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2 Bussysteme

Die verschiedenen Bussysteme



IDE-Bus



MFM

(Modified Frequenz Modulation). Ist die Bezeichnung für das Verfahren der Übertragung von Daten über den Schreib-/Lesekopf auf die Oberfläche einer Festplatte. Heute nicht mehr in Verwendung.

Früher bei PC / Atari Standard.

Beim MFM Verfahren wird durch einen Frequenzwechsel der elektrischen Signale die Magnetisierung der Platte durch die Schreib-/Leseköpfe entsprechend der jeweiligen Daten variiert. Eine MFM-Festplatte ist immer über ein 34-adriges Steuerkabel und ein 20-adriges Datenkabel mit einem Controler (ST506-Schnittstelle) verbunden. Dieser Controller steuert den Datenaustausch mit dem Bussystem des Rechners und kann maximal zwei Festplatten verwalten. Die Datentransferrate lag bei etwa 450 kByte/sec



RLL

(Run Length Limited): Prinzipell ist der Aufbau mit dem einer MFM-Festplatte identisch, nur die Speicherkapazitäten waren größer. Das ergab sich aus einer verbesserten Oberfläche der Platten und die Ansteuerung der Laufwerke verbesserte sich sehr stark. Dadurch waren pro Spur 26 Sektoren möglich, was natürlich eine Erhöhung der Speicherdichte bedeutete. An einigen Controllern waren die alten MFM-Festplatten durch eine RLL-Platte direkt ersetzbar.

RLL-Festplatten sind heute nicht mehr in Verwendung.

Früher bei PC / Atari Standard

RLL-Festplatten sind im Detail verbesserte MFM-Festplatten, nicht mehr und nicht weniger. Ebenfalls über eine ST 506-Schnittstelle mit dem Rechnerbus verbunden und gesteuert. Die Verbesserungen liegen einzig in einer optimierten Drehzahlstabilisierung, einer höheren Datendichte und einem speziellen Controller. Die Datentransferrate liegt bei etwa 700 kByte/sec.

ARLL-Festplatten sind ein verbesserter RLL-Festplattentyp, bei dem die Datendichte erheblich gesteigert wurde. Die ARLL-Festplatte nutzt die ESDI ((E)nhanced (S)mall (D)evice (I)nterface) -Schnittstelle über einen entsprechenden Controller. Die Datencodierung übernimmt allerdings nicht wie bei der ST506-Schnittstelle der Controller, sondern eine in die Festplattenelektronik integrierte Logik. Dies bringt einen deutlichen Geschwindigkeitsvorteil. Die Datentransferrate lag bei etwa 1,5 MByte/sec.



Aktuelle Verfahren

Das am weitesten verbreiteste Bussytem für Massenspeicher ist heute wohl der IDE bzw. EIDE Bus. Er findet sich in jedem PC in einigen Macintosh- und sogar Atari-Computern. Er basiert auf einem Standard aus dem Jahre 1989, der von einem Herstellerkonsortium geschaffen wurde.

Die Abkürzung IDE deutet an, dass sich der eigentliche Festplattencontroller, also die Elektronik, die die Festplatte steuert, auf der eigentlichen Festplatte befindet. Der auf modernen Mainboards bzw. auf Steckkarten zu findende '(E)IDE-Controller' ist eigentlich nur ein recht primitiver Pegelwandler und weitgehend unintelligent. Der Vorteil der Auslagerung der Steuerelektronik auf die Festplatte liegt in der besseren Anpassbarkeit an die Festplatte. Ein IDE-Bus Kabel ist idR nicht länger als maximal 45cm ab dem ersten Stecker. Speziell beim Atari Falcon können jedoch schon 15 cm zu lang sein da dieser "IDE"-Port gleich der CPU-Bus ist und keine weiteren Treiberbausteine bezüglich IDE-Port besitzt.(!nl)

Einen IDE-Bus erkennen Sie immer sofort am 40 poligen Flachbandkabel.
Bei 2.5" Geräten ist der gleiche Bus 44polig, hier befinden sich zusätzlich noch die +5 Versorgungsleitungen im gleichen Flachbandkabel. Das Rastermaß der Steckverbinder bei einem 2.5" Anschluß ist wesentlich kleiner als beim 40 poligen Bus. Mit entsprechenden 3.5" / 2.5" Adaptern können beide Systeme jedoch gekoppelt werden. So kein leicht eine 2.5" Festplatte, mittels entsprechendem Adapter, auch an einem 3.5" Bus betrieben werden. Die Kabeladapter enthalten aller Regel auch die nötigen Stromanschlüsse.



