Fall wie eine
Antenne. Hier auch gleich in zwei Richtungen. Zum einen wird der Takt
abgestrahlt und von der anderen Seite jede größere
Störung 'empfangen'. Ganz gut geht das z.B. mit einem Handy in
der Nähe. Taktleitungen verlegt man am besten immer sehr dicht
auf der Falconplatine. Nach dem Einbau und dem erfolgreichen Testen
der Erweiterung hätte man da die Möglichkeit, die Leitungen
hin und wieder mit einem winzigen Tröpfchen Heißkleber auf
der Platine anzukleben. So sieht das ganze dann auch noch sehr sauber
aus, vorausgesetzt, der Kleber wird sparsam verwendet.
Einfacher ist ein Einbau, bei dem der Beschleuniger auf den
Erweiterungsbus gesteckt wird. Hier sind die meisten Leitungen
vorhanden und man braucht nur sehr wenig bis überhaupt nicht zu
löten. Das erleichtert die Sache ungemein und ist eigentlich auch
von jedem Anwender selbst auszuführen. Kritische Umbauten wie
z.B. den Takt der FPU oder des DSPs zu erhöhen sollte Leuten
vorbehalten beleiben, die wisssen, wie ein Computer von innen aussieht
und die auch genau wissen, was sie da machen. Bei der FPU geht es in
den meisten Fällen nur, in dem man am Pin 11 des FPU-Sockels
hantiert. Welche Folgen das haben kann, darf sich jeder selbst
ausmalen, wenn er sich den Sockel genauer ansieht. Der Sockel befindet
sich direkt unter dem internen Netzteil des Falcon und ist i.d.R. bei
einen Neugerät leer. Wurde der Sockel beschädigt, ist in den
meisten Fällen kein korrekter Betrieb einer FPU mehr
möglich; ein neuer Sockel muß in jedem Fall eingelötet
werden. Man sollte seinen Umbau so planen, daß der Rechner
jederzeit wieder in seinen Ursprungszustand zurückversetzt werden
kann. Hat man hier Leiterbahnen unterbrochen oder Beinchen an
irgendwelchen Bauteilen abgeschnitten, sieht man recht dumm aus,
sollte die Erweiterung aus welchen Gründen auch immer nicht
arbeiten.
Sehr erfreulich, wenn man den alten Zustand wieder herstellen
kann.
Neigt der Beschleuniger zum Rumspinnen, kann schon eine einfach
Ferritperle auf der Leitung, welche den Takt in den Rechner einspeist,
wahre Wunder bewirken. Kürzen der Taktleitung bis auf das
wirklich benötigte Minimum an Länge natürlich auch. Aus
thermischen Gründen sollte ein Beschleunigermodul niemals auf
einem Chip im Rechner aufgeklebt werden.
Einige dieser Beschleuniger werden von einem .CPX-Modul aus dem
Kontrollfeld heraus aktivert. Das hat den Vorteil, daß man hier
keinen extra Schalter einbauen muß. Bei einem Towergehäuse
kann man hierzu allerdings den sowieso vorhanden
"Turbo-Schalter" an der Vorderfront des Gehäuses
verwenden. Auch gibt es hier die dazu passende Anzeige-LED, mit der
man sofort sehen kann, mit welchem Takt die Maschine läuft. Auch
das Ansteuern der eigentlichen Taktfrequenenzanzeige ist hiermit in
den meisten Fällen kein Problem.
Hier genügt es meistens, eine einzige Steuerleitung mit
entweder +5 oder GND zu verbinden. Einige Beschleuniger haben zu
diesem Zweck extra einen eigenen Anschluß, mit dem man entweder
eine einfache LED oder eben die Umschaltleitung einer Taktanzeige
ansteuern kann. Beim Ansteuern einer LED ist auf jeden Fall ein
entsprechender Vorwiderstand nötig, abhängig natürlich
von der verwendeten Leuchtdiode. Bei positiver Steuerung kann man mit
einem Transistor oder einem IC-Gatter negieren oder eben umgekehrt.
Daß diese Lötarbeiten ein gewisses Maß an
Grundwissen mit
sich bringen, kann man nie laut genug sagen, prinzipiell wird am Rechner nur gearbeitet, wenn der Netzstecker gezogen ist. Lötarbeiten sind sehr sauber und gewissenhaft auszuführen. Lötzinnreste werden nicht durch Wegblasen entfernt!
Wichtige Eingriffspunkte für einen Beschleuniger bleiben die
jeweiligen Quarzoszillatoren im Falcon, bei einem reinen
CPU-Beschleuniger die gleiche Stelle, an der auch der sog. ClockPatch
ausgeführt wird, also die SMD-Widerstände R216, R221 und
R222 sowie R217. Per .CPX-Modul kann man auch über die ACIAs 6850
die Speeder Ein- bzw. ausschalten. Hierfür dürfte meistens
Pin 5 in Betracht kommen. +5 Volt und GND für die Versorgung
können eigentlich an jedem beliebigen Punkt im Rechner entnommen
werden. Es befindet sich z.B. eine GND-Leiterbahn rund um die
Falconplatine an deren Rand. Mehr oder weniger unterscheiden sich die
verschiedenen Einbauvarianten, herstellerabhänging eigentlich nur
geringfügig. Bei dem Einbau sollte man die Ruhe bewahren und sich
auch mindestens mal 2 Stunden Zeit nehmen. Ein weiterer wichtiger
Punkt ist es, nach dem Einbau alles genau zu kontrollieren.