Ultra DMA
Der kleinere der neuen Standards verwendet das alte 40 polige IDE Kabel auch für UDMA (UltraDMA33), 33 steht für 33Mhz Busgeschwindigkeit. Der nächst höhere Standard (UltraDMA66) benötigt zwingend ein 80 poliges UDMA66 Kabel welches man im Fachhandel beziehen kann. Ganz zwingend ist dieses 80 polige Kabel nötig wenn ihr Computer auch neueste UDMA66 Festplatten eingebaut hat. Nur mit diesem Kabel erreichen diese Festplatten die volle spezifizierte Busgeschwindigkeit.

Verwenden Sie als Beispiel eine UDMA33 und eine UDMA66 Platte am gleichen Bus wird die Transfergeschwindigkeit des Bus nur mit UDMA33 laufen. Der Bus passt sich an das jeweils langsamste Device an.

Sehr wichtig ist die Tatsache das bei dem 80 poligen Kabel die Stecker farbig markiert sind, dem ein oder anderen wird das sicher schon aufgefallen sein. Nein, das ist keine Laune der Industrie, es hat einen tieferen technischen Hintergrund.

Der blaue Stecker, das ist der Stecker am längsten Teil des Flachbandkabels gehört immer und zwingend an den Controller, auf die Hauptplatine ihres Computers. Der nächste Stecker, es wird ein grauer sein, gehört auf das IDE-Laufwerk das als "Master" eingestellt ist, der letzte Stecker ist schwarz, er bleibt also entweder frei oder wird für ein zweites Gerät, den "Slave" an diesem Bus verwendet. Beachten Sie bitte das der UDMA-Bus mit diesem Kabel nur in der genannten Form korrekt arbeiten wird. Er tut es möglicherweise auch wenn das Kabel in einer anderen Richtig verwendet wird, erreicht aber niemals die spezifizierte Transferrate.



Abbildung 1 - 3.5" IDE UDMA Kabel für alle Computer



Das trifft auch zu wenn ihnen ihr Mac-Kumpel gesagt hat das dieses Kabel, um eine zweite Platte in einen b&w G3 oder einen noch neueren G4 einzubauen, auch andersrum reinpasst. Es passt sicher andersrum rein, die Stecker sind ja Baugleich, das Kabel ist aber technisch für diese Richtung nicht ausgelegt.

Es kommt daher so, gerade bei UDMA66, rasch zu Laufzeitfehlern, Signalreflektionen, die sich auch in einem nicht Funktionieren einzelner Laufwerke ausdrücken können.

Wenn Sie keine UDMA66 Geräte eingebaut oder gekauft haben brauchen sie das 80 polige, teuere IDE-Kabel nicht, für rein optische Zwecke ist dies noch immer zu teuer.

Die einzelne rote Ader, auch am 80 poligen Kabel, markiert wie sonst auch, immer den Pin 1 am IDE Kabel. Pin 1 der IDE Buchsen an den Geräten befindet sich immer direkt neben dem Stromanschluß eines Laufwerks.

Sie sollten an so einen Bus, wegen der Geschwindigkeit, auch kein CD- oder ZIP- Laufwerk anschliessen und betreiben.



SCSI-Bus

SCSI ist seit 1986 offizieller ANSI Standard und ging Anfang der 80er Jahre aus den SASI Spezifikationen hervor an den die Fa. Adaptec, neben andern Herstellern, stark beteiligte. SCSI ist ein Bussystem, das speziell für Multitasking ausgelegt wurde. Es zeichnet sich durch eine hohe Flexibilität, Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit und eine Vorteilhafte Erweiterbarkeit aus.

Einen SCSI-Bus erkennen Sie am 50 poligen Flachbandkabel
Extern kommen DB25 (D-SUB) oder 50polige Centronicsstecker zum Einsatz.


IDE und SCSI

(E)IDE und SCSI ist im parallelen Betrieb von (E)IDE und SCSI Geräten, ein jedes an seinem eigenen Bus, in einem einzigen Computer zusammen problemlos möglich. Es reicht die SCSI- und IDE- Geräte physikalisch korrekt an ihrem Hostadpter/Controller anzuschliessen. Einzig das SCSI-System muß am Host und am pysikalischen Busende, immer nach oder am pysikalisch letzten Gerät, korrekt terminiert werden.


IDE vs ATAPI

Beachten Sie bitte das es beim Anschluß IDE oder ATAPI keinen Unterschied gibt, es ist ein und das selbe!

Der Unterschied ist die Software-Schnittstelle von IDE bzw. ATAPI!
Beide sind völlig verschieden und nicht kompatibel (!!!). ATAPI ist sehr vereinfacht ausgedrückt, SCSI am IDE-Port.

Noch genauer:

ATAPI-Geräte "verstehen" eine Reihe von SCSI-Kommandos. Einfache IDE-Geräte (kein ATAPI) sind in der Regel ziemlich dumm und verstehen keine ATAPI- bzw. keine SCSI-Kommandos. Der Regel nach sind das eigentlich immer Festplatten, von denen es meines Wissens grundsätzlich aber keine ATAPI-Ausführungen gibt, also sind die immer gleich IDE zu behandeln. Vermutlich würden daran auch die meisten Festplattentreiber für PCs direkt versagen.

Alle -anderen- Geräte am IDE-Port sind meistens ATAPI-Geräte.

Weil SCSI- und ATAPI-Befehlssatz zufällig viel Gemeinsam haben kann ein SCSI-Treiber grundsätzlich auch ATAPI-Peripherie sinnvoll unterstützen. Der in die Atari Treibersoftware "HDDriver" integrierte SCSI-Treiber tut das generell. Das wiederum ist wichtig für CD-Treiber wie z.B SPIN!, die dann so ohne énderungen sowohl SCSI- als auch ATAPI-Geräte direkt ansprechen können. Wie nützlich das ist wird daran deutlich, dass es den Atari CD-Treiber SPIN! 0.34 schon vor dem Atari Milan gab und SPIN! trotzdem CD-ROM-Laufwerke an der IDE-Schnittstelle des Atari Milan ansprechen kann, da HDDRIVER eben einen geeigneten SCSI-Treiber dafür bereitstellt.

An diesem Faktum können sich Programmierer anderer Plattformen auch heute noch gerne eine Scheibe abschneiden, auch wenn über den "Atari" gerne gelacht wird.

Auch die CD-Recorder-Software für den Atari Milan arbeitet direkt über diese Schnittstelle. Weil IDE-Festplatten nicht ATAPI-kompatibel sind und eigene Kommandos benutzen ist es erforderlich (bzw. nützlich), für diese Platten eine SCSI-Emulation bereitzustellen. Anwendungen, die den SCSI-Treiber nutzen, können so IDE-Platten über dieselbe Schnittstelle ansprechen wie SCSI- und ATAPI-Geräte. Daher emuliert der SCSI-Treiber für HDDriver für IDE-Platten alle für Festplatten vorgeschriebenen SCSI-3-Kommandos.

Sie dürfen halt eines nicht übersehen:

Nur ein sehr kleiner Teil des SCSI-Funktionsumfangs ist bei ATAPI möglich. Prinzipbedingt gibt es eine Menge an Einschränkungen. Wer hierzu Details wissen will muß sich die ATAPI Spezifikationen besorgen. Auch das findet man direkt im Internet, Suchworte wie z.B "ATAPI" führen immer zum Ziel.

ATAPI-Geräte, egal an welchem Computer, benötigen meist einen speziellen Treiber oder eine Anpassung des selben. Einzigst der HDDriver für Atari Computer ist mir als Treiber bekannt der ATAPI-, SCSI- und IDE-Geräte gleichermassen und direkt unterstützt.



Powersave

Jedes neuere BIOS unterstützt Powermanagement nach der EPA Norm.

Mit ihm lässt sich bei geeigneten (E)IDE Festplatten nach einiger Zeit ohne Festplattenzugriff der Plattenmotor abschalten. Dies spart ein paar Watt Strom und senkt den Lärmpegel deutlich, wobei man moderne Festplatten vom Laufgeräusch her fast nicht mehr hören kann. Bei Note- PowerBooks nicht ganz zu vernachlässigen!

SCSI Festplatten unterstützen ebenfalls meist einen Powersave Modus, nur ist dieser nicht durch das PC BIOS zu aktivieren. Entweder übernimmt der SCSI Hostadapter oder ein Treiber dieses Powermanagement.

Verwenden sie diesen Powersave-Mode sinnvoll!

Bei ständigen hoch- und runterfahren einer Festplatte leidet deren Lebensdauer!

Zeitfenster von 15 Minuten sind vertretbar, alles darunter eher nicht!



Speicherorganisation

Jede Festplatte hat eine feste Struktur, nach der die Daten gespeichert werden. Diese Struktur ergibt sich aus der Anzahl der Scheiben, der Anzahl der konzentrisch beschreibbaren Spuren je Scheibenseite und der Anzahl einzelner Speicherabschnitt (Sektoren) auf jedem dieser konzentrischen Spuren.