Sämtliche Leitungen von A nach B nochmals nachsehen und sehen, ob
die auch wirklich am richtigen Punkt angelötet wurden. Wenn der
Rechner nach dem Einschalten nicht korrekt bootet, ist in den meisten
Fällen nur eine Leitung nicht am richtigen Punkt oder aber
einfach nicht richtig angelötet. Keine Panik, an diesem Teil des
Rechners kann unter normalen Umständen eigentlich nichts
zerstört werden. Ausnahmen bestätigen allerdings auch hier
die Regel. Bootet das Gerät nicht, ist auf jeden Fall zuerst zu
kontrollieren, ob überhaupt die Versorgungsspannung richtig am
Beschleunigermodul anliegt. Als nächsten Schritt nimmt man sich
nochmals die Taktleitungen vor. In den meisten Fällen ist hier
der Ein- bzw. der Ausgang vertauscht worden. Liegt die
Versorgungsspannung am Beschleuniger falsch an, ist hier mit einem
Defekt desselben zu rechnen. In jeden Fall sollte der Falcon aber im
ursprünglichen Zustand wieder laufen.
Nicht ganz unwichtig ist das eigentliche 32 Mhz Taktsignal,
daß im Falcon mit einem Quarz analog erzeugt wird und im COMBEL
auf 16Mhz geteilt wird. Unten finden Sie dazu einen
Oszilloskop-Schnappschuß, der ein sauberes Signal anzeigt.
Abbildung 1 - 16Mhz Taktsignal, sauber und zackig
Ein günstiges Preis-Leistungsverhältniss hat die
FX-Karte von BlowUp, diese Karte trägt FastRam bis zu 32Mb und
stellt gleichzeitig eine Bildschirmerweiterung mit eingebautem CPU,
FPU & DSP-Beschleuniger dar. Die Karte wird mit
handelsüblichen 30 poligen SIMM-Modulen bestückt. Bei einem
Preis von momentan 298.- ohne Ram sicherlich aber eine gute
Alternative zu den ansonst fällig werdenen drei einzelnen
Erweiterungen. Die "FX" wird einfach auf den internen
Erweiterungsport des F030 gesteckt. Wird keine Bildschirmerweiterung
oder ein Beschleuniger benötigt, fallen auch keinerlei
Lötarbeiten an. Sie dient dann lediglich als FAST-Ram
Erweiterung. Weitere Informationen erteilt sicher gerne die
Zur FX-Karte finden Sie in diesem Archiv neuere Informationen!
Hier im DOITF030 Archiv findet man die ungefähre Lage der
Bauteile und auch den schematischen Anschluß am Beispiel eines
Speedermoduls. Viele dieser Speedermodule arbeiten nach genau dem
gleichen Prinzip. Die genauen Anschlußpunkte entnimmt man in
jedem Fall der entsprechenden Einbauanleitung des Beschleunigers.
Sollte z.B. eine MightySonic aufzutreiben sein, trifft diese Zeichnung
nicht zu, da dieser Einbau wesentlich umfangreicher ist.
Abbildung 2 - schematische Verdrahtung eines Falcon
Speeders
Sonderfall SRC
Wie oft zu lesen ist gibt es bei der Verwendung der
SpeedResolutionCard von Hard & Soft das Problem mit dem Abfragen
der JAGUAR-Joypads an eben dem Padports. Sofern einer der beiden nicht
sowieso schon durch einen externen ScreenBlaster belegt ist. Leute,
die eine SRC im Rechner haben, werden sich sicher wundern, daß
an Ihrem Rechner selten Spiele korrekt laufen, die die Padbuchsen
abfragen. Das liegt daran, daß man an manchen Stellen offenbar
glaubt, daß diese Buchsen nur zum Spass in den Falcon eingebaut
wurden und man dieses daher für irgendwelche obskuren
Umschaltarbeiten für einen CPU-Beschleuniger vergewaltigen
könnte.
Beim Einbau der SRC wird an einem der Padports ein Kabel
angelötet. Diese Leitung wieder entfernen oder über einen
einfachen Schalter führen. Sollte der SRC-Takt geändert
werden, so ist dieser Schalter zu schließen, ansonsten kann er
offen verbleiben. Der Padport kann bei offenem Schalter wieder normal
benutzt werden.
Oder man entscheidet sich gleich für eine andere
Erweiterung..
Probleme mit der Taktumschaltung entstehen hier auch, wenn CPU und
FPU nicht mit der gleichen Taktfrequenz betrieben werden. Stellen Sie
dann sicher, daß CPU und FPU mit der gleichen Geschwindigkeit
arbeiten.
Have Speed and Fun...
Copyright © Robert Schaffner (support@doitarchive.de) Letzte Aktualisierung am 23. Dezember 2003 |