Die Größe eines Sektors ist festgelegt auf 512 Byte. Die übrigen Größen legt der Hersteller der Festplatte fest. Sie sind üblicherweise auf dem Festplattengehäuse aufgedruckt.

Hierbei bedeuten:

- Zylinder: Anzahl der konzentrischen Spuren je Scheibenseite
- Köpfe: Die Anzahl der Schreib-/Leseköpfe (Diese ist doppelt so hoch wie die Anzahl der Scheiben)
- Sektoren: anzahl der Sektoren je Zylinder


Aus diesen Angaben kann die Speicherkapazität wie folgt berechnet werden:

Zylinder x Köpfe x Sektoren x 512 Byte

Beispiel:
Angaben auf der Festplatte:
989 Zylinder, 16 Köpfe, 63 Sektoren
989 x 16 x 63 x 512 Byte = 510.418.944 Byte
Da 1MB genau 1.048.576 Byte beinhalten ergibt sich eine Speicherkapazität von 487 MByte.



Serial ATA (SATA)

Mit den Macintosh G5 zieht eine neue Bus-Generation in die Hardwarewelt ein.

Mit der neuen Technik halten auch neue Begriffe Einzug, wie Hypertransport, PCI-X und SATA. Der folgende Artikel soll einen kurzen öberblick über "Serial ATA", dem neuen Festplatten-Schnittstellen-Standard geben.

Serial ATA ein serielles Übertragungsprotokoll, bei dem die Bits von Datenwörtern über eine Leitung hintereinander (seriell) gesendet werden, im Gegensatz zur parallelen öbertragung, bei der die Bits eines Datenworts über jeweils getrennte Leitungen laufen.

Früher ist man immer davon ausgegangen, dass eine parallele Übertragung immer schneller sein müsste als eine serielle, da eben mehrere Leitungen gleichzeitig verwendet werden.

SCSI und PCI sind beispielsweise schneller als USB und die serielle Schnittstelle. Mit zunehmender Taktrate stellte sich aber heraus, dass die öbertragung über zumeist parallel laufende Leitungen auch zu übersprechen und Laufzeitdifferenzen führten und eine Taktsteigerung irgendwann am Ende war, während gleichzeitig die serielle öbertragung noch wesentlich höhere Taktraten gestattete.

Dies führte zu einer Weiterentwicklungen von ATA zu SATA. Auch bei SCSI geht die Richtung mittlerweile zu einer seriellen öbertragung über.

SATA ist nicht die einzige neue serielle Technologie in den neuen PowerMac G5. Auch der Hypertransport-Bus überträgt die Datenbits seriell; er verwendet dafür jedoch nicht nur eine Leitung, sondern parallel bis zu 32 Leitungen und das in jede Richtung.

Der Hypertransport-Bus ist eine komplette Verschmelzung von paralleler und serieller Technologie und vereint beide Welten.

In der aktuellen Spezifikation gestattet SATA bis zu 150 Megabyte/Sec, im Vergleich zum bisherigen ATA Standard mit 133 MB/Sec ist das rechnerrisch eine Steigerung um 12.7 %

In der Praxis scheinen weder Geschwindigkeit noch CPU-Nutzung bei SATA gegenüber EIDE signifikant besser geworden zu sein. Die CPU-Nutzung soll sich angeblich verbessern. Testen kann ich das so nicht.

Derzeit sind die Vorteile von SATA allerdings noch nicht so sehr in der Geschwindigkeit zu sehen, sondern in anderen Features von SATA zu finden.

Statt eines Flachbandkabels mit 40 Polen und entsprechend breiten Steckern, wie bei ATA, verwendet SATA runde dünne Kabel mit 7 Leitungen und dementsprechend kleinen Steckern. Der Standard definiert zudem auch noch einen Stromversorgungsanschluss mit 15 Adern, der 3.3, 5 und eine 12V Spannung bereitstellt.

Jedes Gerät ist bei SATA mit einem eigenen Kabel direkt mit dem Controller verbunden. Damit entfällt die Notwendigkeit einen Master und einen Slave per Jumper zu definieren oder darauf zu hoffen das "CableSelect" funktioniert. Das ist Geschichte.

Defekte Stecker und Kabel beschränken sich somit auf ein Laufwerk, nicht auf einen ganzen Bus, den man dann absuchen durfte. SATA ist für das Betriebssysteme transparent, das gesamte Datenhandling ist in die Steuerungselektronik der Geräte verlegt.

Daher gibt es auch schon Adapter die den Anschluß normaler ATA Festplatten an einen neuen SATA Controller ermöglichen.




Copyright © Robert Schaffner (doit@doitarchive.de)
Letzte Aktualisierung am 28. Dezember 2003
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